Assistenzhunde

Dass Hund und Mensch schon seit ewigen Zeiten in vielen Bereichen ein eingespieltes Team bilden, ist bekannt – denkt man zum Beispiel an Jagd, Such und Schäferhunde. Ausgebildete Assistenzhunde unterstützen in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen dabei, den Alltag zu meistern und öffnen – im wahrsten Sinne des Wortes – so manche Tür.
Erleichterung im Alltag
„Licht!“ – ein kurzer Befehl von Jasmin Stoiber genügt und der siebenjährige Golden Retriever Mars weiß genau, was zu tun ist. Mit seiner feuchten Schnauze betätigt er den Lichtschalter. Danach schließt er nach dem Kommando „Zieh“ die Wohnungstür. Das sind nur einige der Aufgaben, die Mars im Alltag übernimmt und mit denen er sein Frauchen unterstützt. Seit gut fünf Jahren bilden die beiden ein Team. Die 31 jährige leidet unter dem seltenen EhlersDanlosSyndrom und ist weitgehend auf den Rollstuhl angewiesen. 2012 ist sie vom ländlich geprägten Garbeck nach Berlin gezogen – und geblieben. „Berlin bietet mir durch ein deutlich größeres Maß an Barrierefreiheit mehr Freiheit als das Land“, sagt sie. Was sie vermisste, war vor allem auch der Familienhund. Doch wie sollte sie alleine in der Großstadt einen Hund halten können? Eher durch Zufall erfuhr sie 2013 über einen Zeitungsbeitrag von dem Verein „Hunde für Handicaps“, der in Berlin sogenannte Behinderten-Begleithunde ausbildet und an Interessenten vermittelt. „Das hat mich irgendwie fasziniert, zumal ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas von Assistenzhunden gehört hatte“, erzählt Jasmin Stoiber. Je nach dem besonderen Bedarf lernen diese speziellen Hunde, ihren Menschen im Alltag zu unterstützen. Sie betätigen Lichtschalter, schließen und öffnen Türen, drücken den Aufzugsknopf, tragen kleinere Einkäufe, heben Gegenstände auf und apportieren diese, helfen beim Ausziehen – kurz: Sie unterstützen in vielen Bereichen und sorgen so für ein deutliches Plus an Lebensqualität und Flexibilität.
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Ausbildung eines Assistenzhundes

Jasmin Stoiber überlegte nicht lange und bewarb sich bei dem Verein. Wenige Monate später lernte sie Mars kennen. Der Rüde war zuvor von einem Paten großgezogen und vor allem erzogen worden. Das Hundeeinmaleins beherrschte er also bereits. Was fehlte, war die Ausbildung zum Assistenzhund. Mit der Unterstützung einer Trainerin des Vereins arbeitete Jasmin Stoiber ein Jahr lang mit dem Hund gearbeitet, bis das Team schließlich erfolgreich die Assistenzhund-Team-Prüfung vor einer IHK-zertifizierten Prüferin des Berufsverbands für Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/ innen (BHV) ablegte. Seitdem begleitet Mars Jasmin Stoiber auf Schritt und Tritt. „Für Mars ist das Ganze ein großes Spiel, von dem er nicht genug bekommen kann. Das Apportieren etwa entspricht ganz seinem Wesen. Für mich ist er nicht nur ein treuer Begleiter, sondern ein echter Helfer, der auch im übertragenen Sinne Türen öffnet.“