Normalgewicht, Über- oder Untergewicht, der Body-Mass-Index kurz BMI hilft Ihnen dabei Ihr eigenes Gewicht korrekt einzuschätzen. Ein BMI-Rechner liefert hier erste Orientierungspunkte, ob Sie etwas an Ihrem Gewicht ändern müssen. Ein weiterer Punkt, den es zu beachten gilt, ist der Unterschied zwischen BMI und Idealgewicht. Es existieren unterschiedliche Methoden neben dem BMI-Rechner, mit denen Sie Ihr Gewicht beurteilen können.
Was ist der BMI? - Rückschau auf einen statistischen Wert
Um den Unterschied zwischen BMI und Idealgewicht zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Historie der beiden Werte. Dazu müssen Sie rund 200 Jahre in der Zeit reisen - zurück in eine Epoche, als Essen ein hohes Gut war und niemand auf die Idee gekommen wäre, sein Idealgewicht zu berechnen. Auch den Body-Mass-Index im heutigen Verständnis gab es noch nicht.
Dafür aber einen Mann, der überzeugt war, alle Aspekte des Lebens in Zahlen fassen zu können: Adolphe Quetelet. Der Mathematiker entwickelte verschiedene Formeln zur Ermittlung von Durchschnittswerten; darunter den heute bekannten BMI-Rechner Körpergewicht / (Größe x Größe). Das Ergebnis sollte ihm zeigen, ob Wachstum, Gesundheit und Kondition von Ernährungsgewohnheiten abhängen.
Zu diesem Zweck vermaß Quetelet mehrere Personen der gleichen Bevölkerungsgruppe, um ihre individuellen Body-Mass-Werte mit den allgemeinen Lebensbedingungen zu vergleichen. Er wollte also keine Einzeldaten erheben oder gar das Idealgewicht berechnen - sondern Zahlen für eine Quersumme erzielen.
Die Ermittlung des BMI - ein Rechner mit Schwachstellen
Diesen Sinn der berühmt gewordenen Formel verstand auch Ancel Keys. Der Ernährungswissenschaftler wandte Quetelets BMI-Rechner auf Patient*innen mit Herzerkrankungen an, weil er die Ursache ihrer Probleme in Nahrungsfetten sah.
Grundsätzlich ein guter Gedanke; doch mit dem BMI-Rechner allein schwer zu erfassen. Mehr noch: Keys Anwendung zeigte die Grenzen der Formel auf - denn sie fokussiert ausschließlich auf Größe und Gewicht der Betreffenden. Einflussreiche Faktoren wie
das Geschlecht,
den Körperbau oder
den Trainingszustand
einer Person lässt sie außer Acht. Auch der
individuelle Körperfettanteil,
die Knochendichte oder
die Größe der Gelenke
werden beim ursprünglichen BMI-Rechner nicht berücksichtigt.
Warum wird der BMI berechnet? - Das falsch verstandene Idealgewicht
Dass sich die Formel dennoch etablierte, verdankt ihr Erfinder Quetelet einer US-amerikanischen Versicherungs-Gesellschaft. Sie nutzte den BMI-Rechner, um die Prämien für ihre Leistungen zu staffeln. Interessent*innen mit hohen Werten mussten für das gleiche Produkt mehr zahlen als leichter gebaute Klient*innen - weil sie angeblich häufiger und schlimmer erkrankten.
Wie falsch diese Annahme war, sollte sich erst später herausstellen. Zunächst war die Beitrags-Staffelung nach BMI-Rechner Übervorteilung und Diskriminierung zugleich. Zudem begründete sie den Mythos vom erstrebenswerten Idealgewicht. Nach Berechnen ihres Body-Mass-Index glaubten viele Versicherte, abnehmen zu müssen. Einerseits um Geld zu sparen; andererseits um gesünder zu leben.
Besonderheiten bei der Berechnung - Diese Faktoren können den BMI-Wert beeinflussen
Mittlerweile gilt es als veraltet, aus einem mit dem BMI-Rechner ermittelten Body-Mass-Index auf gesundheitliche Risiken oder die Lebenserwartung zu schließen. Zahlreiche Studien belegen, dass Erkrankungen nur bedingt auf hohe BMI-Werte zurückzuführen sind oder kommen sogar zu einem gegenteiligen Ergebnis.
Parallel dazu wurde Quetelets Formel grundlegend überarbeitet, um möglichst viele individuelle Merkmale einfließen zu lassen. Die Optimierung geht so weit, dass sogar Amputationen berücksichtigt werden - denn fehlende Gliedmaßen oder Körperteile beeinflussen den Body-Mass-Index genauso wie die Muskelpakete eines durchtrainierten Sportlers.
