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Heuschnupfen

Heuschnupfen

Die Augen tränen und jucken, die Nase schwillt an und ein unangenehmes Kratzen im Hals macht sich bemerkbar. Fast 15 Prozent der Deutschen kennen diese und weitere Symptome nur zu gut: Die Rede ist von Heuschnupfen. Neueste Studien (2019) zeigen, dass die Leidenszeiten für Allergiker sich stetig verlängern. Warum dies so ist, wie Sie die Symptome lindern oder die Allergie unter Umständen sogar loswerden, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag.

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Die Welt befindet sich im Klimawandel. Diese wissenschaftlich bewiesene Tatsache führt dazu, dass derzeit eine durch Menschen verursachte globale Erwärmung unseres Planeten in Kraft getreten ist. Durch die Veränderung des Strahlungsantriebs, resultierend aus atmosphärischen Konzentrationen von Treibhausgasen, bemerken wir eine ganze Reihe von Folgen auf der Welt: Die Polkappen schmelzen, in einigen Regionen kommt es zu extremen Wetterereignissen und zunehmenden Niederschlägen, andernorts treten Hitzewellen und Dürren auf. So ist auch der Pollenflug in unseren deutschen Gefilden hierdurch stark beeinträchtigt. Das FU-Institut betreibt seit Jahren gemeinsam mit dem Wetterdienst MeteoGroup den Polleninformationsdienst. Bei den Auswertungen stellten die Experten fest, dass die Blühzeiten – beispielsweise der Birke – sich um elf Tage nach vorne verschoben hat. Eine weitere Studie belegt, dass Pollenmessstationen in 17 Städten der nördlichen Hemisphäre eine signifikant höhere Zunahme der Pollenmenge aufweisen.

Dabei nimmt nicht nur die Konzentration der Pollen sowie die Anzahl der Pollenflugtage zu – auch die Aggressivität ist gesteigert. Das Wort Pollen stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Mehlstaub“ oder „Blütenstaub“. Es handelt sich dabei um Eiweiße, die vom Immunsystem als schädliche Erreger erkannt werden. „Gegen diese vermeintliche Bedrohung bildet es Antikörper, sogenannte Immunglobuline (IgE). Diese docken dann an Mastzellen an, die für Wundheilung und Immunabwehr verantwortlich sind. Beim nächsten Kontakt mit den Pollen regen die IgE die Mastzellen dazu, Entzündungsstoffe wie Histamin freizusetzen. Dieses ist verantwortlich für die typischen Beschwerden bei Heuschnupfen.“ (Süddeutsche).

Pollensaison

Tipps gegen die Symptome von Heuschnupfen

Gerade für Allergiker mit Heuschnupfen ist dies eine besondere Herausforderung. Denn schon ab Januar müssen sich die Betroffenen auf die ersten Pollen einstellen. Einige Allergiker leiden deshalb fast das ganze Jahr unter den unangenehmen Symptomen. Daher suchen viele Betroffene nach Lösungen, um den diesen Herr zu werden. Bevor direkt zu Medikamenten gegriffen wird, helfen bereits einige Präventionsmaßnahmen, um die Anzeichen zu lindern. Der Focus hat die zehn wichtigsten Tipps zusammengefasst.

  • Verwenden Sie ein Pollenschutzgitter
  • Kleidung nicht im Schlafzimmer aufbewahren und regelmäßig waschen
  • Teppiche und Polstermöbel regelmäßig absaugen
  • Zu viel Sport im Freien vermeiden
  • Dicht abschließende Sonnenbrillen verwenden
  • Rauchen oder Passivrauchen vermeiden
  • Vor dem zu Bett gehen Haare waschen
  • Möglichst durch die Nase atmen und diese mit einer Nasendusche von Pollen reinigen
  • Während der Hauptpollensaison in eine Region verreisen, in der keine Pollen vorkommen
  • Verwenden Sie einen Pollenfilter im Auto
Symptome Heuschnupfen

Medikamente gegen Heuschnupfen

Wenn der Leidensdruck zu hoch ist, ist der Gang zum Arzt und/oder Apotheke unvermeidbar. Hier schaffen diverse Medikament Abhilfe:

  • Chromoglizinsäure verhindert, dass der Körper Histamin freisetzt, wodurch die Symptome unterdrückt werden.
  • Zur Akutbehandlung werden häufig Azelastin, Levocabastin und Ketotifen eingesetzt
  • Cetirizin und Loratadin wirken akut im ganzen Körper und sind weit verbreitet Mittel gegen Heuschnupfen. Sie stammen aus der Gattung der Antihistaminika und machen – im Gegensatz zu ihren Vorgängern – weniger müde.

In manchen Fällen ist Heuschnupfen nicht nur lästig, sondern gefährlich. So kann die Allergie in schwerwiegenden Fällen Asthma auslösen und so sogar lebensbedrohlich werden. Gerade in diesen Fällen versuchen die Betroffenen, den Heuschnupfen vollständig loszuwerden. Eine mögliche Chance auf Heilung verspricht die Hyposensibilisierung. Dabei wird der Körper regelmäßig mit Stoff, der die Allergie verursacht, konfrontiert. In kontrollierten Mengen werden dem Körper die Allergen zugeführt, um die Abwehrreaktion des Körpers zu aktivieren. Allmählich gewöhnen sich die Abwehrzellen an die Allergene. Dieser Prozess zieht sich über Jahre und wird in der Regel von der Krankenkasse bezahlt. Ein Versprechen auf Heilung gibt es allerdings nicht, auch grundsätzlich ist eine Pollernallergie nicht vollständig heilbar. Die Symptome können aber so deutlich reduziert werden, dass die Lebensqualität wieder ansteigt und der Heuschnupfen nicht mehr als Belastung angesehen wird.

Eine letzte Maßnahme, um sich gegen Heuschnupfen zu schützen ist, aktiv den Klimawandel zu bekämpfen. Jeder kann in seinem alltäglichen Leben dafür sorgen, dass die globale Erwärmung nicht weiter voranschreitet. Sie müssen dafür nicht ihr gesamtes Leben verändern, aber es hilft schon, wenn alle Plastik soweit wie möglich vermeiden würden, weniger mit dem Flugzeug reisen oder das Fahrrad anstelle des Autos nehmen würden. Den CO²-Fußabdruck zu verringern, können Sie über viele Möglichkeiten tun. Wechseln Sie zu Ökostrom aus erneuerbaren Energien, Essen Sie weniger Fleisch, kaufen Sie Bio-Lebensmittel aus der Region, kaufen oder verkaufen Sie Kleidung auf 2nd Hand Portalen wie Kleiderkreisel. Eine geringere Erderwärmung hat zur Folge, dass die Pollenflugzeit sich wieder verringern und so auch die Heuschnupfenzeit verringern würde.

Extra Tipp: Apps zur Pollenüberwachung

Die Techniker Krankenkasse bietet die App „Husteblume“ zum freien Download an. Hierdurch erhält der Anwender eine genaue Pollenbelastungsvorhersage für seine Region. Auch einen Pollenalarm mit Push-Benachrichtigung kann eingestellt werden. Diese und weitere nützlichen Funktionen wie die eigene Dokumentation der Einnahme von Medikamenten oder Infos zum Allergieverlauf können hier verwendet werden. Somit können Sie den Pollen schon direkt aus dem Weg gehen.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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