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Parkinson: Symptome, Behandlung und Umgang im Alltag

Parkinson Symptome und Ursachen | TK Home Solutions

Es gibt Erkrankungen, die haben einen gewissen Ruf, der ihnen vorauseilt. Häufig werden genau diese Erkrankungen trotz ihrer Verbreitung totgeschwiegen. Doch gerade, wenn prominente Persönlichkeiten an ihnen erkranken, rücken Sie wieder in das Licht der Öffentlichkeit.

Auch bei der Erkrankung Parkinson, an der unter anderem Michael J. Fox und der Boxchampion Muhammad Ali erkrankt sind bzw. war, ist das so. Umso wichtiger ist ein Blick auf Symptome, mögliche Frühwarnzeichen, den Krankheitsverlauf und wertvolle Tipps für den alltäglichen Umgang mit der Erkrankung.

Definition: Was ist Parkinson?

Morbus Parkinson ist eine neurologische Erkrankung, die somit vor allem das zentrale Nervensystem betrifft. Neben Alzheimer gehört Parkinson zu den hierzulande am häufigsten auftretenden neurologischen Erkrankungen. Schätzungsweise leiden aktuell rund 400.000 Menschen in Deutschland unter dem Krankheitsbild, das auch als "Idiopathisches Parkinson-Syndrom" bekannt ist. Weltweit sind rund 10 Millionen Menschen betroffen. Trotz der Erkrankung ist die Lebenserwartung von Parkinson-Patienten in etwa auf einem ähnlichen Niveau wie bei Personen ohne die Erkrankung.

Parkinson: Zahlen und Fakten

Statistisch beginnt die Parkinson-Erkrankung mit ersten leichten Symptomen ab dem 50. Lebensjahr. Männer trifft es statistisch etwas häufiger als Frauen. Durch die neurodegenerative Erkrankung kommt es im Körper zu einer fortschreitenden Schädigung der Nervenzellen im Gehirn, die für die Produktion des Hormons Dopamin zuständig sind. Infolge des Dopaminmangels kommt es zu zunehmenden Einschränkungen der motorischen Fähigkeiten.

Laut Statistiken erhöhte sich die Zahl der Parkinson-Patienten von 1960 bis heute von 2,5 Millionen auf 6,1 Millionen bekannte Fälle. Letztendlich ist die Erhöhung auch der höheren Lebenserwartung geschuldet. In Deutschland sind laut Untersuchungen der MoPED (Morbus Parkinson Epidemiologie) rund 400.000 Personen an Parkinson erkrankt. Morbus Parkinson ist zusammen mit Alzheimer die am häufigsten auftretende Nervensystem-Erkrankung. Mittlerweile sterben jährlich durchschnittlich etwa 20.000 Menschen an Parkinson oder dessen Folgen. Allein in Deutschland werden im Durchschnitt 7.000 Todesfälle pro Jahr gezählt.

Es erkranken mehr Männer als Frauen. Das Parkinson-Risiko liegt bei Männern derzeit bei zwei Prozent und bei Frauen bei 1.3 Prozent. Betroffen sind fast ausschließlich Personen über 55 Jahren. Meist bricht Parkinson spätestens bis maximal 80 Jahren aus. Das Durchschnittsalter ist mit 60 Lebensjahren ermittelt worden. Zu beachten ist allerdings ein mögliches langjähriges Vorausgehen der Parkinson-Symptome, die aber meist unbeachtet bleiben beziehungsweise nicht unmittelbar mit Parkinson in Verbindung gebracht werden.
Im Frühstadium sind die Parkinson-Symptome zwar typisch, aber können auch auf zahlreiche andere Ursachen hindeuten. Fehldeutungen sind oft der Fall. Zudem sind sie meist nur in leichter Ausprägung vorhanden, weshalb viele Betroffene diesen häufig keine große Bedeutung zuordnen.

Hintergrund Informationen

Morbus Parkinson beruht auf der "Entdeckung" des britischen Arztes James Parkinson, nach dem die Krankheit benannt wurde. 1817 verfasste der Chirurg und Paläontologe eine Abhandlung über die "Schüttellähmung", bei der er erstmalig in der Geschichte die heutigen klassischen Parkinson-Symptome beschrieb. Bekannt ist Parkinson seither auch als Schüttellähmung und wird zudem in Medizinkreisen als Paralysis agitans sowie Parkinsonismus bezeichnet. Schon damals war ein langsamer Erkrankungsverlauf bekannt. Anfangs vermutete James Parkinson, die Schüttellähmung beruhe auf einer Rückenmarksstörung im Halswirbelbereich. Dies konnte durch den schwedischen Pharmakologen Arvid Carlssons und Neurotransmitter-Spezialist Anfang der 60er Jahre widerlegt werden. Er war es, der den körpereigenen Botenstoff "Dopamin" hauptsächlich für die Parkinson-Symptome verantwortlich machte. Zu Ehren des "Entdeckers" James Parkinson und zur Unterstützung Parkinson-Betroffener wurde der Geburtstag von James Parkinson am 11. April zum Welt-Parkinson-Tag ernannt.

Parkinson Frühsymptome: Die Krankheit verläuft schleichend

Parkinson Anzeichen und Symptome

Während andere neurologische Erkrankungen wie der Schlaganfall plötzlich auftreten, ist Parkinson ein schleichender Prozess. Umso wichtiger ist es, dass die Erkrankung möglichst früh erkannt wird. Je früher die Diagnose erfolgt, desto besser schlagen die modernen Therapieformen an.

Parkinson Symptome werden in erster Linie erste Frühsymptome, klassische Hauptsymptome und dem Parkinson-Begleitsymptom unterschieden.

