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Speicheldrüsenentzündung: Was Sie dagegen machen können

Speicheldrüsenentzündung

Wenn Sie an einer Speicheldrüsenentzündung leiden, bedeutet dies, dass eine Ihrer großen Kopfspeicheldrüsen entzündet ist. Die Ohrspeicheldrüsen, die Unterzungendrüsen und die Unterkieferdrüsen können betroffen sein. Eine solche Entzündung ist meist von Schmerzen und Fieber begleitet. Die Region um die entzündete Drüse ist angeschwollen und druckempfindlich. Eine Speicheldrüsenentzündung kann akut auftreten, sie kann sich jedoch auch allmählich entwickeln.

Wird eine Speicheldrüsenentzündung rechtzeitig behandelt, bestehen im Allgemeinen gute Heilungschancen. Die Zeitdauer der Erkrankung ist unterschiedlich. Je nach Intensität und Ursache der Entzündung kann die Genesung schnell voranschreiten. Bei einer akuten eitrigen Speicheldrüsenentzündung kann die Krankheitsdauer aber auch sechs bis acht Wochen betragen.

Eine Speicheldrüsenentzündung macht sich mit verschiedenen Symptomen bemerkbar. Im Mund und am Ohr können sich Schwellungen bilden. Die Haut um die betroffene Drüse rötet sich. Erkrankte leiden unter Schmerzen und Fieber.

Die großen Kopfspeicheldrüsen – die wichtigen Speichelproduzenten im Mundraum

Zu den großen Kopfspeicheldrüsen gehören die Ohrspeicheldrüsen, die Unterzungendrüsen und die Unterkieferdrüsen. All diese Drüsen scheiden ein wässrig-schleimiges Sekret aus.

Die Speicheldrüsen produzieren jeden Tag rund eineinhalb Liter Speichel, und das sowohl beim Essen als auch zwischen den Mahlzeiten. Die großen Speicheldrüsen sorgen für den größten Teil des Speichels. Weitere 700 bis 1000 kleine und kleinste Drüsen sind an den Lippen angesiedelt, außerdem in der Wangenschleimhaut, im Rachen und in der Mundhöhle.

Der Speichel befeuchtet beim Kauen die Mundhöhle und die Nahrung. So werden die Speisen für Schluckprozess und Verdauung vorbereitet. Auch für das Schmecken und das Sprechen übernimmt der Speichel eine wichtige Funktion, weil er die Mundschleimhaut feucht und elastisch hält.

Je nachdem, welche der Kopfspeicheldrüsen betroffen ist, entwickelt sich eine Speicheldrüsenentzündung im Mund an der entsprechenden Stelle. Wenn sich beispielsweise die Unterzungendrüse entzündet, liegt die schmerzende Stelle unter der Zunge. Die Ohrspeicheldrüsen liegen auf beiden Seiten jeweils am Rand des Gesichts vor den Ohren. Diese Drüsen sorgen speziell dafür, dass sich beim Kauen Speichel bildet. Dieser Speichel tritt im Mund in der Nähe der oberen Backenzähne aus. Ist die Ohrspeicheldrüse entzündet, bildet sich eine schmerzende Schwellung vor dem Ohr.

Risikofaktoren für eine Speicheldrüsenentzündung

Eine Speicheldrüsenentzündung entsteht entweder durch Viren oder durch Bakterien. Ältere Menschen und Patienten mit einem geschwächten Immunsystem sind öfter betroffen als andere Bevölkerungsgruppen. Auch Vorerkrankungen können das Auftreten einer Speicheldrüsenentzündung begünstigen.

Bei Patienten im Kindesalter geht es häufig um eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse. Das ansteckende Mumpsvirus ist hier der Auslöser. Ältere Menschen dagegen leiden verstärkt an wiederkehrenden Speicheldrüsenentzündungen, die durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden.

