Osteoporose: Wie Sie Ihre Knochen stärken
Aktuellen Schätzungen zufolge leiden rund 1,1 Millionen Männer und 5,2 Millionen Frauen an einer Osteoporose. Die unterschätzte Krankheit gehört zu den häufigsten Leiden weltweit und gilt folglich als Volkskrankheit. Neben Rückenschmerzen und einer abnehmenden Körpergröße gehört die erhöhte Anfälligkeit für spontane Knochenbrüche zu den Leitsymptomen der Knochenkrankheit. Der fortschrittlichen Medizin verdanken wir es, dass auch Erkrankte bei entsprechender Behandlung ein weitgehend unbeschwertes und schmerzfreies Leben genießen können.
Kostenloses Infopaket anfordern
Ja, ich wünsche die individuell zusammengestellte Gratis-Broschüre!
Was ist Osteoporose?
Überwiegend ältere Menschen sind von der Krankheit betroffen. Von vielen aufgrund ihrer stillen und schleichenden Entwicklung unterschätzt, birgt sie unzählige Gefahren. Starke, anhaltende Rückenschmerzen oder Knochenbrüche bieten häufig den ersten Anlass, eine Osteoporose in Erwägung zu ziehen. Kurzgesagt handelt es sich hierbei um die Verringerung der Knochendichte, die mit einem Verlust an Stabilität und Belastbarkeit der Knochen einhergeht.
Entstehung von Osteoporose
Neben Muskeln und Sehnen bildet unser Knochengerüst als formgebender Faktor die Grundlage für unsere Kraft, Beweglichkeit und Statik. Knochen reagieren dynamisch auf mechanische Belastungen und passen sich den Anforderungen an. Ein allmählicher Verlust an Knochensubstanz gilt als normaler Alterungsprozess, der je nach Genetik und sportlicher Betätigung ab dem 35. Lebensjahr eintritt. Überschreitet der jährliche Knochenabbau das Limit von einem Prozent im Jahr, ist die Rede von einer Osteoporose.
Symptome
Der Krankheitsverlauf ist schleichend. Treten in den ersten Krankheitsstadien kaum Beschwerden auf, entwickeln sich im späteren Verlauf Schmerzen, häufig im Knie- und Rückenbereich. Später kommt es zu Knochenbrüchen aufgrund von Bagatellverletzungen oder Spontanbrüchen ohne konkreten Anlass. Ein fortgeschrittenes Stadium kennzeichnet sich durch häufige Knochenbrüche in der Hüftregion.
Gravierende Folgen
Von starken Schmerzen über Bewegungseinschränkungen bis hin zu Veränderungen der Wirbelsäule - Frakturen können die Lebensqualität Betroffener drastisch mindern. In einigen Fällen brechen überlastete Wirbelkörper in sich zusammen. Diese Teilfrakturen bleiben vorerst symptomlos, doch lassen sie den Körper schrumpfen. In schweren Fällen kann sich ein Rundrücken (Witwenbuckel) ausbilden.
Ursachen und Risikofaktoren
Es gibt zahlreiche Risikofaktoren, die eine Osteoporose fördern und den Knochenabbau beschleunigen. Nicht alle Faktoren sind von uns direkt beeinflussbar.
Beeinflussbare Risikofaktoren
- Untergewicht: Ein zu niedriges Körpergewicht geht mit einer niedrigen Knochendichte einher. Das Risiko für Knochenbrüche steigt.
- Lebensstil: Ein Vitamin D- und Kalziummangel sowie der Konsum von Zigaretten und fehlender Sport begünstigen den Knochenabbau.
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren
- Geschlecht: Aufgrund der hormonellen Veränderungen im Alter leiden Frauen fast doppelt so häufig an einer Osteoporose als Männer in derselben Altersgruppe.
- Genetik: Neigt ein Elternteil zu Knochenbrüchen, besteht ein erhöhtes Risiko für die Nachkommen.
- Lebensalter: Der Abbau der Knochensubstanz ist ein natürlicher Vorgang. Im gehobenen Alter steigt das Risiko für Hüftbrüche auf ein Vielfaches an (ab dem 50. Lebensjahr pro Jahrzehnt um das Zwei- bis Vierfache).
- Krankheiten: Einige Krankheiten begünstigen die Entstehung einer Osteoporose. Dazu gehören etwa Hormon- und Stoffwechselerkrankungen.
