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Herzinfarkt und andere Herzkrankheiten: So reagieren Sie richtig

Herzkrankheiten

Das Herz ist ein kräftiger Hohlmuskel, der als Pumpe den Blutkreislauf in Schwung hält. Durch das Blut wird der ganze Körper mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen versorgt. Liegen jedoch Defekte in der Herzanatomie vor oder entstehen Herzkrankheiten, ist eine schnelle und effiziente Behandlung wichtig. Erfahren Sie in unserem Beitrag wichtige Informationen zu Herzkrankheiten wie Herzinfarkt und Herzinsuffizienz, über Symptomen und ihre Folgen.

Welche Herzkrankheiten gibt es?

So komplex wie das Organ Herz, so vielfältig sind auch die möglichen Erkrankungen, die am Herzen oder in Verbindung mit ihm entstehen können. Sie werden vorrangig über ihre Verortung unterschieden und gliedern sich in.

Funktionelle Herzkrankheiten

Angeborene Herzfehler

Bluthochdruck

Herzmuskelerkrankungen

Koronare Herzkrankheiten und Herzinfarkt

Erkrankungen der Herzinnenhaut

Erkrankungen des Herzbeutels

Erkrankungen mit Herzrhythmusstörungen

Herzschwächen / Herzinsuffizienz

Funktionelle Herzkrankheiten

Funktionelle Herzkrankheiten zeichnen sich zumeist mit Herzrasen, Engegefühlen und Schmerzen in der Brust sowie Atemnot und schneller Erschöpfung aus. Rund 15 % der Herzkrankheiten lassen sich dabei organisch nicht erklären und auch nicht mit Herzmedikamenten behandeln. Zumeist gehen diese Erkrankungen auf psychische Ungleichgewichte und mentale Belastungen zurück, weshalb die Symptomatik auch als "Herzneurose" bezeichnet wird.

Angeborene Herzfehler

Angeborene Herzfehler sind keine klassischen Herzerkrankungen, sondern Defekte, die bereits vor der Geburt eines Menschen vorliegen. Vorrangig besteht diese Problematik aus Defekten von Herzklappen und dem Septum (Herzscheidewand), Verengungen sowie in Gefäßstörungen.

Eine Ausnahme im Umfeld der angeborenen Herzfehler ist der Ductus Botalli. Dies ist ein Defekt im Vorhofseptum, der bei allen Neugeborenen auftritt und sich in der Regel während den ersten Lebensmonaten schließt.

Beispiele für angeborene Herzfehler sind

Ammerseptumdefekt (Defekt der Herzscheidewand zwischen der linken und der rechten Herzkammer)

Herzklappenstenose (Verengung einer oder mehrerer Herzklappen)

Vergrößerung der rechten Herzhälfte

Gefäßanomalien (u.a. Aortenanomalie)

Bluthochdruck (Hypertonie)

Hypertonie als eigenständige Erkrankung zeigt sich nahezu ohne Symptome. Zumeist fällt der hohe Blutdruck als Zufallsdiagnose während einer Untersuchung auf. Der stetig erhöhte Blutdruck kann jedoch Schäden an den Gefäßwänden verursachen und Herzkrankheiten hervorrufen. Entstehen Schäden an den Herzkranzgefäßen, kann dies einen Infarkt hervorrufen oder eine Vergrößerung des Herzens, besonders der linken Herzkammer nach sich ziehen. In diesen Fällen kann es zu Problemen mit der Sauerstoffversorgung von Zellgruppen (z.B. Muskelzellen) kommen und eine Herzinsuffizienz entstehen.

Herzklappenerkrankungen

Erkrankungen an den Herzklappen können dazu führen, dass diese nur noch unzureichend öffnen und schließen können. Unterschieden wird in der unzureichenden Schließung (Klappeninsuffizienz) und der behinderten Öffnung (Klappenstenose). In beiden Fällen wird der Blutfluss gestört und die Versorgung des Körpers mit Blut behindert. Die Ursache von Herzklappenerkrankungen, sofern nicht angeboren, liegt häufig in einer Perikarditis, einer Entzündung der Herzinnenhaut, die durch Narbenbildung in der Nähe der Herzklappen Schäden hervorruft.

Herzmuskelerkrankungen

Erkrankungen am Herzmuskel umfassen vorrangig verschiedene Arten der bakteriellen und viralen Infektionen, die eine Entzündung hervorrufen. Die sogenannte Myokarditis gilt als lebensbedrohliche Erkrankung. Symptome zeigen sich mit Kurzatmigkeit, schnellem Puls, Brustschmerzen und Herzrhythmusstörungen. Sie können jedoch auch die grundlegende Funktion des Herzens beeinträchtigen und beispielsweise durch Narbenbildung eine Herzklappenerkrankung hervorrufen.