Auch psychische Komponenten können sich im Ergebnis des BMI-Rechners niederschlagen bzw. widerspiegeln. Eine hyperaktive Person mit hohem Bewegungsdrang hat fast zwangsläufig niedrige Werte vorzuweisen. Umgekehrt steigt mit dem Body-Mass-Index das Risiko, eine Depression auszubilden.
Das Idealgewicht selbst berechnen - Diese Möglichkeiten haben Sie
Allerdings gehen Feinheiten wie diese stark ins Detail. Für Amputationen existiert eine komplizierte Bild-Tabelle, die bestimmten Regionen des Körpers einen prozentualen Anteil am Gesamtgewicht zuordnet. Auch Kraftsportler und Bodybuilder müssen verschiedene Kriterien berücksichtigen, um ihr Idealgewicht zu berechnen.
Der optimierte BMI-Rechner nach Trefethen
Durchschnittliche Menschen ohne besondere körperliche Merkmale können sich an der optimierten Formel (Gewicht in kg x 1,3) / (Größe in Meter hoch 2,5) orientieren. Sie wurde von dem britischen Mathematiker Nick Trefethen entwickelt und berücksichtigt, dass groß gewachsene Menschen mehr Körperfläche haben als kleine. Ihr zu Folge sind Personen mit einem
BMI unter 18,5 untergewichtig
BMI zwischen 18,5 und 24,9 normalgewichtig
BMI zwischen 25 und 29,9 übergewichtig
BMI ab 30 fettleibig/adipös.
Maßband oder App als moderne BMI-Rechner
Eine weitere Möglichkeit, Ihr Idealgewicht zu berechnen, ist die Differenz zwischen Taillen- und Hüftumfang zu ermitteln. Dazu messen Sie die beiden Körperpartien an ihrer jeweils stärksten Stelle und teilen den Taillenwert durch den Hüftwert. Bei einem Ergebnis unter 0,85 ist alles bestens; jede darüber liegende Zahl zeigt Übergewicht an.
Sind Sie technisch versiert und verfügen über ein internetfähiges Handy, können Sie Ihren sogenannten BVI ermitteln lassen. Der Body-Volume-Indicator bestimmt das Verhältnis zwischen Gesamtkörpervolumen und Bauchumfang. Er wurde von einem US-amerikanischen Forscher-Team entwickelt und erfordert eine eigens dafür entwickelte App. Sie wertet Fotos und persönliche Informationen wie Gewicht, Geschlecht, Größe & Co. aus, um Ihren Ist-Zustand und Ihr Idealgewicht zu berechnen.
Hinweise zum Idealgewicht - So verändert sich der BMI im Alter
Doch ganz gleich, welche Berechnungs-Methode Sie wählen: Alle ermittelten Werte sind lediglich Anhaltspunkte, denn das perfekte Gewicht lässt sich nicht mit Methoden wie dem BMI-Rechner in Zahlen fassen. Es ist der Zustand, mit dem Sie sich am wohlsten fühlen - unabhängig von Body-Mass-Index, Schönheitsidealen & Co. Solange Sie keine Nachteile durch Ihre Körpermaße haben, sind Angaben zum Optimum bloße Richtwerte.
Zudem verändert sich bei alternden Menschen die Körperzusammensetzung. Während der Fettanteil zunimmt, verringert sich die Muskelmasse sukzessive. Daher ist ein höherer BMI-Wert bei Senior*innen ganz normal. Biologisch gesehen sind solche Reserven sinnvoll, denn im Falle einer Erkrankung kann der Organismus auf diese Depots zurückgreifen.
Ein BMI-Rechner Tool, das den Body-Mass-Index unter Berücksichtigung Ihres Alters ermittelt, finden Sie auf der Website "Smart BMI". Hier werden zugleich Ernährungs- und Lebensgewohnheiten abgefragt, sodass sich ein umfassendes Bild von Ihrer Persönlichkeit ergibt.
Achtung, Abweichung! - Was der BMI sonst noch verrät
Starke Abweichungen vom Durchschnitt bergen jedoch auch Risiken - sowohl bei Unter- wie bei Übergewicht. Bringen Sie zu wenig auf die Waage, drohen
Anämie
Apathie
Müdigkeit
neurologische Defizite
Ödeme
Reizbarkeit und/oder
extreme Schwäche
Bei starkem oder sehr starkem Übergewicht erhöht sich die Gefahr von
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Gicht,
Herz-Kreislauf-Problemen wie Vorhofflimmern, Bluthochdruck oder Schlaganfall
übermäßiger Knochen- und Gelenkbelastung
und zahlreichen weiteren Gesundheits-Störungen.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema BMI-Rechner und Idealgewicht
Ab welchem Alter sind Angaben zum BMI sinnvoll?
Welcher BMI-Bereich ist normal?
Welche Besonderheiten gelten für Frauen, die ihr Idealgewicht berechnen?
Wie lässt sich das Idealgewicht berechnen?
Welcher BMI für welches Alter?
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!
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