Schmerzmittel finden Sie in jeder Hausapotheke. Die meisten von uns wissen, dass es unterschiedliche Schmerzmittel gegen Schmerzen gibt. Die Unterschiede erkennen wir schon daran, dass einige Schmerzmittel in der Apotheke frei verkäuflich sind, während andere vom Arzt verschrieben werden. Gibt es gegen jede Art von Schmerz ein eigenes Schmerzmittel? Wie wählen wir die richtige Schmerzarznei gegen bestimmte Beschwerden aus? In diesem Beitrag erfahren Sie mehr zum Thema Schmerzmittel und zu ihren Anwendungsbereichen.
Warum Schmerzen sich sehr unterscheiden
Schmerz ist nicht gleich Schmerz. Allein bei Kopfschmerzen werden schätzungsweise über 200 Arten unterschieden. Manche Schmerzen gehen mit Entzündungen einher, andere mit Fieber. Nervenschmerzen bilden eine eigene Kategorie. Gleiches gilt für Schmerzen, die etwa mit Krebserkrankungen verbunden sind. So unterschiedlich wie die Schmerzen sind die Schmerzmittel, die enthaltenen Wirkstoffe und mögliche Nebenwirkungen der Schmerzmittel.
Schmerzmittel und typische Wirkstoffe
Vielleicht haben Sie schon etwas von Paracetamol, Diclofenac, Acetylsalicylsäure, Naproxen oder Ibuprofen gehört. Teilweise bilden diese Inhaltsstoffe auch den Markennamen, unter denen Sie ein Schmerzmittel in der Apotheke bekommen. Die Begriffe bezeichnen typische Wirkstoffe, die in bekannten Schmerzmitteln enthalten sind. Manche dieser Inhaltsstoffe bilden eine eigene Kategorie, wie die Opioide. Ebenso bilden Schmerzmittel mit Cortison oder die Triptane gegen Migräne eine eigene Wirkstoffklasse.
In der Regel werden die Wirkstoffe für Schmerzarzneimittel heute synthetisch hergestellt. Manche von ihnen haben einen ursprünglich pflanzlichen Hintergrund. Acetylsalicylsäure, besser bekannt unter dem Markennamen Aspirin oder ASS, entstammt Weidenrindenextrakt. Heute wird die Substanz synthetisch produziert und in Schmerzmitteln eingesetzt.
Schmerzmittelkategorien
Es werden unterschiedliche Kategorien der Schmerzmittel unterschieden. Eine wichtige Gruppe von rezeptfreien Arzneimitteln bildet die Kategorie der nichtsteroidalen Antirheumatika. Experten kürzen diesen komplizierten Begriff mit NSAR ab. Dahinter verbirgt sich die englischsprachige Kategorie-Bezeichnung. Auf den Punkt gebracht handelt es sich um Schmerzmittel, die kein Cortison enthalten. Paracetamol, Triptane und Opioide sind jeweils ebenfalls eigene Wirkstoffklassen.
NSAR und ihre Wirkung
NSAR sind Schmerzmittel, die auch eine antientzündliche Wirkung haben. Ihren etwas komplizierten Namen mit dem Verweis auf Antirheumatika verdanken sie ihrer Geschichte. Ihre Entwicklung begann Ende des 19. Jahrhunderts mit der Behandlung von Patienten, die an rheumatischer Arthritis erkrankt waren. Das erste Mittel in dieser Wirkstoffklasse war Acetylsalicylsäure. Erst 1982 wurde der Wirkmechanismus der NSAR entschlüsselt.
Ein britischer Pharmakologe erhielt dafür den Medizin-Nobelpreis. Er konnte nachweisen, dass Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac, Ibuprofen und andere ein bestimmtes Enzym hemmen. Deshalb werden sie auch als sogenannte COX2-Hemmer bezeichnet. Die Aktivität dieser Enzyme sorgt dafür, dass insbesondere bei durch Entzündung gereiztem und verletztem Gewebe schmerzsteigernde Stoffe wie die Prostaglandine gebildet werden. Sie steigern die Empfindlichkeit der Nerven für die Schmerzempfindung.