Frühsymptome Parkinson

Häufig zeigen sich erste Parkinson-Symptome bereits lange vor den typischen (eigentlichen) Hauptsymptomen. Diese gelten als unspezifisch. Das bedeutet: Sie können auch Anzeichen anderer Erkrankungen sein beziehungsweise eine andere Ursache haben. Dennoch berichten zahlreiche Parkinson-Patienten häufig über das Auftreten einer oder mehrerer Frühsymptome. Dazu zählen:

  • REM-Schlaf-Verhaltensstörungen

REM steht als Abkürzung für die englische Bezeichnung "rapid eye movement" und bedeutet übersetzt "rasche Augenbewegungen". In Bezug auf den Schlaf ist dies eine Bezeichnung für Schlafphasen, während denen sich die Augen schnell bewegen, die Augenlider dabei aber geschlossen sind. Genannt wird dies auch paradoxer oder desynchronisierter Schlaf. Des Weiteren kann es bei der REM-Schlafverhaltensstörung zu einem aktiven Traumschlaf kommen. Während bei gesunden Menschen der Körper Träume nahezu bewegungsunfähig durchlebt, reagiert der Körper eines Parkinson-Erkrankten häufig schon sehr früh auf die Traumerlebnisse.Es kann zum Sprechen im Schlaf kommen, es wird gelacht, wenn es die Traumsituation auslöst und/oder Betroffene gestikulieren. Es scheint, als haben Betroffene jegliche Körperkontrolle verloren und sind fest in ihrem Traum verharrt. Vor allem das Gestikulieren kann für den Bettnachbarn zu einem schmerzhaften Erlebnis werden, wenn durch die REM Schlaf-Verhaltensstörungen beispielsweise Arme in das Gesicht fallen oder Betroffene um sich treten. Diese Störung des Schlafverhaltens kommt etwa bei 50 Prozent der Parkinson-Patienten vor und tritt manchmal schon Jahre vor Bekanntwerden der Diagnose auf. In der Regel wird die REM-Schlafverhaltensstörung häufiger und intensiver, je länger ein Patient an Parkinson erkrankt ist.

  • Geruchsverlust

Bei dem Verlust des Geruchssinns sprechen Mediziner von einer Anosmie, während der Begriff "Hyposmie" die verminderte/eingeschränkte Riechfähigkeit bezeichnet. In den meisten Fällen fällt Betroffenen erst eine Störung des Geschmackssinns auf, die immer in direktem Zusammenhang mit einer Störung des Geruchssinns steht. In der Regel bemerken Sie die Störung Ihres Geruchssinns, wenn Sie plötzlich schlechter oder gar nichts mehr schmecken.

  • Muskel- und Gelenkschmerzen

Mit Muskel- und Gelenkschmerzen sind sogenannte Dysästhesien gemeint, die eine Empfindungsstörung beschreiben. Hierbei kommt es zu einer erhöhten Sensibilität und selbst bei normalen Reizen kann ein unangenehmes oder schmerzhaftes Missempfinden entstehen. Genannt werden Dysästhesien auch Parästhesien, die häufig als akute Erscheinungen auf schwere Störungen hauptsächlich des ZNS (zentrales Nervensystem) hinweisen. In den meisten Fällen zeigt sich diese Parkinson-Frühsymptomatik in den Bereichen der Arme und Beine.

Parkinson Hauptsymptome: Das zeichnet die Erkrankung aus

Es gibt insgesamt vier Parkinson-Hauptsymptome. Diese lassen den konkreten Verdacht auf eine Parkinson-Erkrankung zu. Diese Hauptsymptome sind vor allem für Angehörige, Freunde und Nachbarn wissenswert, denn oft verdrängen Betroffene jegliche Symptomatik, möchten nicht um Hilfe bitten und verschweigen deshalb Beschwerden und Parkinson-Symptome oder hoffen darauf, dass alles besser wird, wenn sie es ignorieren. Da Betroffene aber in jedem Fall auf Unterstützung und insbesondere medizinische Versorgung angewiesen sind, sollten Partner, Angehörige, Freunde und Nachbarn nicht warten, bis Betroffene von allein auf sie zukommen. Wer deutliche Parkinson-Symptome erkennt, kann in vielen Bereichen frühzeitig helfend zur Seite stehen - angefangen von dem Erklären eines unabdingbaren Arztbesuches zur Abklärung bis hin zur Unterstützung zur Bewältigung des Alltages. Auch für Betroffene selbst, ist es wichtig, eventuelle Parkinson-Symptome zu kennen. Wer frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch nimmt und sich informiert, über beispielsweise Alltagsprobleme durch Parkinson und mögliche Lösungen, kann seine Lebensqualität trotz der unheilbaren Krankheit steigern.

Für die eindeutige Beschreibung der Krankheit Parkinson lassen sich vier Hauptsymptome benennen:


  • Bradykinese: Hinter dem sperrigen Begriff "Bradykinese" verbirgt sich eine Abnahme der Bewegungshäufigkeit und Bewegungsgeschwindigkeit der betroffenen Personen. Patienten zeigen deutlich verlangsamte Bewegungsabläufe. Typisch für diesen Prozess ist, dass das Aufstehen, Drehen und Bewegen den betroffenen Personen zunehmend schwerer fällt. In einigen Fällen entsteht sogar eine als Akinese bekannte Bewegungsblockade, Parkinson-Patienten meiden zunehmend offensichtlich Bewegungen. Parkinson-Patienten erstarren nahzu, weshalb dies in Medizinkreisen auch als "freezing" (übersetzt: gefrorener Zustand) bezeichnet wird.
    Kleine Schritte beim Gangbild, ein späterer schlürfender Gang und das "Trippeln" sind sehr typische Parkinson-Symptome. Ebenso die Armschwingung beim Gehen. Anfangs als Frühsymptom noch leicht schwingend, nimmt mit Ausbruch der Parkinson-Erkrankung diese Armschwingung immer weiter ab.
    Teil der Bradykinese ist auch eine abnehmende Mimik, wodurch das Gesicht zunehmend wie eine Maske wirkt. Diese Beeinträchtigung führt darüber hinaus zu undeutlicher Sprache. Ebenfalls weit verbreitet ist im Rahmen der Bradykinese das Auftreten von häufigem Verschlucken. Am häufigsten fällt allerdings das veränderte Schriftbild Betroffener unter die typischen Parkinson-Symptome. Hier wird die Handschrift zittriger und unregelmäßig, wird im Verlauf immer kleiner und unleserlicher.