Speicheldrüsenentzündung Ursache

Folgende Faktoren lösen in der Regel eine Entzündung aus:

  • Die Speichelproduktion ist vermindert, was vorwiegend bei älteren Menschen der Fall ist, beispielsweise durch eine zu kleine Trinkmenge oder durch geringen Appetit. Bei gestörtem Speichelfluss steigen Bakterien aus dem Mund in die Ausführungsgänge der Speicheldrüsen auf. So lösen beispielsweise Streptokokken und Staphylokokken sowie Escherichia coli und Pseudomonas diese Entzündungen aus.
  • Wenn Speichelsteine, vernarbte Speichelgänge oder Tumore den Abfluss des Speichels verhindern, können sich Erreger gut vermehren und eine Entzündung auslösen.
  • Wenn der Salz- und Wasserhaushalt gestört ist, können Entzündungen entstehen.
  • Durch mangelhafte Mundhygiene, Mundschleimhautentzündung oder unsanierte Zähne wird eine Entzündung begünstigt, genauso durch Alkoholmissbrauch.
  • Wer Medikamente wie Antidepressiva, Antihistaminika, Betablocker, Diuretika oder Calcium-Antagonisten einnimmt, trägt ein höheres Risiko einer Speicheldrüsenentzündung.
  • Eine Strahlentherapie im Bereich der Kopf-Hals-Region oder eine Radio-Jod-Therapie bei Schilddrüsenerkrankungen gehört ebenfalls zu den Risikofaktoren.
  • Autoimmunkrankheiten und chronische Krankheiten wie etwa Diabetes mellitus oder AIDS erhöhen das Erkrankungsrisiko.
  • Wenn Viren durch das Blut in eine der Drüsen gelangen, können sie eine Entzündung auslösen. Die typischen Erreger sind das Mumpsvirus und das Influenzavirus, das Epstein-Barr-Virus und das Zytomegalievirus.

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Speicheldrüsenentzündung Symptome

Bei der Entzündung kann entweder nur eine der Speicheldrüsen geschwollen sein, oder die Erkrankung breitet sich auf mehrere Drüsen aus.

Es gibt akute und chronische Speicheldrüsenentzündungen.

Beim akuten Auftreten und bei einer bakteriellen Ursache sind folgende Symptome typisch:

  • Schmerzen, Druckempfindlichkeit, Schwellung der Drüse
  • Heiße und gerötete Haut über der Drüse
  • Lymphknotenschwellung
  • Fieber, Schüttelfrost
  • Allgemeines Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit

Eventuell entleert sich Eiter über die Ausführungsgänge in die Mundhöhle. Die Schwellung sowie die Schmerzen an der Drüse nehmen beim Essen zu. In etwa 80 Prozent der Fälle entsteht die Entzündung der Speicheldrüse nur auf einer Seite.

Wie verläuft eine akute Speicheldrüsenentzündung durch Viren?

Bei einer virusbegründeten akuten Speicheldrüsenentzündung fangen die Beschwerden etwa nach einem Zeitraum von ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung an (Inkubationszeit). Bei der Virusinfektion ist das Sekret nicht eitrig, sondern wässrig.

Wie verläuft eine chronische Entzündung der Speicheldrüsen?

Eine chronische und immer wiederkehrende Speicheldrüsenentzündung verläuft in langsamen Schüben. Die Drüse ist geschwollen und schmerzt. Es kann eitriges Sekret austreten. Meist entsteht die chronische Speicheldrüsenentzündung nur auf einer Seite. Sie kann auch von einer zur anderen Seite wechseln.

Wie stellt der Arzt die Diagnose?

Der richtige Ansprechpartner bei einer Speicheldrüsenentzündung ist der Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Er befragt Sie zunächst ausführlich zu Ihren Symptomen und zu Ihrer Krankheitsgeschichte.

Mögliche Fragen sind:

  • Wie lange haben Sie diese Beschwerden schon?
  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?
  • Liegt eine chronische Krankheit vor, beispielsweise an AIDS, Rheuma oder Diabetes mellitus?
  • Wurde bei Ihnen eine Strahlenbehandlung am Kopf durchgeführt?