Koronare Herzkrankheiten und Herzinfarkt

Koronare Herzkrankheiten sind Erkrankungen, die mit Problemen der Herzblutgefäße in Verbindung stehen. Hierzu zählen unter anderem Angina Pectoris (Verengung der Herzkranzgefäße), Arteriosklerose der Herzgefäße, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz sowie der Herzinfarkt. Als Hauptrisikofaktoren gelten hoher Blutdruck, hohe Blutfettwerte, starkes Übergewicht und Bewegungsmangel sowie Diabetes und altersbedingte Herzschwächen.

Erkrankungen der Herzinnenhaut (Endokarditis)

Das Endokard ist eine dünne Gewebeschicht, die als Herzinnenhaut das Hohlorgan auskleidet. Am Endokard befinden sich auch die Herzklappen. Treten an dieser Gewebeschicht Entzündungen als Folge von bakteriellen Infektionen oder rheumatischen Erkrankungen auf, kann es zu Vernarbungen und Beeinträchtigungen der Herzklappenfunktion kommen. Symptome zeigen sich mit Schüttelfrost, Fieber, Herzschwächen und der Bildung von Blutgerinnseln, welche Gefäße verstopfen (Embolien). Ohne Behandlung kann eine Endokarditis einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt auslösen.

Herzkrankheiten

Erkrankungen des Herzbeutels

Herzbeutelerkrankungen werden in Wesentlichen zwischen akuten und chronischen Entzündungen unterschieden. In beiden Fällen ist die Herzfunktion gestört, weshalb Brustschmerzen und Atemstörungen auftreten können. Der Herzbeutel (Perikard) ist ein umfassender Gewebebeutel, welcher das Herz umschließt. Die Entzündungserkrankungen werden als Perikarditis bezeichnet und sind behandlungsbedürftig. Ohne Behandlung kann es zu Vernarbungen und Herzschäden kommen, die in einer Herzinsuffizienz münden.

Erkrankungen mit Herzrhythmusstörungen

Herzkrankheiten, bei denen der Herzschlag aus dem Rhythmus kommt, werden als Arrhythmien bezeichnet. Sie werden in drei Gruppen unterteilt:

beschleunigter Herzschlag (über 100 Herzschläge pro Minute)

verlangsamter Herzschlag (unter 60 Herzschläge pro Minute)

unregelmäßiger Herzschlag mit Extraschlägen (Extrasystolen)

Symptome von Herzrhythmusstörungen zeigen sich in Schwindel, Gleichgewichts- und Sehstörungen bis hin zum Bewusstseinsverlust. Der Grund für die Symptome liegt in der unregelmäßigen Sauerstoffversorgung im Gehirn, die durch die veränderte Herzleistung entsteht. Schwere Varianten der Herzrhythmusstörungen zeigen sich im Vorhofflattern bzw. Vorhofflimmern (220 bis 350 Herzschläge pro Minute / 350 bis 600 Schläge pro Minute), die einen Herzinfarkt begünstigen können.

Herzschwächen / Herzinsuffizienz

Als Herzinsuffizienz werden Herzschwächen bezeichnet, bei denen das Herz keine ausreichende Leistungsfähigkeit besitzt. Ursachen für eine Herzschwäche können in Herzrhythmusstörungen, Herzklappendefekten oder in der Folge eines Herzinfarktes liegen. Unterschieden wird zwischen den betroffenen Herzhälften. Eine Linksherzinsuffizienz geht mit Atemnot und Sauerstoffmangel einher, die Lungenödeme, schnelle Atemfrequenzen und Herzasthma begünstigen. Typisch ist auch eine schnelle Erschöpfung. Die Rechtsherzinsuffizienz ist von einem Rückstau des Blutes gekennzeichnet. Symptome sind Blutstauungen in den Halsvenen und den Hohlorganen, Ödembildungen, Wassereinlagerungen und Gewichtszunahmen sowie verstärktes Wasserlassen in der Nacht.

Können Herzkrankheiten behandelt werden?

Wenngleich nicht alle Herzkrankheiten heilbar sind, so sind sie doch fast alle mit modernen Therapien behandlungsfähig. Die Behandlung reicht je nach Art der Erkrankung von medikamentösen Therapien bis hin zu Operationen, um beispielsweise durch einen Herzschrittmacher eine Herzrhythmusstörung zu behandeln, Korrekturen an Defekten wie Herzklappenfehlern oder angeborenen Herzerkrankungen vorzunehmen oder im letzteren Fall mit einer Organtransplantation das Leben zu verlängern.

Welche Herzkrankheiten treten häufig im Alter auf?

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Herzkrankheiten. Häufige Erkrankungen des Herzens sind bei Senioren Koronare Herzkrankheiten, Herzinfarkte und Herzinsuffizienz. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und einer angemessenen Gewichtskontrolle, ausreichenden Ruhephasen im Alltag, der Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie ausreichender Schlaf und Bewegung können das Risiko für altersbedingte Herzkrankheiten reduzieren. Tägliche Anstrengungen in Ihrem Zuhause, wie das Steigen von Treppen können durch einen Treppenlift verringert werden. Die Entlastung und zusätzliche Ruhe kann das Risiko für altersbedingte Herzkrankheiten senken oder Ihnen bei bereits vorhandenen Herzkrankheiten den Alltag vereinfachen.