Behandlung
Die Behandlung richtet sich nach mehreren Faktoren und wird vom behandelnden Arzt individuell auf die Bedürfnisse des Patienten angepasst. Er berücksichtig so unter anderem, in welchem Stadium sich die Osteoporose befindet und welche Ursachen vorliegen. Neben der Medikation zählt ein positiver Lebenswandel zu den essenziellen Elementen in der Osteoporose-Therapie.
Medikamente
Die vom Arzt verordneten Präparate besitzen unterschiedliche Wirkmechanismen. Antiresorptive Wirkstoffe sollen einen weiteren Knochenabbau verhindern, während osteoanabole Wirkstoffe den Knochenaufbau fördern. Ziel ist der Erhalt einer positiven Knochenbilanz, um zukünftigen Frakturen und Verformungen vorzubeugen. Folgende Medikamente kommen beispielsweise zum Einsatz:
Strontiumranelat
Das mit Kalzium verwandte Element wirkt dem Abbau der Knochen entgegen und fördert deren Aufbau. Der Stoff reichert sich in neu gebildeten Knochenzellen an und steigert deren Aktivität. Die Einnahme erfolgt täglich per Pulverlösung.
Bisphosphonate
Die Wirkstoffe, darunter Alendronat, Risedronat, Zoledronat, Ibandronat, sind in verschiedenen Dosierungen erhältlich. Die Zufuhr erfolgt über die tägliche, wöchentliche oder monatliche Tabletteneinnahme oder alternativ per Infusion. Bisphosphonate stärken die noch vorhandene Knochensubstanz und hemmen einen übermäßigen Knochenabbau.
Schmerztherapie
Durch eine Fraktur entstehende Schmerzen nehmen für Betroffene teils unerträgliche Ausmaße an. Eine adäquate Schmerztherapie dient als Grundlage zur Beseitigung eines Teufelskreises: Mit jeder Fraktur steigt das Risiko für weitere Brüche. Patienten entwickeln starke Ängste vor erneuten Brüchen und entwickeln einen unsicheren Gang, was das Sturzrisiko erhöht. Neben nicht-steroidalen Antirheumatika wie Ibuprofen und Paracetamol ist der Einsatz von Opiaten bei starken Schmerzen möglich. Bei Verspannungen der Muskeln ist die Einnahme weiterer Medikamente, etwa Muskelrelaxanzien, sinnvoll.
Auch physische Therapiemaßnahmen können Schmerzen lindern oder ihnen vorbeugen. Hierzu zählen mitunter Massagen, Akupunktur oder Kälte- und Wärmebehandlungen. Während diese Maßnahmen in einigen Fällen ausreichen, können sie in anderen Fällen die medikamentöse Therapie sinnvoll ergänzen.
Vorbeugung
Je früher Betroffene Maßnahmen ergreifen, desto effektiver lässt sich der Osteoporose vorbeugen. Zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen gehören ein aktiver Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf Gifte wie Alkohol und Nikotin.
Stärkung der Muskeln
Sport und Bewegung an der frischen Luft hält Körper und Geist gesund. Durch die physische Aktivität angeregt lagern Knochen aufgrund des erhöhten Knochenstoffwechsels vermehrt Kalzium in den Knochen ein. Damit dieser in Schwung kommt, ist eine gewisse Knochenbelastung notwendig. Geeignet sind beispielsweise:
- Gymnastik
- Yoga
- Nordic Walking
- Langlaufen
- Radfahren
- Schwimmen
Insofern möglich, sind tägliche, individuell ausgewählte Kräftigungsübungen hilfreich, die Knochen zu stabilisieren und zu unterstützen. Dabei ist unbedingt auf eine aufrechte Körperhaltung zu achten. Abrupte Bewegungen oder das Training mit übermäßig schweren Gegenständen ist zu vermeiden.
Einnahme von Vitamin D
Das Sonnenvitamin ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Vor allem jedoch reguliert Vitamin D die Resorption von Kalzium über das Darmsystem und dessen Einbau in die Knochen. Darüber hinaus ist es wichtig für ein intaktes Immunsystem. Eine ausreichende Zufuhr über die Ernährung ist nicht möglich, da es nur in wenigen Lebensmitteln wie fettem Fisch enthalten ist. Den täglichen Bedarf kann der Körper durch die körpereigene Synthese decken. Hierzu benötigt der Körper die wichtige UV-B Strahlung.
