Bluthochdruck – der medizinische Fachausdruck dafür lautet Hypertonie – ist nicht nur in Deutschland eine weit verbreitete Erkrankung. Akut entstehen dadurch nur wenige Beschwerden, weshalb er auch häufig unentdeckt bleibt. Tritt er jedoch chronisch auf, werden die Gefäße über viele Jahre hinweg übermäßig belastet. Wenn Sie auf Dauer nicht den Blutdruck senken, erhöht sich das Risiko für lebensbedrohliche Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Apparates erheblich. Häufig begünstigt Bluthochdruck Schlaganfälle und Herzinfarkte sowie Nierenschäden.
Medizinische Experten empfehlen, die Blutdruckwerte regelmäßig zu messen, denn häufig ist er nicht zu spüren. Symptome wie Ohrensausen, Schwindel oder auch Nasenbluten treten oft erst dann auf, wenn sehr hohe Werte erreicht werden. In Deutschland sind knapp 31 von 100 Frauen und knapp 33 von 100 Männern von Hypertonie betroffen, wobei die Häufigkeit mit zunehmendem Alter steigt. In diesem Fall sollten Sie den Blutdruck senken, indem Sie entsprechende Maßnahmen einleiten. Kinder und Jugendliche können ebenfalls darunter leiden. Hier liegt die Zahl bei eins bis drei von 100.
Im folgenden Beitrag erklären wir, was Blutdruck und Bluthochdruck sind und wie Sie Medikamente und natürliche Mittel erfolgreich einsetzen können, die den Blutdruck senken.
Was genau ist Bluthochdruck?
Unser Herz pumpt mit jedem Schlag Blut durch unseren Körper, um den Blutkreislauf aufrechtzuerhalten und das Blut fließen zu lassen. Dadurch entsteht von innen her ein bestimmter Druck auf die Blutgefäße. Ein normaler Blutdruck ist also wichtig, denn auf diese Weise werden sämtliche Organe und Gewebe mit Sauerstoff und den nötigen Nährstoffen versorgt.
Wenn Mediziner von Bluthochdruck oder Hypertonie sprechen, ist normalerweise die arterielle Hypertonie gemeint. Dann ist der Druck in den Arterien zu hoch, die das Blut vom Herzen wegführen. Gemessen wird der Blutdruck in Millimeter Quecksilbersäule (=mmHg), wobei zwei Werte unterschieden werden:
- den oberen oder systolischen Blutdruck
- den unteren oder diastolischen Blutdruck
Bluthochdruck liegt vor, wenn der systolische Wert 140 mmHg oder mehr und der diastolische Wert 90 mmHg oder mehr beträgt. In der Umgangssprache werden die Werte verkürzt als Verhältnis zusammengefasst und ausgedrückt. Es wird dann einfach von einem "Blutdruck von 140 zu 90" gesprochen. In schriftlichen Dokumentationen erscheint normalerweise die Kurzform "140/90 mmHg".
Der Unterschied zwischen systolischem und diastolischem Wert
Die Messung des oberen oder systolischen Wertes erfolgt, wenn sich das Herz zusammenzieht und dadurch das Blut in die Arterien hineinpumpt. Der untere oder diastolische Wert hingegen entsteht in der Entspannungsphase, während das Herz wieder mit Blut aufgefüllt wird. Da in dieser Phase weniger Blut in die Arterien strömt, ist der diastolische Wert logischerweise durchgehend niedriger als der systolische. Um festzustellen, ob ein Mensch von Bluthochdruck betroffen ist, werden immer beide Werte betrachtet.
Primäre und sekundäre Hypertonie – zwei Formen von Bluthochdruck
Eine Besonderheit beim Bluthochdruck ist, dass sich in den meisten Fällen keine direkte Ursache für die Erkrankung finden lässt. Dieses Phänomen fällt unter den Begriff "primäre Hypertonie". Daneben gibt es noch die "sekundäre Hypertonie", die auf einer Grunderkrankung beruht.
