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Sport bei Erkältung: Wie gut verträgt sich das?

Sport bei Erkältung

Vielleicht kennen Sie den alten Spruch, dass Sie bei einer Erkältung die Krankheit am besten herausschwitzen sollten. Das ist dann wahr, wenn Sie im Bett schwitzen – vielleicht mit einem Tee und einer Wärmflasche. Wer dagegen meint, der Erkältung mit Sport ein Schnippchen schlagen zu wollen, gefährdet seine Gesundheit unter Umständen erst richtig. Dieser Ratgeber fasst alles Wichtige rund um das Thema "Sport bei Erkältung" zusammen. Es gilt wie bei allen medizinischen Themen: Im Zweifel nutzen Sie am besten die Beratung durch Ihren Arzt!

Erkältung, Grippe oder gar Corona?

Viele Menschen möchten Ausdauer- oder Krafttraining bei Erkältung machen – oder zumindest kurz danach. Dafür ist es aber wichtig, genau zu wissen, um welche Art der Infektion es sich genau handelt. Es gibt klassische Merkmale, anhand derer sich Erkältung und Grippe gut unterscheiden lassen:

Erkältung

  • schleichender Beginn ("Kränkeln")
  • Schnupfen (erst Fließ-, dann Stockschnupfen)
  • mäßige Kopfschmerzen
  • eventuell erhöhte Temperatur
  • generell eher sanfte Symptomatik, was Halsschmerzen oder Husten betrifft
  • Auslöser von Erkältungen sind Bakterien

Grippe (Influenza)

  • plötzlicher Beginn
  • erstes Symptom häufig ein trockener, entzündeter Rachen und Schluckbeschwerden
  • hohes Fieber und Schüttelfrost
  • starke Kopf- und Gliederschmerzen
  • ausgeprägtes Krankheitsgefühl
  • Husten, teilweise noch Wochen nach der Erkrankung
  • Auslöser einer Grippe sind Viren

Die Abgrenzung zu einer Corona-Infektion ist nicht so leicht, da es unterschiedliche Typen gibt und die Infektionen unterschiedlich verlaufen. Gut zu wissen: Nach einer symptomatischen Corona-Erkrankung sollten Sie erst nach Rücksprache mit dem Arzt wieder Sport machen. So verringern Sie das Risiko von Long Covid.

Der klassische Erkältungsverlauf

"3 Tage kommt er. 3 Tage steht er. 3 Tage geht er." Die Rede ist vom Schnupfen. Und das alte Sprichwort beschreibt ziemlich gut das Wesen der klassischen Erkältung. Sie ist durch einen schleichenden Beginn gekennzeichnet. Wir "kränkeln", wie es der Volksmund umgangssprachlich beschreibt. Schnupfen, Niesen und leichtes Kopfweh sind die Leitsymptome. Die normale Erkältung hindert uns nicht unbedingt, berufliche und private Verpflichtungen zu meistern. Bettruhe oder die Krankschreibung sind meist nicht erforderlich. Dennoch sollten wir uns schonen. Sport bei Erkältung ist nicht unbedingt förderlich. Ideal ist es, die Erkältung auszukurieren und dann erholt Sport zu machen. Klassische Hausmittel unterstützen die Ausheilung des Infekts. Typische Beispiele sind ein warmes Bad (nicht bei Fieber!), diverse Kräutertees, Salbeibonbons, Inhalieren von Kamillendampf und viel schlafen! Besser also kein Sport bei Erkältung!

Wieso Sport bei Erkältung die Regeneration behindert

Wenn wir erkältet sind oder einen anderen Infekt durch Viren oder Bakterien haben, ist es Sache unseres Immunsystems, die Erreger zu bekämpfen. Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe, für die der Körper möglichst viele seiner Kräfte mobilisieren sollte. Sport hat aber die Eigenschaft, ebenfalls Kräfte zu beanspruchen – egal, ob wir Ausdauer oder Kraft trainieren. Diese Kräfte fehlen uns bei der Bekämpfung des Infekts, wenn wir mit Erkältung Sport machen. Genau das ist im Grunde das Prinzip der Bettruhe: uns so zu schonen, dass unser Immunsystem alles Nötige tun kann, um die Infektion auszuheilen und eventuelle Komplikationen und Spätfolgen zu vermeiden. Dies unterstützen Sie perfekt, wenn Sie auf Sport bei Erkältung verzichten und gleich danach nicht das volle Programm Ihres Trainings absolvieren.

Sport und Fieber – eine schlechte Idee!

