Gesunder Schlaf
Der Schlaf macht ungefähr ein Drittel unseres gesamten Lebens aus und ist einer der wichtigsten Aspekte, um körperlich und geistig langfristig gesund und fit zu bleiben.
Rund ein Drittel der Deutschen leiden an Schlafstörungen. Diese haben viele Gesichter. Die einen können schlecht ein- oder durchschlafen, andere dösen auch tagsüber mehrmals weg oder wachen mit schweren Gliedmaßen auf. Gerade in stressigen Zeiten, wie es momentan durch die Corona-Pandemie der Fall ist, leiden viele Menschen unter Schlafmangel. Erfahren Sie mehr darüber im vorliegenden Artikel.
Im Alter schläft man anders
Schlaf kann in drei Phasen unterteilt werden: Leichtschlaf, Tiefschlaf und die REM-Phasen. Bei Erwachsenen startet etwa alle 90 Minuten ein neuer Schlafzyklus, bei dem die Phasen durchlaufen werden.
Ältere Menschen leiden besonders häufig an Schlafstörungen und Schlafmangel. Grund dafür sind andere Erkrankungen, die bei Senioren oft auftreten, wie Diabetes, Bluthochdruck oder Herzschwäche. Menschen über 65 Jahre schlafen kaum weniger als Erwachsene im mittleren Lebensalter. Der Schlaf ist jedoch häufig nicht durchgehend, denn der Nachtschlaf von älteren Menschen wird meist durch kürzere oder längere Wachphasen unterbrochen. Darüber hinaus singt der Tiefschlafanteil, die sogenannte REM-Phase, vor allem bei Männern im Alter. Auch dies macht den Nachtschlaf weniger erholsam. Auch der Schlaf-Wach-Rhythmus ändert sich im Alter noch einmal. Ältere Menschen werden wieder zu Frühaufstehern und sind auch abends wieder früher müde.
Ein Faktor für den veränderten Schlaf ist, dass ältere Menschen oft nicht mehr so oft rausgehen. Tageslicht ist aber einer der wichtigsten Taktgeber für den Schlaf-Wach-Rhythmus. Auch Schmerzen und Medikamente, die mit Alterserkrankungen einhergehen, können den Schlaf stören.
Warum ein guter Schlaf wichtig ist
Ein erholsamer Schlaf ist nicht nur angenehm, sondern auch lebenswichtig. In der Nacht regenerieren sich Körper und Geist und die Eindrücke des Tages werden verarbeitet. Ein gesunder Schlaf bzw. Schlafmangel hat erheblichen Einfluss auf Konzentration, Reaktion und die Merkfähigkeit bzw. die Fähigkeit Erinnerungen zu bilden. Diese Aspekte sind gerade im Alter wichtig, da geistige Leistung mit den Lebensjahren nachlässt und Erkrankungen wie Demenz eine Folge sein können. Darüber hinaus werden auch andere Krankheiten, wie Depressionen oder Bluthochdruck, durch Schlafprobleme und Schlafmangel gefördert. Auch das Sturzrisiko, welches im Alter ohnehin erhöht ist, wird durch einen schlechten Schlaf beeinflusst.
Ein Mangel an Schlaf kann zu mangelnder Leistungsfähigkeit während des Tages, durch Konzentrationsstörungen, Nervosität, Ängstlichkeit oder auch Aggressivität, führen. Die Folge sind häufig auch eine geringere Stressresistenz und körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen.
Was tun für einen guten Schlaf?
Für einen guten, erholsamen Schlaf ist sowohl Ihr körperlicher und mentaler Zustand, als auch Ihre Lebensgewohnheiten und eine passende Umgebung wichtig. Achten Sie im Schlafzimmer darauf, dass die Temperatur und die Beleuchtung für Sie angenehmen ist. Auch die richtige Matratze ist von Bedeutung. Lassen Sie sich am besten in einem Matratzenfachgeschäft beraten, um den richtigen Härtegrad für Sie zu finden.