Über die Hemmung des Enzyms COX2 werden auch die Schmerzen gehemmt. Gleichzeitig haben die NSAR einen entzündungshemmenden Effekt und können Fieber senken. Die NSAR wie Diclofenac, Acetylsalicylsäure und Ibuprofen stören außerdem die Aktivität von COX1. Während COX2 sich überwiegend im Gehirn befindet, verteilt sich COX1 über den gesamten übrigen Körper.
Paracetamol und seine Wirkung
Obwohl nach derzeitigem Erkenntnisstand auch die Schmerzsubstanz Paracetamol COX2 hemmt, handelt es sich nicht um einen NSAR. Paracetamol fehlt der entzündungshemmende Effekt. Dafür senkt die Substanz sehr wirksam Fieber. Seine schmerzstillende Wirkung verdankt Paracetamol einem anderen Mechanismus als die NSAR. Es wird eine Einwirkung auf bestimmte Botenstoffe vermutet, die das Schmerzempfinden steigern.
Opioide und ihre Wirkung
Opioide wirken sich auf spezifische Rezeptoren im Gehirn und im übrigen Körper aus. Dort verbinden sie sich mit einer Rezeptorstelle und mindern die Schmerzen, weil so Schmerzimpulse nicht über die Nerven weitergeleitet werden. Opioide ähneln dabei in ihrem chemischen Aufbau körpereigenen Stoffen, den sogenannten Endocannabinoiden. Da Opioide im Nervensystem aktiv sind, können sie Nervenschmerzen positiv beeinflussen. Nervenschmerzen sprechen normalerweise auf typische Schmerzmittel wie NSAR oder Paracetamol nicht an.
Triptane und ihre Wirkung
Bekannt ist diese Wirkstoffklasse durch ihren Einsatz bei Migräne. Triptane greifen ebenfalls an bestimmten Rezeptorstellen im Gehirn an. So können sie nicht nur schmerzlindernd wirken. Sie helfen auch gegen die bei Migräne verbreitete Übelkeit und weitere Symptome wie Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Rezeptfrei gibt es diese in Deutschland als Kopfschmerztabletten.
Schmerzmittel und ihre Nebenwirkungen
Die Beipackzettel selbst von rezeptfreien Schmerzmitteln sind in der Regel lang. Mit vielen Wirkstoffen sind eine Reihe von Risiken für Nebenwirkungen verbunden. Auch Wechselwirkungen mit anderen Schmerzmitteln kommen vor.
Typische Nebenwirkungen:
- NSAR – einige der in dieser Kategorie bekannten Wirkstoffe können die Blutungsneigung verstärken. Das trifft insbesondere auf Acetylsalicylsäure (ASS) zu. Ebenso kann es zu Blutungen und Schädigungen der Magenschleimhaut sowie der Schleimhäute im Zwölffingerdarm kommen. Diclofenac und Co. stehen teilweise im Verdacht, Herz-Kreislauf Ereignisse wie Schlaganfälle zu fördern. Die Forschungen in diesem Bereich sind noch nicht abgeschlossen. Im Zusammenhang mit bestimmten anderen Medikamenten, beispielsweise gegen Bluthochdruck (Sartane und andere), kann es im Zusammenhang mit NSAR verstärkt zu Nierenschäden kommen.
- Paracetamol ist für ein spezielles Risiko bekannt. Es kann in bestimmten Dosierungen und in der Daueranwendung zu Leberschäden führen.
- Bei Wirkstoffen aus der Familie der Opioide besteht Suchtgefahr. Sie können abhängig machen. In den USA ist es im Zusammenhang mit bestimmten Opioiden, die in großem Umfang bei eher leichten Schmerzen an Patienten ausgegeben wurden, zu einer Welle von Suchterkrankungen gekommen.
- Triptane – diese vorwiegend bei Migräne und Clusterkopfschmerz eingesetzten Wirkstoffe können im Übermaß angewendet zu dem führen, was sie bekämpfen sollen. Das Ergebnis ist Dauerkopfschmerz.