Rund um das Thema Sport bei Erkältung ist eines besonders wichtig: Sie sollten niemals trainieren, wenn Sie einen fieberhaften Infekt haben. Für diese Regel gibt es wirklich keine Ausnahme. Denn Fieber und Sport schließen sich gleich aus zwei Gründen aus, die Sie keinesfalls ignorieren sollten, um Ihre Gesundheit nicht zu gefährden.

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Zunächst ist es so, dass Fieber (ebenso wie das Anschwellen der Lymphknoten) eine normale Abwehrreaktion des Körpers ist. Fieber bringt uns sozusagen "auf Betriebstemperatur", um den Infekt auszuheilen. Diese Betriebstemperatur belastet auch den Kreislauf. Sie fühlen sich schlapp und schwitzen. Es wird dem Körper Flüssigkeit entzogen – und es kann sein, dass Ihnen schwindelig wird. Bei kleinen Kindern und älteren Personen, auch bei Menschen mit Vorerkrankungen, kann dies problematisch werden. Auch ansonsten gesunde Patientinnen und Patienten sollten es vermeiden, den durch das Fieber belasteten Kreislauf durch Sport herauszufordern.

Der zweite Grund, warum Sie mit Fieber keinen Sport treiben sollten, ist die Belastung, die Sie Ihrem Herzen zumuten. Das Thema Sport bei Erkältung und Herzgesundheit ist so wichtig, dass sich der nachfolgende Abschnitt diesem bedeutsamen Thema widmet.

Sport bei Erkältung: Gefährden Sie nicht die Herzgesundheit

Bestimmt haben Sie schon Berichte in den Medien verfolgt, die sich mit dem Thema des plötzlichen Herztods bei augenscheinlich gesunden und oft jungen Menschen beschäftigen. Nicht selten handelt es sich um professionelle Sportler. Es ist ein Irrtum, wenn Sie meinen, dass diese Menschen sicher alle einen unentdeckten Herzfehler gehabt hätten und vielleicht sogar gedopt waren. Denn Spitzensportler werden regelmäßig durchgecheckt. Dass es dennoch zu solchen dramatischen Ereignissen kommt, kann daran liegen, dass intensiver Sport bei Erkältung betrieben wurde. Dieser Leistungsgedanke macht manchmal also auch krank.

Tatsache ist, dass Sport bei Erkältung eine gefährliche Folge haben kann: die Entzündung des Herzmuskels (medizinischer Fachausdruck: Myokarditis). Sie wird durch Viren ausgelöst und manchmal fälschlich als "verschleppte Grippe" bezeichnet. Doch dieser Ausdruck beschreibt nicht, um was es sich bei der Myokarditis eigentlich handelt: eine ernstzunehmende Erkrankung, die unbedingt auskuriert werden muss. Ist dies nicht der Fall, können Narben auf dem Myokard, dem Herzmuskel, entstehen. Diese Narben stören die Erregungsleitung, die Basis für unseren Herzschlag ist. Die Folge der gestörten Erregungsleistung können Herzrhythmusstörungen sein. Diese können als Komplikation den plötzlichen Herztod haben. Dieses Risiko ist es also nicht wert, Sport bei Erkältung zu machen.

Wenn die Erkältung komplexer wird...

Jeder Mensch ist anders. Das bedeutet, dass jede Erkältung und jede Grippe einen anderen Verlauf haben können. So kann es durchaus vorkommen, dass Erkältungen hohes Fieber verursachen. Und jede Grippe kann zusätzlich eine bakterielle Superinfektion ausbilden. Auch die Krankheitsdauer ist unterschiedlich. Manche sind nach zwei Tagen wieder fit, andere erst nach zwei Wochen. Generell ist es aber typisch, dass bei Menschen, die trotz Erkältung Sport gemacht oder sich anderweitig überfordert haben, das Risiko von Rückfällen und schweren Verläufen steigt. Denn die Abwehrkräfte des Körpers werden unnötig geschwächt. Die zum Heilen nötige Ruhe fehlt.

Langsam starten nach der Erkältung

Endlich ist die Erkältung überstanden! Viele Menschen möchten endlich ihr Sportprogramm neu starten. Doch es ist keine gute Idee, gleich das gewohnte Pensum zu machen. Es gibt gute Gründe:

  • geschwächter Körper nach überstandenem Infekt
  • Muskulatur war eine Zeitlang im Ruhezustand
  • Herz und Kreislauf waren weniger aktiv
  • höhere Verletzungsanfälligkeit durch schlechtere Koordination
  • Abwehrkräfte noch nicht 100 Prozent fit
  • eventuell nach Husten und Schnupfen noch beeinträchtigte Atemwege

Geeignete Aktivitäten: Sport bei Erkältung

Sie möchten trotz einer Erkältung Sport machen? Dann sollten Ihre Beschwerden nicht mehr sein als ein Schnupfen und ab und zu ein Niesen. Alles andere kann ein ernstes gesundheitliches Risiko darstellen. Es gibt ein paar Aktivitäten, die dann empfehlenswert sind.