Primäre Hypertonie: Diese Form des Bluthochdrucks ohne konkrete Ursache tritt bei neun von zehn Betroffenen auf. Bekannt ist jedoch, dass ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren die Entstehung der primären Hypertonie begünstigt. Dazu zählen unter anderem:
- das Geschlecht
- die Erbanlagen
- ein höheres Alter
- Übergewicht
- ungesunde Ernährung
- Stress
- Bewegungsmangel
Sekundäre Hypertonie: Von ihr wird gesprochen, wenn sich eine Grunderkrankung als Ursache für den Bluthochdruck erkennen lässt. In Frage kommen beispielsweise eine Nierengefäßerkrankung, eine Störung im Hormonhaushalt oder eine Schlafapnoe. Sobald die richtige Diagnose gestellt wurde, lässt sich der Bluthochdruck bekämpfen, indem Sie gegen die Grunderkrankung vorgehen. Je früher eine Erkennung und anschließende Behandlung möglich sind, desto besser. Denn besonders bei jüngeren Menschen kann die passende Therapie den Blutdruck senken und zu seiner vollständigen Normalisierung führen.
Unterschiedliche Schweregrade der Hypertonie
Wie bei manchen anderen Erkrankungen auch gibt es beim Bluthochdruck unterschiedliche Schweregrade. Mediziner unterscheiden dabei drei Stufen, und zwar Hypertonie Grad 1, Grad 2 und Grad 3. Zwischen normalem und zu hohem Blutdruck gibt es so etwas wie eine Grauzone, die als hochnormaler Blutdruck bezeichnet wird. Hier die einzelnen Kategorien mit den dazugehörigen Werten:
- normaler Blutdruck: 100 - 130 | 60 - 85 mmHg
- hochnormaler Blutdruck: 130 - 139 | 85 - 89 mmHg
- Bluthochdruck Grad 1: 140 - 159 | 90 - 99 mmHg
- Bluthochdruck Grad 2: 160 - 179 | 100 - 109 mmHg
- Bluthochdruck Grad 3: 180 | 110 mmHg und höher
Hypertensive Krise und hypertensiver Notfall
In manchen Fällen kann es bei betroffenen Personen auch zu plötzlichen, massiven Anstiegen des Blutdrucks kommen. Je nachdem, welche Beschwerden dann auftreten, sprechen Ärzte von einer hypertensiven Krise oder einem hypertensiven Notfall. Bei beiden Varianten sollten Sie schnell den Blutdruck senken – es erfordert unbedingt ein schnelles Handeln, um schwere Konsequenzen zu vermeiden.
Hypertensive Krise: Hier steigt der Blutdruck in kritischem Maße auf 180 zu 110 mmHg. Zwar besteht keine Gefahr für eine akute Schädigung von Organen, aber trotzdem ist es wichtig, möglichst schnell Medikamente einzunehmen, die den Blutdruck senken.
Hypertensiver Notfall: Ein Hypertensivnotfall stellt eine lebensbedrohliche Situation dar. Der Blutdruck steigt auf 180 zu 110 mmHg und mehr, es kommt zu Schädigungen an einem oder mehreren Organen. Diese Schäden erfordern ein sofortiges und angemessenes Handeln, um den Blutdruck senken zu lassen, ansonsten besteht Lebensgefahr für die betroffene Person. In der Regel müssen hypertensive Notfälle im Krankenhaus behandelt werden, wo die Patientin oder der Patient über die Venen Medikamente verabreicht bekommt, die den Blutdruck senken.
Die Symptome beim Hypertensivnotfall hängen davon ab, welche Organe durch den plötzlich stark erhöhten Blutdruck geschädigt werden. Häufig ist es das Herz, nicht selten aber auch die Nieren und das Gehirn. Mögliche Anzeichen sind Kopfschmerzen, Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel, Sehstörungen sowie andere Ausfälle bei den Nervenfunktionen, die sich in Sprach- und Bewegungsstörungen äußern.
Blutdruck senken: Behandlungsmöglichkeiten
Das Ziel jeder Hypertonietherapie ist es, den Blutdruck senken zu können, um die Gefäße und Organe zu entlasten. Nachdem wir erklärt haben, was Hypertonie ist und wie sie sich auswirkt, geht es in den folgenden Abschnitten darum aufzuzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, um den Blutdruck zu senken und das Risiko für andere lebensbedrohliche Erkrankungen zu minimieren.