In der anschließenden Untersuchung schaut sich Ihr Arzt zunächst die schmerzende Stelle an. Er prüft, ob Schwellungen vorliegen, ob die Haut über der Drüse gerötet ist und ob sich in der Mundhöhle Rötungen oder Eiter befinden. Sind die Speicheldrüsen geschwollen oder verhärtet? Mittels eines Speichelabstrichs erfolgt eine Untersuchung auf Erreger. Durch einen Bluttest lassen sich im Labor eventuelle Entzündungsparameter bestimmen. Anhand der Werte lässt sich auch feststellen, ob in Ihrem Organismus eine Entzündung vorliegt.

Speicheldrüsenentzündung vorbeugen

Weitere Untersuchungen können erforderlich sein. Falls Mumps oder eine akute eitrige Speicheldrüsenentzündung vorliegen, lässt sich die Diagnose meist aufgrund der Krankheitsgeschichte und der Symptome stellen. Eventuell sind noch weiterführende Untersuchungen nötig, beispielsweise:

  • Eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie)
  • Eine Computertomografie (CT)
  • Eine Magnetresonanztomografie (MRT)
  • Eine Endoskopie. Bei der Endoskopie werden mittels einer winzigen Kamera die Ausführungsgänge der Drüsen untersucht. Eventuell werden auch Gewebeproben entnommen oder Spülungen durchgeführt

.

Behandlung einer Speicheldrüsenentzündung

Wenn Schwellungen oder Schmerzen im Mund- und Rachenbereich nicht innerhalb weniger Tage abklingen, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Ohne geeignete Therapie kann sich aus einer Speicheldrüsenentzündung beispielsweise ein Abszess entwickeln. Dann besteht die Gefahr einer lebensgefährlichen Blutvergiftung.

Die Behandlung der Speicheldrüsenentzündung hängt vom Auslöser der Entzündung ab:

  • Bakterielle Infektionen werden mit Antibiotika behandelt. Diese bekämpfen die Bakterien und töten sie ab. Um die jeweiligen Bakterien ganz gezielt zu behandeln, kann der Arzt ein Antibiogramm anfertigen. Dieses zeigt an, welches Antibiotikum am wirksamsten hilft.
  • Bei einem viralen Infekt helfen Antibiotika nicht. Hier lassen sich lediglich die Symptome behandeln. Der Arzt empfiehlt eventuell entzündungshemmende und fiebersenkende Medikamente und Schmerzmittel.
  • Wenn eine Autoimmunkrankheit die Speicheldrüsenentzündung verursacht, kommen möglicherweise Glukokortikoide (Kortison) zum Einsatz. Kortison unterdrückt das Immunsystem und hemmt die Entzündungsreaktion.
  • Falls Medikamente als Auslöser infrage kommen, wird der Arzt Ihnen raten, die Einnahme möglichst zu unterbrechen.
  • Wenn sich Speichelsteine gebildet haben, wird zunächst durch eine konservative Therapie versucht, sie zu beseitigen.
  • Säurebonbons verstärken den Speichelfluss, sodass die Speichelsteine ausgespült werden. Der Arzt versucht auch, Speichelsteine aus den Speichel-Ausführungsgängen herauszumassieren. In manchen Fällen ist es nötig, die betroffene Speicheldrüse operativ zu entfernen.

Gibt es zur Behandlung einer Speicheldrüsenentzündung Hausmittel zur Linderung?