Die besten rezeptfreien Schmerzmittel
Im Alltag haben sich vorrangig Paracetamol, Ibuprofen – meistens als Schmerztabletten eingenommen – und Diclofenac bewährt. Bei Erkältungskrankheiten schwören viele Betroffene auf ASS. Im Vergleich zu ASS wirken NSAR wie Ibuprofen stärker antientzündlich. Deshalb sprechen etwa Schmerzen an den Extremitäten und an der Wirbelsäule besser auf Ibuprofen oder Diclofenac an als auf ASS.
Paracetamol zeigt seine Qualität insbesondere bei Schmerzen, die mit Fieber verbunden sind, aber auch bei verschiedenen Arten von Kopfschmerzen. Verallgemeinern lässt sich eine Aussage zu dem besten Schmerzmittel nicht. Hier kommt es sehr darauf an, um welche Art von Schmerz es sich handelt.
Rezeptpflichtige Schmerzmittel
Bei bestimmten Schmerzen kommen Betroffene regelmäßig an Opioiden nicht vorbei. Hier werden leicht wirkende Opioide und solche für schwere Schmerzzustände unterschieden. Die Dosis und die Art des eingesetzten Opioids sind stets mit dem Arzt abzustimmen. Insbesondere Nervenschmerzen etwa im Zusammenhang mit Gürtelrosen, Nervenentzündungen oder Erkrankungen der Wirbelsäule können wirksam nur mit Opioiden behandelt werden. Dabei ist immer das Risiko der Abhängigkeit mit der schmerzlindernden Einwirkung dieser stark wirkenden Mittel in ein Verhältnis zu setzen.
Welche Schmerzen gibt es eigentlich?
Der bekannteste Schmerz im Alltag ist der Kopfschmerz. Neben der Migräne gibt es Spannungskopfschmerzen, Clusterkopfschmerzen und viele andere Arten. Schmerzen am Kopf können von der Wirbelsäule kommen, weil Haltungsschäden und Fehlbelastungen Nerven einklemmen oder Verspannungen auslösen.
Zahnschmerzen haben in der Regel eine eigene Qualität und können sehr belasten. Das gilt im Übrigen für alle Schmerzen im Bereich des Gesichts. Hier werden häufig Nervenstränge wie der Trigeminusnerv in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb sind auch Mandel- und Ohrentzündungen sehr schmerzhafte Ereignisse.
Die Gürtelrose, ausgelöst durch einen Vertreter der Herpes-Viren-Familie, kann starke Schmerzen in der akuten Form auslösen, die sich als chronische Nervenschmerzen lange Zeit nach der akuten Erkrankung immer wieder zeigen.
Auch Tumore können Schmerzen auslösen. Ebenso bilden alle Schmerzen der Extremitäten und der Wirbelsäule eine eigene Kategorie von Schmerzen. Chronische Arthrose – eine Abnutzung von Gelenken – schmerzt besonders in der akuten Form der Arthritis. Diese hat immer einen entzündlichen Anteil. Die nicht akute Form der Arthrose führt zu Anlaufschmerzen am Morgen, zu Gefühlen der Steifheit und Unbeweglichkeit. Auch starker Muskelkater kann sehr schmerzhaft sein. Verletzungen wie Prellungen, Stauchungen und Brüche führen teilweise zu sehr intensiven Schmerzen. Frauen können unter Menstruationsschmerzen leiden.
Gibt es ein ideales rezeptfreies Schmerzmittel?
Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Wie wir gesehen haben, sprechen unterschiedlichste Schmerzen auf unterschiedliche Wirkstoffe an. In der Regel ist im Alltag Ibuprofen eine gute Wahl. Das ist nicht für alle Menschen zutreffend. Wer Blutdruckmittel wie Sartane und ähnliche Stoffe einnehmen muss, sollte auf Ibuprofen nur nach Rücksprache mit dem Arzt zurückgreifen. Hier drohen Schäden an den Nieren.