Mit welchen Medikamenten können Sie den Blutdruck senken?
Als Blutdrucksenker kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, die sich zum Teil schon seit langer Zeit bewährt haben, aber auch neue Blutdrucksenker ohne Nebenwirkungen bzw. fast ohne. Deshalb können Mediziner in den allermeisten Fällen ein geeignetes und gut verträgliches Medikament finden, um den Blutdruck senken zu können.
Zu einer erfolgreichen Therapie gehören jedoch nicht nur Arzneimittel. Wenn Sie von Bluthochdruck betroffen sind, sollten Sie parallel eine Lebensweise einhalten, die Ihre Gefäße schont. Zudem sollten eventuelle Grunderkrankungen, die als Auslöser von Bluthochdruck bekannt sind, ebenfalls behandelt werden.
Überblick über die verschiedenen Blutdrucksenker
Derzeit stehen zur medikamentösen Therapie der Hypertonie die folgenden Blutdrucktabletten zur Verfügung, die entweder einzeln oder in Kombination eingesetzt werden:
- Betarezeptorenblocker
- ACE-Hemmer (sie hemmen das sogenannte Renin-Angiotensin-System, kurz RAS)
- AT-1-Rezeptor-Antagonisten (hemmen ebenfalls das RAS)
- Kalziumantagonisten
- Diuretika
Betarezeptorenblocker
Betarezeptorenblocker oder kurz Betablocker können den Blutdruck senken, indem sie für eine Verlangsamung des Herzschlags sorgen. Es gibt verschiedene Gruppen dieser Medikamente, deren jeweilige Eignung davon abhängt, ob noch andere Erkrankungen vorliegen.
Einige bilden einen Schutzschirm für das Herz gegen Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin. Für diese Hormone werden die Rezeptoren an den Zellen blockiert, daher der Name Betablocker. Bekannte Arzneistoffe aus dieser Gruppe sind Bisoprolol und Metoprolol. Sie werden auch als Beta-1-selektive Blocker bezeichnet.
Zu den nicht-Beta-1-selektiven Medikamenten gehören Pindolol und Propanolol, die auch gegen Migräne zum Einsatz kommen. Weitere Betablocker wie Nebivolol und Carvedilol erweitern die Gefäße sozusagen als Nebeneffekt. So wird Carvedilol zum Beispiel bei einer arteriellen Verschlusserkrankung der Beine als vertretbar angesehen, sofern diese nicht zu schwer ausgeprägt ist.
Falls Sie bereits Betablocker einnehmen, die Behandlung jedoch beenden wollen, sollten Sie das nicht abrupt tun, sondern die Dosis über mehrere Tage hinweg schrittweise reduzieren. Andernfalls kann Ihr Blutdruck plötzlich und stark ansteigen.
Mögliche Nebenwirkungen von Betablockern sind unter anderem eine Verengung der unteren Atemwege und der Bronchien, was eine Kurzatmigkeit zur Folge hat. Wenn Sie unter Asthma leiden, sind Betablocker für Sie nicht geeignet. Sportlich sehr aktive Personen sollten ebenfalls darauf verzichten.
Weitere Kontraindikationen bei Betablockern sind ausgeprägte Durchblutungsstörungen in den Gliedmaßen, deutlich verlangsamter Herzschlag und akute Herzschwäche. Auch Diabetiker mit einer Neigung zu Unterzuckerungen, Menschen mit Schuppenflechte (Psiorasis), erektiler Dysfunktion und Depressionen sollten auf Betablocker verzichten.
ACE-Hemmer und AT-1-Rezeptor-Antagonisten
ACE-Hemmer (Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer) und AT-1-Rezeptor-Antagonisten können den Blutdruck senken, indem sie die Produktion körpereigener Hormone beeinflussen, die für die Steuerung des Blutdrucks verantwortlich sind. Sie blockieren dabei ein Enzym namens Renin, das Teil der Bildung des Hormons Angiotensin ist, welches wiederum blutdrucksteigernd wirkt.
