Ständig müde? Ursachen und Tricks gegen die Müdigkeit

Immer müde und schlapp? Dieses Problem kennen viele Menschen. Meist steckt dahinter eine harmlose und erklärbare Ursache. Ab und zu kann Müdigkeit allerdings auch Krankheitswert haben. Müdigkeit kann körperlich oder seelisch, jahreszeitbedingt oder durch Erkrankungen ausgelöst werden. Viele Formen von Müdigkeit sind selbst gut behandelbar. Dieser Ratgeber bietet Ihnen eine kompakte Zusammenfassung zu den Ursachen der Müdigkeit und verrät Ihnen wertvolle Tipps und Tricks, was Sie dagegen tun können.

Viele Menschen sind oft müde. Die Ursachen dafür sind unterschiedlich. Dieser Ratgeber bietet Ihnen allgemeine Informationen zu diesem Thema. Die genaue Ursache Ihrer Müdigkeit sollten Sie mit dem Arzt besprechen. Der richtige Ansprechpartner ist der Hausarzt, der Sie gegebenenfalls an einen Spezialisten überweist oder vielleicht auch den Rat gibt, einen Psychologen zu konsultieren oder eine Kur zu beantragen. Der Arztbesuch ist besonders ratsam, wenn Sie für Ihre Müdigkeit keine Erklärung haben, wenn sie dauerhaft ist, wenn sie zunimmt oder wenn Sie zusätzliche Symptome haben. Sollten Sie wegen einer bestimmten Erkrankung bereits in Behandlung sein, sollten Sie den Arzt auch über die Müdigkeit informieren.

Müdigkeit: Was ist das eigentlich genau?

Viele denken beim Begriff Müdigkeit automatisch an Schläfrigkeit – der Zustand, bei dem unsere Augen langsam, aber sicher zuzufallen drohen. Doch Müdigkeit hat viele Gesichter. Das gilt insbesondere, wenn Sie vielleicht schon chronisch müde sind. In diesem Fall gibt es eine Menge Symptome, durch die das "Müdesein" charakterisiert werden kann.

Typische Symptome dafür, dass Sie müde sind:

• Schwäche
• mangelnde Fähigkeit, sich zu konzentrieren
• wenig Toleranz gegenüber privaten oder beruflichen Belastungen
• Neigung zu Fehlern
• depressive Verstimmung oder Nervosität
• keine Lust auf Freizeitaktivitäten und Hobbys
• sexuelle Unlust
• Appetitlosigkeit oder Heißhunger
• Schlafstörungen
• Schwindel und Kopfschmerzen
• Übelkeit und Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt

Müde oder chronisch erschöpft?

Wenn Sie sich immer müde fühlen, sollte dies vom chronischen Erschöpfungssyndrom, auch unter dem Kürzel CFS oder unter der Bezeichnung Fatigue bekannt, abgegrenzt werden. Dies erfolgt klassischerweise durch Ihren Hausarzt oder von ihm beauftragte Mediziner anderer Fachrichtungen oder Psychologen. Der Arztbesuch wird dafür genutzt, um ernste organische Ursachen Ihrer Müdigkeit entweder herauszufinden oder auszuschließen. Das ist wichtig. Um die Müdigkeit perfekt zu behandeln, müssen sowohl Sie als auch der Arzt wissen, warum Sie ständig müde sind. Oft ist es so, dass sich Menschen wegen ihrer Müdigkeit sorgen. Steckt vielleicht eine schlimme Krankheit dahinter? Zur Müdigkeit kommt die Angst hinzu. Dies alles lässt sich durch einen Besuch bei Ihrem Hausarzt gut vermeiden. In den meisten Fällen hat die Müdigkeit eine ganz harmlose Ursache. Dieses Wissen allein kann Sie beruhigen, sodass Ihr Wohlbefinden verbessert wird. Wenn eine Ursache gefunden werden sollte, kann der Arzt die richtige Behandlung einleiten.

Sollten Sie also beispielsweise das chronische Erschöpfungssyndrom haben, verschwenden Sie wertvolle Zeit, wenn Sie meinen, Ihre Müdigkeit selbst therapieren zu wollen. Das Gleiche gilt auch, wenn Sie müde sind, weil Sie sich gerade einer anstrengenden Behandlung, etwa einer Chemotherapie, unterziehen.