Dies sind zum Beispiel:

Sport bei Erkältung leichte Gymnastik

Aktivität unter freiem Himmel – die passende Kleidung vorausgesetzt – ist besonders ratsam. Denn die nach dem Infekt noch empfindlichen Schleimhäute von Nase, Rachen und Bronchien werden die frische Luft lieben. Es ist auch möglich, in den eigenen vier Wänden wieder fitter zu werden. Sie können beispielsweise ein Gymnastik-Video aus dem Netz herunterladen und die Übungen nachmachen. Sanftes Yoga eignet sich vorzüglich, um Kraft, Beweglichkeit und den fließenden Atem wieder zu trainieren. Und auch wenn Sie vielleicht einen Treppenlift installiert haben sollten, können Sie ein paar Stufen steigen.

Aktiver Neustart nach der Erkältung

Sport nach Erkältung? Es muss nicht unbedingt die gewohnte Sportart sein, wenn Sie wieder mit der sportlichen Aktivität starten. Von 0 auf 100 schadet mehr, als dass es nützt. Das A und O ist es, dass Sie sich langsam an das Aktivsein gewöhnen. Die ersten Einheiten sollten unter der normalen Intensität liegen. Erkennen Sie Grenzen und machen Sie den Sport nach der Erkältung nicht gleich leistungsorientiert. Deshalb sollte eventueller Wettkampfsport erst ausgeübt werden, wenn Sie wiederhergestellt sind. Überfordern Sie sich also nicht.

Ideal ist es, an der Beweglichkeit zu arbeiten. Sanfte Dehn- und Mobilisierungsübungen belasten nicht und haben erfreulichen Nutzen. Sie können entspannend sein. Alternativ üben Sie Yin Yoga, das durch langes Verweilen in Dehnpositionen auch die Faszien des Bindegewebes erreicht. Oder Sie probieren aus, wie Faszienrollen das Wohlbefinden bessern können. Ideal ist es, wenn Sie ein paar solcher Übungen in den festen Tagesrhythmus – auch nach der Erkältung – integrieren. Es lohnt sich!

Die Regeneration unterstützen

Wenn Sie Sport bei Erkältung oder Sport nach der Erkältung machen, sollten Sie Ihre Gesundheit begleitend unterstützen. Diese Tipps sind hilfreich auf dem Weg zur vollständigen Genesung:

  • Schlafen Sie ausreichend. Schlafen ist bekanntlich die beste Erholung!
  • Trinken fördert die Genesung und das Wohlbefinden. Ideal sind stilles Mineralwasser und zuckerfreier Kräuertee.
  • Machen Sie Yoga, meditieren Sie oder wählen Sie andere Formen von Entspannung.
  • Du bist, was du isst: Ernähren Sie sich gesund mit viel Obst und Gemüse.
  • Verwöhnen Sie die Muskulatur nach dem Sport durch Massagen, evtl. mit dem Igelball oder einer Massagerolle.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Sport bei Erkältung

Ist Sport bei Erkältung gut?

Sportliche Anstrengung schwächt den Körper, der schon mit dem Bekämpfen des Infekts genug zu tun hat. Die bessere Option ist es, sich zu schonen, bis Sie wieder fit sind. So unterstützen Sie Ihre Abwehrkräfte und werden meist rascher gesund.

Kann man mit leichtem Schnupfen Sport machen?

Die Frage nach Sport bei Erkältung ohne Fieber lässt sich so beantworten: Der leichte Schnupfen ist eigentlich die einzige Ausnahme, die etwas Sport erlauben würde. Idealerweise bewegen Sie sich an der frischen Luft und wählen eine geringe Intensität der Belastung. Empfehlenswert sind Walking oder der klassische Spaziergang.

Sollte man trainieren wenn man krank ist?

Nein, das sollten Sie nicht. Denn Training ist eine zusätzliche Belastung für das Immunsystem, das bereits gegen den Infekt kämpft. Bei einem leichten Schnupfen ist gegen einen Spaziergang nichts einzuwenden. Doch vor allem bei Fieber sind körperliche Aktivitäten ein absolutes Tabu.

Wann darf man bei Erkältung wieder Sport machen?

Sie sollten wieder beschwerdefrei sein, wenn Sie nach einem Infekt Sport treiben. Bei leichten Erkältungen ist es ausreichend, ein paar Tage zu warten. Bei fieberhaften Infekten oder Corona empfiehlt es sich, zwischen zwei und vier Wochen abzuwarten. Die genaue Dauer der Sportkarenz sollte der behandelnde Arzt entscheiden.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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