In diesem Fall wäre Paracetamol in geringer Dosierung ebenfalls eine angemessene Wahl für den häuslichen Medikamentenschrank. Aber Vorsicht: Paracetamol sollte nur nach den Angaben im Beipackzettel in geringerer Dosierung und kurzzeitig eingenommen werden. Im Zusammenhang mit diesem Wirkstoff sind starke Leberschäden bekannt geworden.
Was sind die stärksten Schmerzmittel überhaupt?
Zu den stärksten Schmerzmitteln zählen Opioide. Starke Schmerzmittel sind immer rezeptpflichtig. Zu den stärksten Mitteln gehören:
- Codein
- Tramadol
- Oxycodon
- Fentanyl
- Buprenorphin
Sie sind je nach Wahl des Arztes zum Beispiel nach Operationen, in Notfällen und bei akuten Verletzungen sowie in der Krebstherapie unverzichtbar. Insbesondere in der Krebsschmerzbehandlung kommen auch Cannabinoide aus der Cannabispflanze wie THC zum Einsatz. THC kann einen starken, schmerzlindernden Effekt haben. Alle Opioide und Cannabinoide haben ein hohes Suchtpotenzial. Die sogenannte Opioidkrise in den USA wurde durch den breitflächigen Einsatz von Oxycodon ausgelöst.
Die Herausforderung der chronischen Schmerzen
Schmerzzustände sind bei jedem Menschen eine etwas individuelle Angelegenheit. Das ist auch der Fall bei chronischen Schmerzen, die sich im Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen oder als singuläre Ereignisse entwickeln können. Menschen verfügen über ein sogenanntes Schmerzgedächtnis. Deshalb ist es so wichtig, Schmerzen von Anfang an wirksam zu bekämpfen. Bei Operationen und bei Notfällen gehört die Schmerzbehandlung zwingend dazu. Unser Schmerzgedächtnis behält andernfalls intensiven Schmerz in Erinnerung, sodass unsere Schmerzempfindlichkeit steigt.
Mediziner stehen bei chronischen Schmerzen vor großen Herausforderungen. Das beginnt bei der Diagnostik, weil in manchen Fällen keine klare Ursache für die chronischen Schmerzzustände festgestellt werden kann. In der Behandlung sprechen nicht alle Menschen gleich auf ausgewählte Schmerzmittel an. Das gilt auch im alltäglichen Umgang mit Schmerzen. Der eine reagiert besser auf Ibuprofen, der andere auf Diclofenac. Für einen Dritten ist Paracetamol bei Schmerzen das Mittel der Wahl.
Viele Zusammenhänge im Bereich der Schmerzentstehung sind noch nicht abschließend geklärt. Schmerz wird durch bestimmte Botenstoffe und Gewebshormone wie das oben beschriebene Prostaglandin über Nervenzellen getriggert. Dieses komplexe Zusammenspiel von körpereigenen Stoffen, die selbstständig ebenfalls für eine gewisse Schmerzlinderung sorgen können, verläuft nicht bei jedem Menschen in der gleichen Form. Deshalb können manche Menschen empfindlicher auf Schmerzen reagieren als andere.
Bei chronischen Schmerzen in zunehmendem Lebensalter wenden viele Ärzte und Experten eine Kombination von verschiedenen Schmerzmitteln an. Es wird in diesem Zusammenhang von der multimodalen Schmerztherapie gesprochen. Die Schmerzexperten machen dabei die Erfahrung, dass Betroffene nicht mehr ausreichend auf ein Schmerzmittel ansprechen. Sie müssen eine geeignete Kombination verschiedener Schmerzmittel finden, um Schmerz erfolgreich lindern zu können. Dies ist insbesondere bei Bewegungsschmerzen für viele ältere Menschen die einzige Möglichkeit, schmerzfreier zu leben. Um nicht dauerhaft Bewegungsschmerzen ausgesetzt zu sein, kann hier alternativ ein Treppenlift für Ihr Zuhause helfen.
Welches rezeptfreie Schmerzmittel sollte ich immer im Haus haben?