Die beiden Arzneistoffgruppen ACE-Hemmer und AT-1-Rezeptor-Antagonisten können nicht nur den Blutdruck senken, sondern zusätzlich auch das Schlaganfallrisiko mindern und diabetisch verursachte Nierenschäden verlangsamen. Durch die Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems erweisen sie sich auch als günstig bei einem Hochdruckherz sowie bei Herzmuskel- und Nierenschwäche.
Eine der häufigsten Nebenwirkungen der ACE-Hemmer ist ein trockener, unangenehmer Reizhusten. Dann ist in Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt ein Umstieg auf einen AT-1-Rezeptor-Antagonisten zu empfehlen. In seltenen Fällen kommt es auch zu Hautausschlägen, Schwellungen der Schleimhäute und zu Störungen des Geschmacksempfindens.
Achtung! ACE-Hemmer und AT-1-Rezeptor-Antagonisten dürfen nicht während einer Schwangerschaft eingenommen werden, um den Blutdruck senken zu lassen, da sie Schäden beim ungeborenen Kind hervorrufen können.
Kalziumantagonisten
Die sogenannten Kalziumantagonisten sorgen für eine Erweiterung der Gefäße. Dadurch bekommt das Blut mehr Platz, kann sich besser verteilen und auf diese Weise den Blutdruck senken. Zum Einsatz kommen häufig lang wirkende Kalziumantagonisten des Typs Dihydropyridin wie zum Beispiel Lercanidipin oder Amlodipin.
Ihre Wirkung beruht darauf, dass sie das Einströmen von Kalzium in die Zellen abbremsen, die Muskulatur der Gefäße entspannen und dadurch deren Elastizität verbessern. Aus diesem Grund sind sie bei einer Herzkranzgefäßerkrankung, der koronaren Herzkrankheit, geeignet und beeinflussen zudem das Risiko für einen Schlaganfall günstig. Diabetes stellt ebenfalls keine Einschränkung bei der Einnahme dar.
Bekannte Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Hautausschläge, Gesichtsrötungen, Herzklopfen, Spannungsgefühle in den Waden und Schwellungen an den Knöcheln. Je nach dem enthaltenen Wirkstoff sind sie für Menschen mit Verstopfung oder bestimmten Herzrhythmusstörungen ebenfalls nicht empfehlenswert.
Diuretika
Zur Kategorie der Diuretika im Zusammenhang mit Bluthochdruck gehören Thiazid-, Schleifen- und kaliumsparende Diuretika sowie die sogenannten Aldosteron-Antagonisten Eplerenon und Spironolacton. Zunächst erweitern diese Medikamente die Gefäße. Ab einer bestimmten Dosis sorgen sie für eine Steigerung der Kochsalzausscheidung und entwässern dabei den Körper. So beeinflussen sie die Nierentätigkeit und können langfristig den Blutdruck senken.
Als besonders vorteilhaft erweisen sich Diuretika in Kombination mit anderen Blutdrucksenkern, denn selbst bei niedriger Dosierung verstärken sie deren Wirkung. Bei Herz- und Nierenschwäche gelten sie unter Medizinern als unverzichtbar.
In den ersten Tagen einer Diuretika-Therapie kann ein gesteigerter Harndrang auftreten, verbunden mit einer erhöhten Urinproduktion. Dies hält sich jedoch meist in Grenzen, da normalerweise mit einer geringen Dosis begonnen wird.
Verliert der Körper durch die Medikamente zu viel Wasser, treten manchmal Mundtrockenheit, Muskelschwäche oder auch eine geistige Verwirrtheit auf. Deshalb sollten Sie vor allem an heißen Tagen oder nach sportlicher Aktivität ausreichend trinken, wenn Sie diese Mittel einnehmen. Das gilt in besonderem Maße für ältere Menschen.
Weitere Nebenwirkungen von Thiaziddiuretika sind Störungen des Zucker-, Fett- und Cholesterinstoffwechsels und eine Beeinträchtigung der Harnsäureausscheidung. Deshalb sind Diuretika nicht geeignet für Patientinnen und Patienten mit Gicht.