In unseren Breiten erlaubt der Einfallwinkel der Sonne eine Eigensynthese nur während des Sommers. Normalerweise ist der Körper in der Lage, genügend Vitamin D über die Sommermonate zu produzieren und im Fettgewebe einzulagern. Gerade jedoch für ältere Menschen, die sich aufgrund Einschränkungen der Mobilität seltener im Freien aufhalten, kann die Einnahme spezieller Nahrungsergänzungsmittel hier Abhilfe schaffen. Die Einnahme und Dosierung ist zuvor mit dem eigenen Hausarzt abzusprechen.
Untergewicht vermeiden
Schon geringes Untergewicht kann zu einem Kalziummangel führen und schwächt nachweislich die Knochen. Ein durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung erzieltes Normalgewicht ist empfehlenswert. Als Faustformel lässt sich der BMI (Body-Mass-Index) heranziehen, der zwischen 20 und 25 liegen sollte.
Verzicht auf Alkohol und Nikotin
Rauchen kann das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, verdoppeln. Die genauen Zusammenhänge sind noch nicht ausreichend erforscht. Auch hemmt der Nikotinkonsum die körpereigene Produktion von Östrogenen, welche nachweislich den Knochenabbau hemmen. Auch Alkohol birgt zahlreiche Gefahren für unsere Knochen, da ein übermäßiger Konsum das Risiko für eine Mangelernährung und damit einhergehend eines Kalziummangels erhöht.
Fazit
Osteoporose lässt sich durch einen gesunden Lebenswandel vermeiden und ist dank der medizinischen Fortschritte gut behandelbar. Die Belastbarkeit und Dichte eines Knochens ist abhängig von seinem Trainingszustand. Ausreichend Sport kann folglich dazu beitragen, das Risiko einer Osteoporose-Erkrankung zu minimieren. Das Ziel der Therapie ist der Erhalt von ausreichend Knochenmasse, um die Funktion des Bewegungsapparats über sämtliche Lebensabschnitte aufrechtzuerhalten
FAQ
Was versteht man unter Osteoporose?
Unter Osteoporose versteht man Knochenschwund. Osteoporose schleicht sich häufig im höheren Alter ein. In Deutschland leiden Millionen von Menschen an Knochenschwund als Folge der Osteoporose. Gerade ältere Frauen haben ein erhöhtes Risiko zu erkranken. Bei den Betroffenen nimmt die Knochensubstanz verstärkt ab, was mit instabilen und brüchigen Knochen einhergeht.
Wie äußert sich Osteoporose
Die Symptome treten häufig schleichend auf. Erst mit fortgeschrittenem Krankheitsbild klagen die Betroffenen über Schmerzen in Rücken und Kniebereich. Weiter können bereits Bagatellverletzungen zu Knochenbrüchen führen, die vorwiegend in der Hüftregion auftreten.
Was sind die Ursachen von Osteoporose?
Als Volkskrankheit können die Ursachen und Risikofaktoren vielfältig sein. Nicht alle Ursachen lassen sich präventiv vermeiden. So leiden beispielsweise Frauen deutlich häufiger an Osteoporose. Auch die Genetik und das Lebensalter sind wesentliche Faktoren. Was Sie aber zur Vorbeugung machen können: auf ein gesundes Körpergewicht und einen gesunden Lebensstil achtgeben.
Lässt sich Osteoporose medizinisch behandeln?
Mittlerweile gibt es zahlreiche Medikamente, die den Erhalt einer positiven Knochenbilanz fördern. Diese basieren in der Regel auf antiresorptiven und osteoanabolen Wirkstoffen, um den Knochenabbau zu verhindern und den Knochenaufbau zu fördern. Die medikamentöse Behandlung kann zudem mit einer Schmerztherapie ergänzt werden. Massagen, Akupunktur oder Kälte- und Wärmebehandlungen können eine wahre Erleichterung bieten.
Wie kann man Osteoporose vorbeugen?
Grundsätzlich gibt es vier Faktoren, die eine Osteoporose-Erkrankung vorbeugen können: Die Stärkung der Muskeln durch physische Aktivität, die Einnahme von Vitamin D für eine besser Kalzium-Wirkung und ein starkes Immunsystem, die Vermeidung von Untergewicht sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Das Ziel ist stets der Erhalt der Knochendichte.
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!