Wie erkennen Sie einen Herzinfarkt? Und wie müssen Sie reagieren?

Typische Symptome für einen Herzinfarkt ist das akute Auftreten von starken Schmerzen im Brustbereich, die bis in den Bauch, über den Nacken zum Kopf hin oder bis in die Arme ausstrahlen. Zudem zeigt sich ein Druck- oder Engegefühl in der Brust, Atemnot, Übelkeit und Erbrechen sowie kalter Schweiß und eine blasse Hautfarbe.

Die akute Hilfestellung sollte darin bestehen, den Rettungsdienst zu verständigen, den betroffenen mit aufrechtem Oberkörper zu lagern und beengende Kleidung zu öffnen. Die Sauerstoffzufuhr sollte durch geöffnete Fenster verbessert und jegliche Anstrengung vom Betroffenen ferngehalten werden. Kommt es zu einem Bewusstseinsverlust, sollte die Person nach einer Atemkontrolle in die stabile Seitenlage gebracht werden. Liegt keine Atmung vor, sollten Sie sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen.

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FAQ – Häufig gestellte Fragen zu Herzkrankheiten 

Was sind die häufigsten Herzkrankheiten?

Koronare Herzerkrankungen, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen zählen zu den häufigsten Herzkrankheiten

Wie erkennt man ob man herzkrank ist?

Viele unterschiedliche Symptome können ein Hinweis auf Herzkrankheiten sein. Zu den Anzeichen für Herzkrankheiten zählen neben Schmerzen im Brustkorb, Atemnot, Leistungsabfall, Rhythmusstörungen und Schwellungen (Ödeme).

Ist ein Herzinfarkt immer tödlich?

Ein Herzinfarkt ist nicht immer tödlich, sondern kann bei schneller Versorgung überwunden werden. Die statistische Überlebenschance liegt bei rund 85 %.

Was merken Sie bei einem Herzinfarkt?

Der Infarkt beginnt mit stechenden oder brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein, die in andere Körperbereiche ausstrahlen. Auch "kalter Schweiß", Atemnot und Panikgefühle gehen mit einem Infarkt einher.

Was passiert, wenn Sie einen Herzinfarkt haben?

Der Infarkt entsteht durch den Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße durch ein Blutgerinnsel. Der Herzmuskel wird durch diese Blockade im Blutgefäß nicht mehr mit Sauerstoff versorgt.

Welche Symptome entstehen bei Herzinfarkt?

Typische Symptome eines Herzinfarktes sind starke, ausstrahlende Schmerzen in der Brust, Engegefühle und Atemnot, bleiche Hautfarbe und kalter Schweiß.

Wie hoch ist der Puls bei einem Herzinfarkt?

Der Puls kann bei einem Infarkt sowohl beschleunigt (Herzrasen) als auch verlangsamt sein. Der Puls ist entsprechend kein Faktor, an dem ein Infarkt gemessen werden sollte.

Wie fühlt sich ein leichter Herzinfarkt an?

Ein leichter Infarkt zeigt sich mit ähnlichen Symptomen wie ein schwerer, jedoch zeigen sich diese in einer vergleichbar leichteren Ausprägung. Dennoch sollten Brustschmerzen und Engegefühle in der Brust immer einen Arztbesuch zur Folge haben, um schwerwiegende Folgen, die bis zum Tod reichen können, zu verhindern.

Wie sind die Anzeichen für einen Herzinfarkt?

Wenngleich der Infarkt eine akute Krankheitssituation ist, kann sich ein Infarkt ankündigen. Warnsignale sind häufige Atemnot und Kurzatmigkeit, schnelle Erschöpfung, Schmerzen in der Brust bei Belastung oder ein Druckgefühl in der Brust, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen und Verdauungsprobleme mit Übelkeit und Bauchschmerzen.

Was ist eine Herzinsuffizienz?

Als Herzinsuffizienz wird die Erkrankung einer Herzschwäche bezeichnet. Das Herz ist dabei nicht vollständig in der Lage, seine Funktion auszufüllen und den Körper ausreichend mit Sauerstoff und Blut zu versorgen.

Welche Symptome bei Herzinsuffizienz?

Typische Symptome einer Herzinsuffizienz sind Luftnot bei Belastung, herabgesetzte Leistungsfähigkeit und schnelle Erschöpfung, aber auch Gewichtszunahme und das auftreten von Wassereinlagerungen in den Extremitäten.

Wie hoch ist die Lebenserwartung bei Herzinsuffizienz?

Statistisch liegt die Lebenserwartung ab dem Auftreten einer Herzinsuffizienz zu rund 50 % bei lediglich fünf Jahren. Moderne Behandlungen, eine gesunde Lebensführung und ausreichende Schonung leisten jedoch einen wichtigen Beitrag, um auch mit einer Herzinsuffizienz noch viele Jahre mit hoher Lebensqualität zu leben.

Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!

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