Grundsätzlich ist bei der selbstbestimmten Schmerzbekämpfung mit rezeptfreien Schmerzmitteln Vorsicht geboten. Es wurde bereits festgestellt, dass viele gängige Schmerzmittel starke Nebenwirkungen haben können. Es ist üblich, dass die meisten von uns Ibuprofen oder Paracetamol im Hause haben. Gegen eine niedrig dosierte, seltene Anwendung der Schmerzmittel ist nichts zu sagen. Halten Schmerzen länger an oder sind immer höhere Dosen der rezeptfreien Schmerzmittel notwendig, um Schmerzen zu lindern, sollte unbedingt der Arzt befragt werden.
Schmerzen sind in der Regel ein Alarmsignal. Wenn wir hier zu frühzeitig das Alarmsignal ausschalten, können wir ernsthafte Erkrankungen nicht erkennen. Sollte in unserem Auto eine Warnleuchte blinken und wir stellen die Leuchte ab, ist die möglicherweise vorhandene schwere Störung in der Funktion damit nicht verschwunden.
Es ist deshalb schwierig, zu einem bestimmten Schmerzmittel zu raten. Bei Erkältung gelegentlich Paracetamol oder ASS sowie bei anderen leichten Schmerzen Ibuprofen einzunehmen, entspricht der gängigen Selbstbehandlung. Aber auch hier müssen manche Menschen bereits vorsichtig sein, wenn NSAR mit ihren anderen Medikamenten eine Wechselwirkung entfalten können. Es ist empfehlenswert, bei vorhandenen chronischen Erkrankungen mit einem Arzt abzusprechen, welche Schmerzmittel er für die Hausapotheke empfiehlt.
Viele Experten denken heute darüber nach, ob nicht sämtliche Schmerzmittel verschreibungspflichtig sein sollten. Manches könnte dafür sprechen, weil Nebenwirkungen zwar nicht immer auftreten. Wenn sie manifest werden, können sie in Form von Magenblutungen bei NSAR oder Leberschädigungen bei Paracetamol jedoch schwerwiegend sein.
Die Notwendigkeit einer gezielten Schmerztherapie
Wer feststellt, dass er unter chronischen Schmerzen leidet, sollte so schnell wie möglich eine gezielte Schmerztherapie mit dem Arzt besprechen. Mit Blick auf das beschriebene Schmerzgedächtnis hilft es nicht weiter, sich lange Zeit mit den rezeptfreien Schmerzmitteln zu begnügen. NSAR & Co. haben nur einen begrenzten Einsatzbereich bei leichteren Schmerzen.
Es sollte vermieden werden, dass sich der Körper an die Schmerzen gewöhnt und das Schmerzempfinden dauerhaft auf einem gesteigerten Niveau verbleibt. Schmerzen können die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Auch chronische wiederkehrende Schmerzen wie Migräne gehören in die Behandlung von Experten, die mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln wirksam dagegen vorgehen können.
Vorsicht mit dem Einsatz von Schmerzmitteln ist geboten, wenn diese ein Suchtpotenzial haben. In eine Arzneimittelabhängigkeit von Schmerzmitteln wie Opioiden können Sie leichter rutschen als gedacht. Viele Betroffene hätten niemals erwartet, dass sie einmal abhängig von Schmerzmitteln werden. Deshalb sollten diese vom Arzt verschriebenen Arzneimittel mit sehr viel Achtsamkeit und eher restriktiv eingenommen werden. Selbstverständlich sollte niemand an starken Schmerzen leiden müssen. Die Möglichkeiten in der Schmerzmitteltherapie sind heute groß.
Abzuraten ist von einer Eigenanwendung mit noch vorhandenen rezeptpflichtigen Arzneimitteln, die anderen Familienmitgliedern verschrieben worden sind. Gerade bei den Opioiden besteht immer eine Suchtgefahr.