  • Posturale Instabilität: Bei der posturalen Instabilität sind die Halte- und Stellreflexe des menschlichen Körpers gestört. Da dieser Mechanismus für das Halten der Balance verantwortlich ist, mindern sich bei Parkinson die körperlichen Reflexe massiv. Stolpert eine erkrankte Person etwa unerwartet, steigt das Sturzrisiko. Hintergrund ist die Abnahme der Fähigkeit, sich durch Reflexe abfangen zu können.
    Während gesunde Menschen sich automatisch aufrichten, scheinen Parkinson-Patienten die Halte- und Stellreflexe zu fehlen oder sie sind (stark) eingeschränkt. Dadurch erhalten Sie keine ausreichende Körperstabilität und werden "wackelig" auf den Beinen, weil es an Balance fehlt.


  • Rigor: Rigor nennt sich die Muskelsteife in der Medizinsprache. Dabei kommt es zu keinen Lähmungserscheinungen, sondern die Beweglichkeit der Muskeln nimmt an gleitenden Bewegungsabläufen ab. Es erscheint so, als müssten die Muskeln gegen einen Widerstand arbeiten. Häufig wird hierbei das sogenannte Zahnrad-Phänomen beobachtet und in einem Test nachgewiesen: Der ParkinsonPatient winkelt einen Arm an. Dieser wird anschließend vom Arzt versucht in die Gerade zu bringen. "Springt" der Arm plötzlich in die gerade Richtung und gleitet nicht ruckelfrei dorthin, sieht dies aus, als sei die Bewegung wie mit einem Zahnradantrieb verlaufen. Zudem ist eine Muskelstreckung je nach Schwere der Muskelsteife nur schwer bis gar nicht möglich. In den meisten Fällen betrifft ein Rigor aber die Nacken- und Schultermuskulatur und überwiegend auch nur eine Körperseite. Weil es bei der Muskelsteife zu einer dauerhaften Muskelanspannung kommt, selbst in Ruhe- und Entspannungsphasen, ist ein Rigor häufig mit teils starken Schmerzen verbunden. Eine Muskelsteife kann auch auf einer anderen Ursache basieren, dennoch zählt sie auch zu den Hauptsymptomen von Parkinson.


  • Ruhetremor: Das wohl charakteristischste Symptom von Morbus Parkinson ist das Zittern. Medizinisch wird dieses Zittern auch als Ruhetremor bezeichnet. Anders als die zuvor genannten Symptome tritt der Ruhetremor bei der Erkrankung nicht zwangsweise auf. Meist sind zuerst die Hände betroffen. Später kann ein Ruhetremor auch an den Füßen auftreten. Im Vergleich zu dem Zittern als Frühsymptom unterscheidet es sich durch ein Auftreten in Ruhephasen. Darauf basiert auch der Name "Ruhetremor". Während des Schlafs und bei Bewegungen taucht der Ruhetremor allerdings gar nicht bis selten auf. Besonders auffallend ist die sogenannte "Münzzählung", wie sie häufig bei Parkinson-Patienten beobachtet wird. Dabei kommt es zu einer Reibung der Finger an einer leeren Hand. Da dies dem Zählen von Geldstücken ähnelt, wird es in Bezug auf Parkinson auch als Münzzähl-Symptom bezeichnet.

Begleitende Parkinson-Symptome

Manche typischen Parkinson-Symptome treten begleitend auf und lassen nicht pauschal auf die Parkinson-Erkrankung schließen. Sie sind viel mehr als eine Art "Nebenwirkungen" anzusehen, die sich aus einer Parkinson-Erkrankung entwickeln können. Manche begleitenden Parkinson-Symptome sind auch bereits unter den möglichen Frühsymptomen zu finden, können sich bis weit in die Parkinson-Erkrankung erstrecken oder nur als frühe oder nur als begleitende Parkinson-Symptome zeigen.

Begleitende Parkinson-Symptome, die bereits unter "Frühsymptome" beschrieben wurden, sind:

  • REM-Schlafverhaltensstörungen
  • Reduzierung oder Verlust des Geruchssinns
  • Depressionen, die nach Diagnosestellung häufig schlimmer werden
  • Gelenk- und Muskelschmerzen durch Missempfindungen und werden oft durch Muskelsteife ausgelöst

Des Weiteren kann die Erkrankung auf andere Organfunktionen und Prozesse Einfluss nehmen. Hier zeigen sich besonders folgende Parkinson-Symptome:

Blasenfunktionsstörungen

Weil bei nahezu 50 Prozent der Parkinson-Patienten in der Vergangenheit Blasenfunktionsstörungen auftraten, gehen Experte von einem engen Zusammenhang zu der Erkrankung aus. Das Risiko an einer Blasenfunktionsstörung durch Parkinson zu erkranken, steigt mit Erkrankungsdauer und Alter. Wenngleich Störungen der Blasenfunktion als Parkinson-Symptome benannt sind, so sind sie gleichzeitig aber auch unter typische Altersbeschwerden einzukategorisieren. Dennoch besteht der Verdacht, die Grunderkrankung oder Medikamente verstärken das Risiko von Blasenfunktionsstörungen, durch welche sich in der Folge auch das Risiko von Blasenkrebs deutlich erhöhen kann. Blasenfunktionsstörungen als begleitende Parkinson-Symptome äußern sich auf vier unterschiedliche Weisen:

  • Hyperaktive Blase: ständiger Blasendruck selbst bei leerer Blase, dadurch häufiger Toilettendrang
  • Hypoaktive Blase: Probleme bei der Blasenentleerung, es verbleibt stets Urin in der Blase
  • Urininkontinenz: der Harn kann nicht gehalten werden und läuft unkontrolliert aus
  • Dranginkontinenz: häufiger, meist nächtlicher Harndrang bei ungenügender Entleerung

Darmfunktionsstörungen

Darmfunktionsstörungen sind typische begleitende Parkinson-Symptome, wenn sich der Patient immer weiter zurückzieht, keine Aktivitäten mehr unternimmt und es immer weiter zu einem Bewegungsmangel kommt. Letzteres ist es, was sich besonders negativ auf den Darm auswirkt und die Darmtätigkeit verlangsamt. Daraus bildet sich schnell eine Verstopfung. Aber auch die Erkrankung selbst kann bereits im frühen Stadium auf den Darm wirken, der dann "träge" wird und Verstopfungen verursacht.