Zusätzlich zu der Umgebung können Sie auch durch Ihre Lebensgewohnheiten zu einem gesunden Schlaf beitragen. Sie sollten zum Beispiel nicht mit einem vollen Magen ins Bett gehen und daher nur eine leicht verdauliche Mahlzeit zu sich nehmen oder für einen ausreichenden Abstand des Abendessens zur Schlafenszeit sorgen. Außerdem sollten Sie kurz vor dem Zubettgehen keine koffeinhaltigen Getränke wie Kaffee oder schwarzen Tee mehr zu sich nehmen. Auch Fernsehen und Computer sollten, im Idealfall, nicht unmittelbar vor dem Einschlafen benutzt werden. Ein fester Tagesrhythmus ist immer förderlich für einen guten Schlaf. Versuchen Sie daher möglichst immer zur gleichen Uhrzeit zu Bett zu gehen und wieder aufzustehen. Auch Bewegung zur richtigen Zeit trägt zu gutem Schlaf bei. Wenn es auf den Abend zugeht, sollten Sie nur noch mildem Sport nachgehen.
Von Schlafmitteln aus der Apotheke sollten Sie lieber absehen. Diese können unter anderem Gangunsicherheit, ein erhöhtes Sturzrisiko, eine Beeinträchtigung der Hirnleistung und Inkontinenz verursachen. Außerdem können chemische Schlafmittel teilweise abhängig machen und die Schlafstörungen noch verstärken. Greifen Sie, wenn überhaupt, lieber auf pflanzliche Mittel zurück. Diese können Sie beispielsweise als Tee zubereiten, was Ihnen auch als Einschlafritual dienen kann. Regelmäßige Rituale vor dem Einschlafen helfen ebenfalls einen erholsameren Schlaf zu bekommen.
Ein Mittagsschlaf kann erholsam sein. Sie sollten jedoch nicht länger als 30 Minuten schlafen, da sonst auch Ihr Nachtschlaf gestört werden könnte.
Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten
Wenn Sie hin und wieder schlecht schlafen, ist das noch kein Grund zur Sorge. Wie eingangs bereits erwähnt, liegt eine phasenweise auftretende Schlafstörung und Schlafmangel vor allem an Stress, Sorgen oder anderen Alltagsbeeinträchtigungen. Wenn diese gelöst sind, verschwinden meist auch die Schlafprobleme. Auch positiver Stress, wie z. B. Vorfreude, können den Schlaf zeitweise beeinflussen. Wenn Sie jedoch seit einem Monat oder länger mindestens drei Nächte pro Woche nicht durchgehend und erholsam schlafen oder sich tagsüber müde, nervös und gereizt fühlen, sprechen Mediziner von einer Schlafstörung. In diesen Fällen sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren.
Insomnie – die häufigste Form der Schlafstörungen
Schlafmangel bzw. schlechter Schlaf bezeichnet man als Insomnie. Menschen, die an dieser Form des Schlafmangels leiden, haben Schwierigkeiten einzuschlafen oder wachen nachts ein- oder mehrmals auf. Eine Insomnie kann auch auf weiteren Krankheiten hinweisen bzw. ein Symptom anderer Krankheiten sein. In diesen Fällen spricht man von sekundärer Insomnie. Schlafstörungen treten häufig im Zusammenhang mit Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen auf. Aber auch körperliche oder neurologische Krankheiten können dahinter stecken.
Neben der Insomnie existiert auch eine Reihe spezifischer Schlafstörungen wie die Schlafapnoe. Bei der Schlafapnoe kommt es durch eine Verengung der oberen Atemwege zu Atemstillstand während des Schlafs. Mit dem Alter steigt das Risiko für diese Erkrankung. Weitere Risikofaktoren sind Schnarchen, Übergewicht und Schläfrigkeit am Tag.
Auch das Symptom der ruhelosen Beine (Restless-LegsSyndrom) führt zu Schlafstörungen und Schlafmangel. Die Betroffenen verspüren im Liegen und Sitzen ein unangenehmes Kribbeln in den Waden oder Oberschenkeln. Besserung bringt meist Bewegung. Der Schlaf kann gestört werden, da die Symptome meist am Abend und in Ruhe auftreten.
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Schlafmythen – was stimmt, was stimmt nicht?
Wir alle haben schon einmal Weisheiten rund um das Schlafen gehört. Wir gehen den bekannten Mythen auf den Grund.
„Ältere Menschen benötigen weniger Schlaf“
„Schlaf kann nachgeholt werden“
„Vorschlafen ist möglich“
„Bildschirme halten wach“
„Schlafmangel kann lebensbedrohlich sein“
„Schafe zählen hilft beim Einschlafen“
Sie sehen also, guter Schlaf ist gerade im Alter sehr wichtig. Nutzen Sie die für Sie besten Methoden zum Ein- und Durchschlafen und scheuen Sie sich nicht, bei einer Beeinträchtigung durch schlechten Schlaf einen Arzt auszusuchen.
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