Was Schmerzmittel nicht können
Wer Schmerzmittel einnehmen muss, sollte sich immer einer Tatsache bewusst sein: Schmerzmittel werden gegen Symptome eingesetzt. Schmerzen sind Symptome. Sie können auf schwerwiegende Grunderkrankungen hinweisen und haben deshalb auch eine wichtige Funktion im menschlichen Organismus. Beispielsweise machen sich manche Krebserkrankungen erst durch Schmerzen im Bereich der Knochen oder anderer Körperbereiche bemerkbar. Deshalb ist es angebracht, Schmerzen Aufmerksamkeit zu schenken. Am besten ist es, zusammen mit einem Arzt die Ursache für die Schmerzen abzuklären. Das wird nicht immer möglich sein, weil sich Schmerzen verselbstständigen können. Der unkritische Einsatz von Schmerzmitteln ist immer gefährlich.
Daneben gibt es noch andere Möglichkeiten, mit Schmerzen besser fertig zu werden. Physiotherapie, Entspannungstechniken und andere alternative Ansätze können ebenfalls helfen. Schmerzmittel sind nur ein Weg, Schmerzen zu bekämpfen. In manchen Fällen ist mehr Bewegung der Schlüssel zur Schmerzfreiheit, in anderen eine manuelle Technik wie die Osteopathie.
Hier können Sie alternativen Behandlungsmethoden ergänzend eine Chance geben. Denn der dauerhafte Einsatz von Schmerzmitteln ist mit Risiken verbunden. Problematisch ist in diesem Zusammenhang, dass Sie von manchen Schmerzmitteln immer mehr benötigen, um die Schmerzlinderung zu erreichen. Das ist nicht nur bei den Opioiden mit dem Suchtrisiko öfter der Fall. Auch bei anderen Schmerzmitteln kommen Betroffene nach einer gewissen Weile oft nicht mehr mit der ursprünglichen Dosis aus. Bevor Sie jetzt eigenmächtig die Dosis bei rezeptfreien Schmerzmitteln steigern, sollte der Weg zum Arzt führen.
Schmerzmittel individuell anwenden
Häufig entwickeln wir im Laufe der Zeit eine gewisse Vorliebe für ein bestimmtes Schmerzmittel. Hier sollten wir im Hinterkopf behalten, dass es nicht gegen alle Schmerzen gleichermaßen wirken muss. Der Einsatz eines bestimmten Schmerzmittels ist eine sachliche Entscheidung, die im Zweifelsfall mit dem Arzt abgesprochen wird. Eine rein gefühlsmäßige Vorliebe für ein Schmerzmittel kann uns in die Irre führen. Das ist nicht nur wegen möglicher Nebenwirkungen problematisch. Dennoch erleichtern uns einfache Schmerzmittel unseren Alltag.
Finden wir uns zu lange mit Schmerzen ab, die nicht angemessen behandelt werden, steigt die Gefahr von chronischen Schmerzen. Es ist erfreulich, dass wir in Zeiten leben, in der wir uns mit Schmerzen nicht abfinden müssen. Auch im Alter erleichtern uns Hilfsmittel wie Gehhilfen, ein Treppenlift, erhöhte Betten und Schmerzmittel das Leben. Lassen wir uns den Einsatz von Schmerzmitteln nicht zu einer unbedachten Gewohnheit werden.
Suchen wir zügig einen Arzt auf, wenn die typischen rezeptfreien Schmerzmittel keine oder nur eine unzureichende Wirkung zeigen. Bei anhaltenden Schmerzen ist es vorwiegend wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen. Beispielsweise kann sich ein drohender Herzinfarkt oder ein anderes Herz-Kreislauf-Ereignis durch bestimmte, dumpfe Schmerzen ankündigen. Bleiben Sie sensibel gegenüber Schmerzen und unterdrücken Sie neu auftretende Schmerzen nicht sofort mit einem Schmerzmittel, das wir so leicht handhaben können. Der Umgang mit Schmerzmitteln muss überlegt sein.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Schmerzmittel
Was gibt es alles für Schmerzmittel?
Was sind die 10 stärksten Schmerzmittel?
Welche Schmerzmittel gegen starke Schmerzen?
Welches ist das beste rezeptfreie Schmerzmittel?
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!
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