Müde: Welche Ursachen können nun dahinterstecken? Die nächsten Kapitel bieten Ihnen einen umfangreichen Überblick. Viele Ursachen dafür, dass Sie müde sind, sind leicht nachvollziehbar. Wenn Sie sich unsicher sein sollten, befragen Sie den behandelnden Arzt!

Die Ursachen von Müdigkeit

Es gibt viele Gründe dafür, dass Menschen müde sind. Die meisten Ursachen lassen sich in bestimmte Kategorien einteilen. Es werden körperliche und seelische Ursachen unterschieden, wobei die Müdigkeit auch mit Umwelteinflüssen oder Ihrem Lebensstil zusammenhängen kann. Und es gibt den Klassiker, der dafür verantwortlich ist, wenn wir müde sind: den Schlafmangel!

Schlafmangel

Eigentlich ist es paradox. Viele Menschen wundern sich, dass sie ständig müde sind, aber sie erkennen den simpelsten aller Gründe nicht: den Schlafmangel. Der Schlafbedarf beziehungsweise die individuelle Schlafdauer variieren von Mensch zu Mensch. Durchschnittlich sind es zwischen sieben und neun Stunden, die der erwachsene Mensch braucht. Testen Sie also, was für Sie optimal ist. Manche Menschen staunen, wenn sie kontrollieren, wie viele Stunden sie schlafen. Ein Beispiel: Wer abends einen Film bis 22 Uhr ansieht, danach Zähne putzt und noch eine halbe Stunde liest, schläft tatsächlich meist erst gegen 23 Uhr. Wenn der Wecker früh um 5 klingelt, kann das bereits zu wenig Schlaf sein – und Sie sind müde.

Auch die Qualität des Schlafes spielt eine große Rolle. Wer zwischendurch aufwacht, weil der Fernseher im Schlafzimmer noch läuft, das Handy auf dem Nachttisch piept oder er durch das Schnarchen des Partners oder der Partnerin gestört wurde, muss von der Bruttozeit des Schlafs noch etwas abziehen. Versuchen Sie unbedingt, alle Störfaktoren auszuschalten oder zumindest zu minimieren. Wenn Sie immer müde sind, sollten Sie die Begleitumstände des Schlafs prüfen:

• Raumtemperatur
• genug Sauerstoff durch regelmäßiges Lüften
• die richtige Matratze
• das optimale Kissen
• Störfaktoren durch Geräusche oder Licht

Gut zu wissen: Natürlich kann auch zu viel Schlaf müde machen. Sollten Sie aktuell vielleicht zehn Stunden schlafen, testen Sie, ob Sie weniger müde sind, wenn Sie das reduzieren.

Müde? Diese Krankheiten können dahinterstecken!

Es gibt eine ganze Reihe von Erkrankungen und Mangelzuständen, die uns müde machen können. Ängstliche Menschen verbinden es nicht selten mit Krebs oder ähnlich ernsten Erkrankungen, wenn sie immer müde sind. Natürlich sind diese Krankheiten durch das Symptom von Müdigkeit gekennzeichnet – aber in den meisten Fällen stecken leichtere Ursachen hinter der Müdigkeit. Dennoch gilt: Klarheit bringt der Besuch beim Arzt.

Typische Erkrankungen, die uns dauerhaft müde machen können, sind:

• versteckte Infekte (beispielsweise von Zahnwurzeln)
• Herzkrankheiten
• Diabetes
• die Unterfunktion der Schilddrüse
• Erkrankungen, die Blutungen in Magen und Darm verursachen, etwa Magengeschwüre oder Hämorrhoiden

Eine typische Ursache von Müdigkeit ist der Eisenmangel beziehungsweise die Blutarmut. Wenn Sie müde, aber vielleicht auch kurzatmig und blass sind oder oft Kopfschmerzen haben, kann es sein, dass Ihre Eisenwerte zu niedrig sind. Durch Eisenzufuhr kann das meist rasch ausgeglichen werden. Diese Eisenpräparate gibt es auch speziell für Vegetarier und Veganer, also ohne Gelatine-Kapsel oder andere tierische Bestandteile.

Müde? Vielleicht durch diese Medikamente!

Wenn Sie oft müde sind, sollten Sie daran denken, dass dies durch bestimmte Sorten von Medikamenten verursacht sein könnte. Dazu zählen unter anderem Betablocker, Schmerzmittel, Präparate gegen Nervosität, bestimmte Hormone oder auch die Chemotherapie. Erzählen Sie Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass bestimmte Präparate Sie müde machen. Eventuell gibt es dafür Ersatz, der genauso gut wirkt, aber nicht müde macht.