Salbengesicht

Begleitende Parkinson-Symptome können auch das Gesicht betreffen. Durch die Erkrankung kann die Talgproduktion angeregt werden. Durch den übermäßigen Talg legt sich ein fettiger und glänzender Schimmer über die Gesichtshaut. Das sieht ähnlich aus, wie nach dem Eincremen mit einer fetthaltigen Salbe, weshalb es "Salbengesicht" genannt wird.

Störungen der Kreislauf- und Temperaturregulierung

Während der Morbus Parkinson Erkrankung kann es zu Blutdruckveränderungen und einer verminderten Hitzetoleranz kommen. Bei Letzterem sind Störungen im Bereich reflektorisches Schwitzen sowie reflektorische Gefäßerweiterungen bei Wärme dafür verantwortlich. Im fortgeschrittenen Stadium sind lebensbedrohliche hoch-fieberhafte Situationen nicht auszuschließen. Schweißausbrüche, besonders in der Nacht, sind klassische Parkinson-Syndrome hierfür.

Potenzstörungen

Zahlreiche Parkinson-Patienten leiden unter Potenzstörungen. Als Auslöser kommt sowohl die Erkrankung als auch Nebenwirkungen von Parkinson-Medikamenten infrage. In vielen Fällen ist die erektile Dysfunktion behandelbar.

Demenz

Es ist nachgewiesen, dass Parkinson-Erkrankte ein deutlich höheres Risiko besitzen, an Demenz zu erkranken. Dies beruht auf der Abnahme der intellektuellen Leistungsfähigkeit der Patienten. Im Verlauf der Erkrankung fällt ihnen oft das Denken schwieriger, was zusätzlich durch das zunehmende Alter begünstigt wird. Sie können sehr vergesslich werden, verstehen häufig schon einfache Zusammenhänge nicht mehr und bringen vieles durcheinander. Grundsätzlich sind dies aber keine reinen Parkinson-Symptome, denn Vergesslichkeit sowie Konzentrationsschwäche zeigen sich auch bei zahlreichen jungen und gesunden Menschen.

Komplikationen

Schwerwiegende Erkrankungen können ebenfalls die Folge von Parkinson sein. Sie sind als sogenannte Komplikationen zu bewerten, welche sich im Laufe von Parkinson entwickeln können oder zumindest dadurch begünstigt werden. Dazu zählt vor allem die sogenannte akinetische Krise.

Akinetische Krise

Unter einer akinetischen Krise ist eine Reaktion des Körpers zu verstehen, die durch bestimmte Umstände ausgelöst wird. Infekte sind sehr häufig bei Parkinson-Patienten der Ursprung dafür, weil bis an die 50 Prozent der Betroffenen an Blasenfunktionsstörungen erkranken. Durch Probleme beim Wasserlassen steigt das Infektionsrisiko immens, weshalb eine akinetische Krise häufiger vorkommen kann. Aber auch Fehler bei der Medikamentenverabreichung und Operationen finden sich als mögliche Auslöser für eine akinetische Krise.

Diese Komplikation äußert sich in einer absoluten Unbeweglichkeit. Begleitende Parkinson-Syndrome sind zudem:

  • Kein sprechen mehr möglich
  • Vollständige Einstellung des Schluckreflexes
  • Schweißausbrüche
  • Hohe Pulsfrequenz

Psychische Parkinson-Syndrome

Neben Demenz und Depressionen gibt es weitere die Psyche betreffende Parkinson-Syndrome. Gerechnet ab ersten Früherkennungssymptomen bis hin zum Parkinson-Syndrom in der schwersten Form, sind mindestens 40 Prozent der Patienten davon betroffen.

Neben Demenz und Depressionen gibt es weitere die Psyche betreffende Parkinson-Syndrome. Gerechnet ab ersten Früherkennungssymptomen bis hin zum Parkinson-Syndrom in der schwersten Form, sind mindestens 40 Prozent der Patienten davon betroffen.

Bradyphrenie

Bei der Bradyphrenie handelt es sich um die Verlangsamung von Denkabläufen. Während bei Demenz die Vergesslichkeit im Vordergrund steht, geht es bei der Bradyphrenie "lediglich" um die Gedankenverzögerung. Der Inhalt der Gedanken ist weiterhin vorhanden, kommt aber langsamer zum Ausdruck.

Visuospatiales Aufmerksamkeitsdefizit

Hierunter ist eine Störung des Frontalhirns zu verstehen, durch welche Entfernungen sowie Geschwindigkeiten nicht mehr (richtig) eingeschätzt werden können. Das hat vor allem Auswirkungen für die Teilnahme am Straßenverkehr und stellt insbesondere in Verbindung mit motorischen Einschränken eine große Gefahr für Betroffene dar.

Halluzinationen

Zu Halluzinationen kann es im Zusammenhang mit dopanimergen Medikamenten kommen. Somit lässt sich dieses Symptom unter die sekundären Parkinson-Symptome eingliedern. Es beginnt in der Regel mit sogenannten benignen Halluzinationen. Diese sind gutartig und lassen Betroffene Trugbilder erkennen. Häufig sind es Bilder von Personen, die aber nicht anwesend sind. Normalerweise kommen Halluzinationen erst im späteren Verlauf von Morbus Parkinson auf.