Zusätzliche Probleme können bei der Einnahme von Hydrochlorothiazid auftreten, denn dieser Wirkstoff kann das Risiko für den weißen Hautkrebs oder Basaliom erhöhen. Betroffenen Personen wird geraten, ihre Haut regelmäßig auf mögliche Veränderungen zu kontrollieren und verdächtig erscheinende Hautpartien ihrem Arzt zu zeigen. Er kann bei Bedarf eine Überweisung an einen Hautarzt ausstellen und nach Rücksprache mit diesem über eine weitere Verwendung des Medikaments entscheiden. Sollte früher bereits einmal ein Basaliom aufgetreten sein, bedarf die Verschreibung von Hydrochlorothiazid einer besonders eingehenden Prüfung. Auf jeden Fall ist jederzeit für einen ausreichenden Schutz der Haut vor Lichteinwirkung zu sorgen.
Blutdruck senken Tabletten: Mit welchem Medikament lässt sich am besten der Blutdruck senken?
Bei der Wahl eines geeigneten Medikaments sind mehrere Faktoren zu bedenken. Dazu gehört etwa das Alter der Patientin oder des Patienten oder eine weitere Erkrankung wie Herzschwäche, Vorhofflimmern oder eine koronare Herzkrankheit. Geschlecht und genetische Veranlagung können ebenfalls eine Rolle spielen.
Viele Menschen kommen mit einem Medikament aus, bei anderen sind zwei oder drei Mittel erforderlich, um den Blutdruck senken zu können. Mediziner setzen bei der Ersttherapie heutzutage meist auf eine Kombination aus zwei Arzneimitteln und eine niedrige Dosierung zu Beginn. Das kann zum Beispiel ein RAS-Hemmer in Verbindung mit einem Diuretikum oder einem Kalziumantagonisten sein. Sollte für eine betroffene Person individuell eine Dreierkombination am besten sein, empfiehlt sich die Verschreibung eines RAS-Hemmers plus Diuretikum plus Kalziumantagonist. Nicht empfehlenswert ist hingegen die Kombination von RAS-Blockern, also die gleichzeitige Einnahme von ACE-Hemmern und AT-1-Rezeptor-Antagonisten.
Eine Kombination hat den Vorteil, dass die Medikamente an verschiedenen Stellen im Organismus ansetzen und so verstärkt den Blutdruck senken können. Wichtig ist für Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck, dass sie die Medikamente exakt so einnehmen, wie sie verschrieben wurden, damit die Wirkung kontrolliert und beurteilt werden kann. Manchmal ist etwas Geduld notwendig, denn die Meinung, dass ein Präparat nicht wirkt, beruht häufig auf einer unzureichenden Dosis oder einer zu kurzen Zeitspanne der Einnahme.
Falls Sie beispielsweise als betroffene Person Ihre Medikamente wegen unangenehmer Nebenwirkungen auf eigene Faust absetzen, sollten Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt darüber informieren. Nur so können der Therapieerfolg und auftretende Nebenwirkungen korrekt eingeschätzt werden.
Wann ist der günstigste Zeitpunkt für die Einnahme?
Eine Faustregel besagt, dass Blutdrucksenker morgens, also mit Beginn der aktiven Phase, eingenommen werden sollten. Die meisten Menschen kommen damit gut zurecht. Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen die Einnahme eines Medikaments am Abend vor dem Schlafengehen günstiger ist, um auch nachts den Blutdruck senken zu können bzw. ihn tagsüber wie nachts besser in die Waage zu bekommen. Dies macht aber nur Sinn, wenn die Blutdruckwerte in der Nacht nicht zu tief sind. Im Zweifel sollten Sie Rücksprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt halten.
Tipps zur Einnahme
Falls Sie Probleme haben, Ihre Medikamente gegen Bluthochdruck auf Dauer in der richtigen Weise einzunehmen, hier ein paar Tipps, die sich als hilfreich erwiesen haben:
- Nehmen Sie regelmäßig Arzttermine wahr, um eventuelle neue Aspekte der Behandlung erörtern zu können.
- Machen Sie sich einen möglichst einfach gestalteten Einnahmeplan. Mit einem modernen Smartphone können Sie zum Beispiel täglich wiederkehrende Alarme zum gewünschten Zeitpunkt ganz einfach einstellen und ertönen lassen.