Stress & Co.: was uns müde macht

Sie können noch so viele Stunden schlafen – wenn Sie Stress haben, wird der Körper irgendwann die Notbremse ziehen, und Sie werden müde. Ein klassisches Beispiel, welche Folgen dauerhafte Überbelastung haben kann, ist der Burnout. Sie werden müde, weil Sie auf Hochtouren laufen.

Müde durch den Lebensstil: Alltag, Job und Freizeit

Viele von uns haben mit Haushalt und Job schon genug zu tun. Ein besonders hohes freizeitliches Engagement kann ebenfalls seinen Beitrag dazu leisten, dass wir uns müde fühlen. Die Reizüberflutung durch die Digitalisierung tut ihr Übriges. Wer in seiner Freizeit den Erholungsfaktor nicht berücksichtigt, wird müde. In diesem Zusammenhang wird von positivem Stress gesprochen.

Diese Umweltfaktoren machen uns müde

Natürlich kann uns auch die Jahreszeit müde machen. Die viel zitierte Frühjahrsmüdigkeit ist dafür das beste Beispiel. Allerdings werden wir auch müde, wenn wir aus dem Fenster schauen und draußen alles in fades November-Grau gehüllt ist. Ein weiterer Kandidat, uns müde zu machen, ist die Luft. Ungesunde Dämpfe am Arbeitsplatz sind schädlich und sorgen dafür, dass Sie müde werden. Das Gleiche gilt, wenn Sie sich in Räumen aufhalten, die schlecht gelüftet sind.

Tipps gegen die Müdigkeit

Den Abschluss dieses Ratgebers sollen handfeste Tipps darstellen. Wenn Sie oft müde sind, können diese wertvolle Unterstützung sein. Probieren Sie den einen oder anderen Tipp aus!

Müde? Grunderkrankungen richtig behandeln!

Der Arzt hat festgestellt, dass Sie müde sind, weil dies das Symptom einer bestimmten Erkrankung ist? Dann ist es das A und O, dass diese Krankheit fachkundig behandelt wird. Das gilt für die verschleppte Erkältung ebenso wie für die depressive Verstimmung. Wenn bestimmte Medikamente müde machen, gibt es vielleicht Alternativen, die der Arzt Ihnen verschreiben kann. Sollten es bei Ihnen die Wechseljahre sein, die müde machen, eignen sich eventuell pflanzliche Präparate, viel körperliche Bewegung an der frischen Luft oder auch Yoga.

Müde? Schafen Sie gut!

Der gesunde Schlaf ist für uns alle wichtig. Am wichtigsten ist der ungestörte Nachtschlaf. Neben der individuell idealen Stundenzahl, sind Kissen und Matratze, Raumklima und Temperatur entscheidende Faktoren dafür, dass der Schlaf auch wirklich erholsam ist. Wenn Sie tagsüber zwischendurch ein Nickerchen machen, halten Sie es eher kurz. Sonst kann es sein, dass Sie hinterher noch müder sind als vorher. Eine Viertelstunde kann ausreichend sein.

Tipp: Lüften Sie das Schlafzimmer vor dem Schlafengehen. Sauerstoff sorgt dafür, dass Sie besser schlafen und am nächsten Tag nicht müde, sondern ausgeruht sind!

Müde? Treiben Sie Sport!

Dieser Tipp kann auf den ersten Blick kontraproduktiv klingen. Macht mich Sport nicht müder? Nicht, wenn Sie ihn richtig einsetzen! Natürlich sollen Sie nicht wie ein Leistungssportler trainieren, bis an die Grenzen und bis zur Erschöpfung. Das A und O ist ein individuell für Sie passend dosiertes Programm. Die Sportart dürfen Sie sich aussuchen und gerne auch abwechseln. Von A wie Ausdauersport bis Z wie Zumba steht Ihnen eine breit gefächerte Palette von Sportarten zur freien Verfügung. Wie wäre es beispielsweise mit einer der folgenden Aktivitäten?