Verschlimmern kann sich der Zustand, wenn eine subkortikale Demenz vorliegt, bei der Parkinson beziehungsweise Medikamente zu einer Schädigung oder Beeinträchtigung des Hirnbereichs unterhalb (subkortikal) der Hirnrinde führen. Zu typischen Folgen gehören zusätzlich zu den visuellen auch akustische Halluzinationen. In diesem Zustand können sich die Halluzinationen bis in den bösartigen Bereich ausweiten. Betroffene sehen sich dann beispielsweise selbst in Gefangenschaft, hören Bomben vom Himmel fallen oder meinen, das Haus brenne. Verfolgungswahn zählt ebenfalls dazu. Derartige Zustände sorgen für das Aufkommen von Angst und Panikattacken und aggressive Reaktionen sind häufig Teil dieser sekundären Parkinson-Symptome. Die Zeiten mit Halluzinationen wechseln sich mit "klaren" Momenten ab. Die Zeitabschnitte sind aber von Patient zu Patient unterschiedlich. Bei manchen kommen Halluzinationszustände häufiger als klare Momente vor; bei anderen sind nur wenige und kurz anhaltende halluzinogene Zustände vorhanden; seltener sind stundenlang andauernde Halluzinationen mit sehr kurzen Momenten des Klarseins.

Diagnose der Parkinson Erkrankung

Wenn sich erste Anzeichen von Parkinson-Symptomen bemerkbar machen, sind Fehleinschätzungen der häufigste Grund dafür, warum eine klare Diagnosestellung meist erst viele Jahre später erfolgt und die Erkrankung bis dahin unentdeckt bleibt. Zudem erweist sich die Diagnosestellung im Frühstadium auch für Ärzte oft als schwierig, weil bei vielen Betroffenen die Ausprägungen noch zu gering sind, um einen klaren Verdacht entstehen zu lassen. Für zahlreiche Parkinson-Symptome im Frühstadium gibt es zahlreiche andere erklärbare Gründe, als gleich auf Parkinson zu schließen. Beispielsweise wird ein heftiges Gestikulieren in der Nacht meist als unruhiger Schlaf abgetan.
Sprechen Sie im Schlaf? Das machen Millionen andere auch, ohne dass Morbus Parkinson dahinter steckt. Oder leiden Sie an starken Muskelverspannungen im Nacken? Jährlich suchen aufgrund dieser Beschwerden Hunderttausende Personen deutschlandweit einen Orthopäden auf und erhalten verschiedenste Diagnosen - selten aber den Verdacht auf Parkinson im Frühstadium.

Häufig macht es erst die Kombination mehrerer Parkinson-Symptome aus, die zur Diagnosefeststellung in diese Richtung führen. Spätestens, wenn Alltagsaufgaben wie das Zähneputzen und Aufstehen schwieriger auszuführen sind, sich immer häufiger Schriftbild-Veränderungen zeigen und/oder ein häufiges Stürzen aus unerklärlichen Gründen bemerkbar macht, werden diagnostische Maßnahmen zur Feststellung einer Parkinson-Erkrankung vorgenommen. Grundsätzlich wird jeder Arzt "hellhörig", wenn ein Bewegungsverlust plus einem weiteren typischen Parkinson-Symptom vorliegt.

Diagnostische Untersuchungen zur Parkinson Erkrankung

Spezielle diagnostische Verfahren stehen zur Bestätigung einer Parkinson-Diagnostik nur geringfügig zur Verfügung. Die bildliche Darstellung durch eine Computertomografie, kurz CT, sowie einer Magnet-Resonanz-Tomografie, kurz MRT, eignen sich lediglich dazu, andere möglichen Ursachen für die bestehenden Symptome auszuschließen. Nur mit einer Positronen-Emissions-Tomografie, kurz PET, ist eine indirekte Sichtbarkeit einer verminderten Anzahl Dopamin ausschüttender Hirnzellen möglich. Ist dies der Fall, wird zuerst mit Medikamenten der Dopamingehalt erhöht. Führt dies zu einer Verbesserung der typischen Parkinson-Symptome, verstärkt dies den Verdacht auf die Parkinson-Erkrankung deutlich. Im Idealfall suchen Sie einen Spezialisten auf, der Erfahrungen im Bereich der Parkinson-Symptome und der Erkrankung besitzt. Auf diese Weise können Sie bei Bestätigung der Diagnose viel kostbare Zeit sparen und den weiteren Krankheitsverlauf spürbar positiv beeinflussen.

Diagnose: Parkinson-Demenz

In einigen Fällen gehen die motorischen Einschränkungen auch mit kognitiven Veränderungen wie einer schwindenden Gedächtnisleistung einher. Bei gut einem Drittel aller Parkinsonpatienten entwickeln sich die Beeinträchtigungen des Gedächtnisses zur sogenannten Parkinson-Demenz.
Der markanteste Unterschied zur Alzheimer-Demenz ist die Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit und ein verlangsamtes Denkvermögen. Hinzu kommt die Neigung zu Depressionen und Halluzinationen.

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Wo liegen die Ursachen für Parkinson?

Für das Entstehen der typischen Symptome ist ein Dopaminmangel verantwortlich. Dieser wiederum wird durch das Absterben von Nervenzellen in der sogenannten "schwarzen Substanz" des Gehirns verursacht. Je mehr Nervenzellen der Substantia nigra absterben, desto weiter sinkt die Dopaminproduktion im Körper ab. Warum genau es zum Absterben der Nervenzellen kommt, ist in der Wissenschaft noch nicht vollständig geklärt. Im Verdacht stehen u.a. zellschädigende freie Radikale, die zu entsprechenden Zellschädigungen führen.