Zur Schmerzlinderung können bei einer Speicheldrüsenentzündung Hausmittel wie beispielsweise kühlende Umschläge hilfreich sein. Speichelanregende Nahrungsmittel wie etwa Dörrobst oder saure Säfte werden teilweise empfohlen. Saure Bonbons regen den Speichelfluss an und können die Heilung beschleunigen. Allerdings sind diese Mittel lediglich eine Ergänzung der ärztlich verordneten Therapie. Wenn Sie über einen längeren Zeitraum Beschwerden haben, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Krankheitsverlauf und Prognose

Wird eine Speicheldrüsenentzündung rechtzeitig und sachgemäß behandelt, heilt sie im Allgemeinen innerhalb weniger Tage folgenlos ab. In Einzelfällen kann die Heilung länger dauern, insbesondere dann, wenn eine starke Vereiterung vorliegt.

Wenn die Entzündung nicht sachgemäß behandelt wird, kehrt sie unter Umständen immer wieder zurück. Dann gibt es die Möglichkeit, die entzündete Drüse operativ zu entfernen. Dies ist meist ohne Probleme möglich, denn die anderen Speicheldrüsen produzieren immer noch genügend Speichel. Eine Gefahr besteht allerdings darin, dass bei diesem Eingriff der Gesichtsnerv beschädigt werden könnte, sodass sich die betroffene Gesichtshälfte nur noch teilweise bewegen lässt.

Bei einer unbehandelten chronischen Speicheldrüsenentzündung kann das Drüsengewebe vernarben oder sich zurückbilden.

Wenn eine eitrige bakterielle Speicheldrüsenentzündung nicht behandelt wird, kann sich auch eine eitrige Abkapselung (ein Abszess) bilden. Dieser Abszess kann in den Mundraum, in den Gehörgang oder durch das Gewebe des Rachens nach außen durchbrechen. Gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf, so entwickelt sich eine Blutvergiftung, die potenziell lebensbedrohlich ist.

Möglichkeiten der Vorbeugung

Das Risiko einer Speicheldrüsenentzündung lässt sich reduzieren, wenn Sie darauf achten, immer ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Manche Senioren machen es sich zur Gewohnheit, regelmäßig vor Verwendung des Treppenlifts oder zu jeder vollen Stunde eine halbe Flasche Wasser zu trinken, damit sie ihre tägliche Trinkmenge einhalten. Auch eine gründliche Mundhygiene gehört zur Vorbeugung, um Bakterien und anderen Keimen keine Chance zu geben. Saure Bonbons, saure Getränke und auch Kaugummis wirken sich anregend auf den Speichelfluss aus. Gegen eine Speicheldrüsenentzündung, deren Ursache das Mumpsvirus ist, besteht die Möglichkeit, sich zu impfen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema "Speicheldrüsenentzündung"

Wie äußert sich eine Speicheldrüsenentzündung?

Speicheldrüse geschwollen – eine akute Speicheldrüsenentzündung macht sich plötzlich und heftig bemerkbar. Schmerzen und Schwellungen im Bereich der entzündeten Speicheldrüse treten auf, Fieber kann dazukommen. Die Symptome nehmen beim Essen und Kauen zu. Die Entzündung kann jedoch auch langsam und schleichend (chronisch) verlaufen.

Wie bekommt man Speicheldrüsenentzündung weg?

Eine akute Entzündung der Speicheldrüsen behandelt der Arzt mit Schmerzmitteln und mit entzündungshemmenden Medikamenten. Sind Bakterien der Auslöser, werden Antibiotika eingesetzt.

Wie lange dauert eine Speicheldrüsenentzündung?

Wird sie rechtzeitig behandelt, heilt eine akute Speicheldrüsenentzündung in der Regel in wenigen Tagen aus. Wenn jedoch eine nicht behandelte Verengung oder eine Grunderkrankung die Ursache ist, besteht die Gefahr von immer erneuten Entzündungen. Hier ist eine genaue Ursachenklärung wichtig.

Wie schwellen Speicheldrüsen wieder ab?

Neben Medikamenten können kühlende Umschläge dazu beitragen, die Schwellung zu reduzieren. Speichelanregende Mittel wie etwa Bonbons, Kaugummis oder saure Säfte regen die Speichelproduktion an, was die Heilung beschleunigt.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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