• Joggen oder Spazierengehen
• Skilanglauf
• Wandern oder Nordic Walking
• dem Gymnastikkurs an der Volkshochschule
• dem Kegeln mit den Freunden
• dem Tanzkurs des Seniorentreffs

Sie sehen schon an der bei Weitem noch nicht vollständigen Liste: Gegen das Symptom "immer müde" gibt es ein reichhaltiges Rezept. Sie sind nicht fit? Kein Problem. Wenn Sie beispielsweise beim Treppensteigen aus der Puste kommen und daher einen modernen und praktischen Treppenlift nutzen, könnten Sie beispielsweise leichte Spaziergänge auf geradem Terrain unternehmen und zur Stabilisierung ein paar Nordic-Walking-Stöcke mitnehmen.

Durch Sport aktivieren Sie einige Faktoren, die bestens dafür sorgen, dass Sie nicht mehr so müde sind:

• Aktivierung von Herz und Kreislauf
• Ankurbeln der Venenpumpen
• Verbessern von Verdauung und Stoffwechselprozessen
• Frischekick für das Immunsystem
• Stärkung von Muskeln
• Verbessern der Beweglichkeit
• Regeneration von Geist und Seele

Sie ahnen vielleicht: Wenn Sie müde sind, ist sportliche Aktivität an der frischen Luft besonders empfehlenswert. Der Spaziergang unter freiem Himmel weckt die berühmten Lebensgeister und macht, dass Sie weniger müde sind. Dies ist ratsam für alle, die nach dem Aufstehen müde und schlapp sind und nicht richtig wach werden. Gehen Sie zu Fuß zum Bäcker oder – wenn Sie können – radeln Sie zum Einkaufen. Das macht munter statt müde.

Müde? Ernähren Sie sich gesund!

"Du bist, was du isst". Dieser alte und weise Spruch gilt auch, wenn Sie müde sind. Unser Körper braucht Nährstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, um gesund, fit und wach zu sein. Die Fertigpizza mag zwar schnell zubereitet sein und Ihnen vielleicht sogar schmecken – aber sie kann müde machen. Durch Fett. Durch Zucker. Durch fehlende Nährstoffe, die fit machen. Wenn Sie müde sind, eignen sich Lebensmittel, die Ihnen die Power zurückgeben:

• Obst
• Gemüse
• Nüsse
• Samen
• wertvolle pflanzliche Öle

Wichtig ist außerdem die ausreichende Trinkmenge. Mineralwasser und Tee sind die besten Optionen. Grüner Tee ist ein empfehlenswertes Getränk, wenn Sie müde sind. Wenn Sie ihn gut vertragen, sind auch der Espresso oder der klassische Kaffee Optionen, um wacher zu werden und zu bleiben.

Müde? Nutzen Sie Entspannungstechniken

Müde und entspannen? Ist das nicht paradox? Nein! Viele Menschen sind heute vor allem geistig müde. Die moderne Reizüberflutung macht müde. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, eine Fernsehpause einzulegen oder das Handy auszuschalten.

Entspannung sorgt dafür, dass Sie nicht ständig auf Hochbetrieb sind. Beruf und Haushalt, Kinder und Enkel, Hobbys und Freizeit – und dann die bedrückenden Nachrichten, die wir in den Medien verfolgen. Das alles macht müde, raubt uns aber unter Umständen den Schlaf. Ein Teufelskreis beginnt. Entspannung kann ihn unterbrechen. Typische Entspannungsverfahren sind:

• Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (PMR)
• Autogenes Training
• Fantasiereisen
• Tiefenentspannung und Meditation aus dem Yoga

Diese Verfahren schenken Ihnen Ausgeglichenheit und Resilienz gegenüber Belastungen. So werden Sie nicht so leicht müde.

Übrigens: Diese Verfahren helfen Ihnen auch, wenn Sie müde sind, aber wegen eines Gedankenkarussells nicht einschlafen können. Probieren Sie es aus!

Müde? Meiden Sie Energiefresser!

Es gibt viele Dinge, die uns Energie rauben. Manche davon können wir meiden. Das ist dann empfehlenswert, wenn es sich um Dinge handelt, die wir nicht beeinflussen können. Sie mögen den neuen Freund Ihrer Enkelin nicht? Sie sorgen sich um Ihre Schwester, weil diese viel Geld ausgibt? Sie hätten gerne, dass Ihr Sohn studiert hätte? Solche Gedanken machen müde. Kennen Sie den Spruch "Ich bin müde, mir deswegen Gedanken zu machen?" Darin steckt viel Wahrheit – und er zeigt den Zusammenhang, dass Sie auch vom Grübeln müde werden können.

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