Abgrenzend von der Kernerkrankung Morbus Parkinson existiert auch das symptomatische Parkinson Syndrom. Hier sind die auslösenden Mechanismen weitgehend bekannt. Besonders sorgen Hirndurchblutungsprobleme z.B. durch Gefäßverkalkungen, Vergiftungen, Stoffwechselerkrankungen sowie Vergiftungen und äußere Gewalteinwirkungen für die typische Symptomatik.

Es gibt vier verschiedene Formen von Parkinson, deren Ursache auf unterschiedlichen Faktoren und / oder Störungen basieren.

1. Idiopathisches Parkinson-Syndrom

Das idiopathische Parkinson-Syndrom wird auch als der "Echte" bezeichnet, weil daran circa 80 Prozent der Betroffenen erkranken. Wird von Parkinson gesprochen, ist in der Regel diese Erkrankungsform gemeint, um die es auch in diesem Artikel hauptsächlich geht. Was diese Parkinson-Form tatsächlich auslöst, ist wissenschaftlich bis heute ungeklärt. Es besteht lediglich der Verdacht, dass bestimmte Berufstätigkeiten sowie genetische und Umwelteinflüsse ursächlich beteiligt sind. Luftverschmutzung und das Eindringen in den Körper von Giften (Neurotoxine), wie beispielsweise von Pestiziden, werden stark unter den Wissenschaftlern diskutiert. Verschiedene Studien, unter anderem aus Kanada, zeigen einen sehr wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen dem Herbizid Paraquat und Parkinson, weil sehr viele Patienten erkranken, die in Kontakt mit dem Giftmittel kommen.

Auch das Insektizid Rotenon gilt als Auslöser für Parkinson. In Frankreich wurde deshalb sogar Morbus Parkinson als Berufskrankheit für die Landwirte ernannt, die über Jahre hinweg mit Pestiziden arbeiten oder gearbeitet haben.

Auch Reinigungs- und Entfettungsmittel, die auf Trichloräthylen oder Perchloräthylän basieren, erhöhen laut einigen Studien aus den USA und Korea das Risiko einer Parkinson-Erkrankung um das Neunfache. Eine weitere Ursache kann Octemol sein, das in Schimmelpilzen vorhanden ist und freigesetzt wird. Auch hierbei ist ein gravierender Einfluss auf eine Gleichgewichtsstörung des Dopamins festgestellt worden.

In allen Fällen kam es zum Absterben spezieller Nervenzellen. Es sind Nervenzellen in einem Gehirnbereich mit schwarzer Substanz, die als Substantia nigra bezeichnet wird. Durch das Absterben dieser entsteht ein Dopaminmangel. Dabei handelt es sich um einen Nervenbotenstoff. Mit dem Sinken des Dopamins findet zunehmend weniger die Signalübertragung statt, die es für "geschmeidige" Bewegungsabläufe braucht. Hier steht Dopamin auch in Verbindung mit anderen Botenstoffen, die für die Steuerung von Bewegungen zuständig sind. Vor allem der Botenstoff "Acetylcholin" reagiert auf ein Ungleichgewicht beziehungsweise einen Dopaminmangel mit Anstieg. Experten halten diesen Vorgang für den möglichen Auslöser für die Parkinson-Symptome Zittrigkeit und Muskelsteife.

2. Genetisches Parkinson-Syndrom

Die genetisch bedingte Parkinson-Form kommt äußerst selten vor. Laut Statistiken ist sie lediglich bei maximal zehn Prozent der Parkinson-Patienten Ursache für die Erkrankung. Sie wird in der Regel vererbt und tritt in den meisten Fällen deutlich früher auf, als das "klassische" idiopathische Parkinson-Syndrom. Die Hauptursache liegt an veränderten Genen, welche durch mehrfache Parkinson-Erkrankungen innerhalb der Familie entstehen und an nächste Generationen weitergegeben werden. Möglich ist aber auch ein Fehler in der DNA, der nicht auf eine Vererbung zurückzuführen ist und damit unabhängig davon als Ursache für das genetische Parkinson-Syndrom verantwortlich ist.

Unterschiedliche Parkinson-Symptome gibt es hierbei nicht, weshalb anhand dieser nicht herausgefunden werden kann, ob die Ursache erblich oder durch einen DNA-Fehler bedingt ist. Möchten Sie es dennoch wissen, können Sie eine DNA-Untersuchung veranlassen, bei der nach erblichen Parkinson-Formen gesucht wird. Sehr zuverlässige Ergebnisse sind allerdings nicht zu erwarten, denn nicht jede erbliche Form ist bekannt, nicht alle Formen sind eindeutig zu interpretieren und selbst der Ausschluss von erblichen Parkinson-Formen ist keine Garantie, nicht doch an Parkinson erkranken zu können. Wenngleich die DNA-Untersuchung nicht zur "normalen" Diagnostik-Verfahren zählt, veranlassen sie manche Ärzte, um bei Verdacht auf Vererbung bestimmte Behandlungsstrategien einleiten zu können.

3. Atypisches Parkinson-Syndrom

Das atypische Parkinson-Syndrom tritt deutlich seltener auf als das "echte" Parkinson. Es unterscheidet sich durch unterschiedliche Parkinson-Syndrome im Frühstadium, die motorische Ausfälle ausschließen. Hier sind hauptsächlich Gedächtnisstörungen und eine deutliche Demenz sowie das Fallen beim Gehen/Stehen in der sehr frühen Anfangsphase bemerkbar, die beim "echten" Parkinson in der Regel erst viel später erfolgen. Zudem können zahlreiche andere Symptome auftreten, die nicht unter die typischen Parkinson-Symptome fallen. Die Ursache liegt hier beim Nervenzellenverlust, welcher durch andere Erkrankungen entsteht. Zusätzlich zum Absterben der "Substantia nigra" sterben allerdings auch andere Nervenzellen ab. Deshalb sieht die Prognose für erfolgversprechende Parkinson-Behandlungen deutlich schlechter als bei der idiopathischen Parkinson-Variante aus. Ausgelöst wird der Verlust von Nervenzellen vor allem durch folgende Erkrankungen:

  • Lewy-Körperchen-Demenz
  • Multisystematrophie (MSA)
  • Progressive supranukleäre Parese (PSP)
  • Kortikobasale Degeneration (CBD

4. Sekundäres Parkinson-Syndrom

Ähnlich wie beim atypischen Parkinson, beruht die Ursache beim sekundären, symptomatischen Parkinson auf einer Art "indirekten" Einfluss als Folgeerscheinung. Während es beim atypischen Parkinson grundsätzlich andere Krankheiten sind, gibt es beim sekundären Parkinson vor allem sechs bestimmte mögliche Auslöser:

  • Medikamente, zu denen vor allem Neuroleptika sowie Calcium-Antagonisten zählen
  • Schädel-Hirn-Trauma (SHT - geschlossene Hirn-/Kopfverletzung zu der auch Gehirnerschütterungen gehören)
  • Hirntumore
  • Hirnentzündungen
  • Morbus Wilson (Kupferspeicherkrankheit)
  • Nebenschilddrüsen-Unterfunktion
Parkinson Therapie

Therapie: So wird Parkinson behandelt

Wie bereits erwähnt, ist Morbus Parkinson nicht heilbar, aber die Erkrankung kann behandelt werden. In der Regel wird eine Therapie angestrebt, die sich aus verschiedenen Bausteinen zusammensetzt. Die Therapie der Parkinson-Erkrankung ist vielschichtig und unterteilt sich in mehrere Segmente. Allem voran steht die medikamentöse Behandlung. Durch diese können die Erkrankung und die Parkinson-Symptome relativ gut über viele Jahre hinweg kontrolliert werden. Zu berücksichtigen ist hierbei allerdings die mögliche Abnahme der Medikamentenwirkungen. In erster Linie beruht das auf dem "Gewöhnungseffekt“, wenn Medikamente lange Zeit eingenommen werden. Verschlimmern sich dazu noch die Parkinson-Symptome sind die Medikamente anzupassen. Deshalb ist es immer wichtig, regelmäßig mit dem behandelnden Arzt darüber zu sprechen, um bei Bedarf die Medikamentenanpassung vorzunehmen lassen zu können.

Ziel der medikamentösen Therapie ist der Eingriff in den Hormon- bzw. Botenstoffhaushalt, um diesen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Zum Einsatz kommt hier beispielsweise Levodopa (auch: L-Dopa). Dabei handelt es sich um eine Vorstufe des Hormons Dopamin, welche das fehlende natürliche Dopamin ersetzen soll.
Therapeutische Erfolge ergeben sich in diesem Zusammenhang vor allem im Hinblick auf die Besserung der Beweglichkeit, der Muskelsteifigkeit sowie des Muskeltremors.

Darüber hinaus kommt eine zweite Medikamentengruppe zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Dopaminagonisten, die die Wirkung des noch produzierten körpereigenen Dopamins verstärken. Sie sorgen für eine gleichmäßige Wirkstoffverteilung. Die Gabe erfolgt meist via Tablette, kann aber auch über Pflaster erfolgen.

Chirurgische / Operative Behandlungen: Pumpen-Therapie

Bei der Pumpen-Therapie wird das jeweilige Medikament kontinuierlich und vollautomatisch dem Körper zugeführt. Vorrangig wird diese Pumpentherapie bei Parkinson-Patienten befürwortet, wenn fortgeschrittene und starke Ausprägungen der Parkinson-Symptome vorliegen. Der Vorteil einer Pumpentherapie sind der Wegfall von Tabletteneinnahmen sowie die Vermeidung von Wirkungsschwankungen und Off-Phänomenen. Dies beruht auf der gleichmäßigen Abgabe des Medikaments, was eigenständig über die Pumpe funktioniert. Es wird morgens die normale Dosis injiziert. Der Patient braucht sich theoretisch um nichts weiter zu kümmern, außer für das Vorhandensein des Medikaments zu sorgen. Allerdings kommt es gerade zu Beginn der Pumpentherapie häufiger zu Einstellungsfehlern. In dem Fall kann bei Bedarf zu jedem Zeitpunkt manuell die Pumpe per Hand ausgelöst werden.

Tiefenhirnstimulation

Einer umfangreicheren Operation bedarf es bei der Tiefenhirnstimulation, kurz THS. Diese wird in Betracht gezogen, wenn Medikamente keinen ausreichenden Behandlungserfolg mehr erzielen und die Lebensqualität des Parkinson-Erkrankten stark abnimmt. Spezialisten berechnen in der OP-Vorbereitung ganz genau, an welchen Gehirnstellen ein oder zwei kleine Elektroden anzubringen sind. Diese werden unter die Kopfhaut implantiert und durch die Schädeldecke bis ins Hirn geführt. Diese Operation erfolgt über einen Zeitraum zwischen sechs und acht Stunden. Davon werden rund vier bis sechs Stunden unter Vollnarkose und zwei Stunden bei Bewusstsein des Patienten durchgeführt. Die Elektroden verbleiben dort dauerhaft. Die Aufgabe dieser Elektroden ist die elektrische Reizung bestimmter und für die Parkinson-Symptome relevanten Hirnareale. Das Ziel ist die Hemmung dieser, damit die Parkinson-Symptome gezielt gelindert werden. Über ein Gerät werden leichte Stromstöße als elektrische Impulse an spezielle Gehirnpunkte gesendet. Dadurch kommt es zu einer Beeinflussung der Muskelaktivität und einer Verbesserung der Bewegungen. Die Elektroden sind durch Kabel mit dem Gerät, der als Schrittmacher bezeichnet wird, verbunden. Die Kabel sind ebenfalls unter der Haut befindlich. Das Gerät wird meistens in Nähe des Schlüsselbeins eingesetzt. Wie auch bei den zuvor genannten Pumpen können darüber die elektrischen Reize automatisch oder mechanisch durch den Patienten oder der Betreuungsperson ausgelöst werden. Die Automatisierung ist sich ähnlich wie ein Herzschrittmacher vorzustellen. Er wird eingestellt und verrichtet danach seine Aufgabe.

Flankierende und alternative Therapieoptionen bei Parkinson

Parallel zu diesen beiden Verfahrenskategorien kennzeichnet sich die Parkinson-Therapie durch weitere Therapieformen, die flankierend zum Einsatz kommen:

  • Logopädische Behandlung, um das Schluck-, Sprach- und Kommunikationsvermögen zu verbessern.
  • Ergotherapie zur Verbesserung der Alltagskompetenz der betroffenen Personen.
  • Regelmäßige Physiotherapie, um die Beweglichkeit der erkrankten Person so lange wie möglich zu erhalten.
  • Psychotherapie, die den Betroffenen dabei hilft, mit ihrer Situation klarzukommen und Begleitsymptome wie Depressionen in den Griff zu bekommen.
  • Reha-Therapie: Zur Förderung des Gesundheitszustandes ist eine Reha-Maßnahme von großer Bedeutung.

Parkinson-Therapie: Was kann ich selbst tun?

Betroffene und deren Angehörige können die klassische Parkinson-Therapie auch selbst im Alltag unterstützen. Mittlerweile belegen einige Studien, dass Sport den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst. Gerade im Frühstadium der Erkrankung kann die Kombination aus Krafttraining, Koordinationstraining und Ausdauertraining dem Verlust der motorischen Fähigkeiten einen Riegel vorschieben oder diesen zumindest verlangsamen.

Im fortgeschrittenen Stadium dagegen hilft professionell begleitete sportliche Betätigung sogar, verlorene Fähigkeiten wiederzuerlangen. Sportarten mit fließenden Bewegungen wie Radfahren, Schwimmen oder Jogging sind ideal. Sport dient gleichzeitig auch als Parkinson-Prophylaxe. Wissenschaftler fanden heraus, dass Personen, die im mittleren Lebensalter ab 50 regelmäßig Sport treiben, ein um bis zu 40 Prozent geringeres Risiko für eine Parkinson-Erkrankung haben.

Weitere Tipps für den Alltag mit Parkinson

  • Der Umgang mit der Erkrankung fällt wesentlich leichter, wenn sich Betroffene und Angehörige umfassend über das Krankheitsbild informieren. Hilfreich sind neben Gesprächen mit Medizinern auch diverse Ratgeber in Buchform.
  • Viele an Parkinson Erkrankte und deren Angehörigen sind mit der Diagnosestellung und den dem Voranschreiten der Parkinson-Symptome meist stark überfordert. Um mit den spezifischen Problemen des Alltags nicht allein dazustehen, bietet sich die Teilnahme an einer Parkinson-Selbsthilfegruppe an. Hier erhalten Sie auch kompetente Informationen über behördliche oder versicherungstechnische Fragen sowie Unterstützung bei zahlreichen anderen Patienten-Belangen.
  • Offen mit der Erkrankung umzugehen ist der beste Weg, um diese auch selbst zu akzeptieren. Zudem nimmt die Offenheit den Druck, auftretende Symptome z.B. gegenüber Freunden, Verwandten und Bekannten krampfhaft überspielen zu müssen.
  • Gesunde und ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie wertvollen Proteinen helfen dabei, alle Körperfunktionen möglichst geschmeidig zu halten. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern pro Tag gehört dazu.

Folgend einige Ernährungs-Tipps speziell für Parkinson-Erkrankte:

  • Vollkornprodukte: machen nicht dick, besitzen viele Spurenelemente sowie Ballaststoffe und fördern die Verdauung
  • Obst- und Gemüse sind die besten Vitamin- und Nährstofflieferanten
  • Milchprodukte für Proteinzufuhr, damit bei Bewegungsmangel Muskeln nicht so schnell abbauen
  • Eisen ist sehr gut für die Muskelfunktion und reichlich in Fleisch und Brokkoli enthalten
  • Fettarme Lebensmittel bevorzugen, denn Übergewicht beschleunigt Mobilitätsverlust
  • Ungesättigte Fettsäuren sind gesund und liefern Energie - Lachs und Avocados sind ideale Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren
  • Auf zu viel Salz verzichten – entzieht dem Körper Wasser, der aber viel Wasser bei Parkinson braucht - wenn Salz, dann auf Jodsalz zurückgreifen
  • Reduzierung von Süßem und Zucker auf ein Minimum - lassen den Körper zum Abbau Schwerstarbeit leisten, was schneller zur Erschöpfung bei Parkinson-Patienten führt
  • Flüssigkeitsaufnahme von mindestens 1,5 Liter am Tag bis zwei Liter - Wasser ist ideal, weil es die Nieren schont
  • Absoluter Verzicht auf Alkohol - senkt das Reflexvermögen unnötig
  • Langsam essen und gut kauen - trainiert die Gesichtsmuskeln - Förderung des Sättigungsgefühls
  • Mindestens drei Mahlzeiten immer zu den ungefähr gleichen Zeiten - sorgt für gleichmäßige Nährstoffzufuhr und der Körper erleidet keine Mangelerscheinung
  • Lieber mehrere kleine Portionen als eine große - entlastet Magen und Darm
  • Zeit für das Essen nehmen - Eile führt zu Stress, der den Körper zusätzlich belastet

Fazit

Für Parkinson-Patienten gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und bis zum Endstadium zumindest eine gewisse Lebensqualität beizubehalten. Wichtig ist unter anderem, die Erkrankung "anzunehmen" und das Beste daraus zu machen. Die umfangreichen Informationen dazu und vielen Tipps aus dem Ratgeber werden Ihnen als Parkinson-Patient und Angehörigen eines Parkinson-Patienten das Leben mit der Erkrankung deutlich vereinfachen und im Idealfall den Verlauf spürbar verlangsamen – wenngleich keine Aussicht auf Heilung besteht.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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