- Schaffen Sie sich einen speziellen Behälter an, in dem Sie für jeden Wochentag Ihre Blutdrucktabletten aufbewahren. So können Sie jederzeit sofort sehen, ob Sie vielleicht eine Einnahme verpasst haben.
- Nehmen Sie an einem Schulungsprogramm für Menschen mit Bluthochdruck teil.
Der richtige Umgang mit eventuellen Nebenwirkungen
Bluthochdruck wird bei Betroffenen in der Regel erst diagnostiziert, wenn der Kreislauf bereits seit längerer Zeit, manchmal seit Jahren, sozusagen auf Hochtouren läuft. Wenn dann von einem Tag auf den anderen Medikamente eingenommen werden, um den Blutdruck senken zu lassen, kann es vorkommen, dass sich Betroffene zunächst für eine Weile schlapp und ermattet fühlen, denn der Körper muss sich erst einmal auf die blutdrucksenkende Wirkung der Arzneimittel einstellen.
Auch die meisten anderen der erwähnten Nebenwirkungen treten nur in der Anfangsphase der Therapie auf und gehen dann von selbst zurück. Damit die unangenehmen Begleiterscheinungen nicht allzu heftig werden, empfiehlt es sich, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese dann langsam zu steigern, bis die verschriebene Menge erreicht ist.
Weiterhin ist es wichtig, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen, zum Beispiel, dass das Medikament nicht anschlägt oder nicht vertragen wird. Wenn Sie als betroffene Personen nach der Einnahme plötzlich Kopfschmerzen bekommen, muss dies nicht unbedingt am Medikament liegen, sondern kann auch reiner Zufall sein. Deshalb ist es sinnvoll, das verschriebene Arzneimittel länger zu testen.
Falls die Nebenwirkungen auch nach einer Weile nicht verschwinden, kann der Wechsel zu einem anderen Medikament sinnvoll sein. Gerade beim Thema Blutdruck senken kann es passieren, dass Sie etwas herumprobieren müssen, bevor Sie in Absprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin eine passende Lösung gefunden haben.
Damit eine Behandlung gegen Bluthochdruck erfolgreich verläuft, sollten Sie in der Sprechstunde nicht verschweigen, wenn Sie regelmäßig andere Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel oder bestimmte Pflanzenpräparate einnehmen. Diese können eine Wechselwirkung mit Blutdrucksenkern eingehen, indem sie eine Verstärkung oder Abschwächung des Medikaments verursachen.
Gibt es neue Blutdrucksenker ohne Nebenwirkungen?
Ein Medikament ganz ohne Nebenwirkungen, um den Blutdruck senken zu können, gibt es noch nicht. Fortschritte sind jedoch zu beobachten. In einer Studie des Universitätsspitals Bern wurden durch die Forschungsgruppe die Wirkungen von ACE-Hemmern und Angiotensin-Rezeptor-Blockern (ARB) miteinander verglichen. Dabei wurden auch die Nebenwirkungen bei den unterschiedlichen Patientengruppen untersucht. Zu den mehr als 250.000 Patientinnen und Patienten, die an der Studie teilnahmen, zählten auf der einen Seite Menschen ohne eine kardiovaskuläre Grunderkrankung, auf der anderen Seite Menschen mit Herzinsuffizienz, Erkrankungen der Herzkranzgefäße, chronischen Nierenleiden und Diabetes.
Als Ergebnis kam heraus, dass die ARB bei allen Probanden ähnlich gut oder sogar besser geeignet waren, um den Blutdruck zu senken, als die ACE-Hemmer. Beide Wirkstoffgruppen konnten das Risiko für Herzinfarkte, Herz- und Nierenversagen sowie Hirnschlag gleichermaßen erfolgreich verringern, vor allem auch bei den Probanden mit Diabetes oder einer Herzerkrankung.
Allerdings zeigten sich bei den ARB deutlich weniger Nebenwirkungen als bei den ACE-Hemmern. So gab es zum Beispiel eine weitaus geringere Zahl lebensbedrohlicher Erstickungsanfälle. Auch der von den ACE-Hemmern bekannte, trockene Reizhusten stellte sich nicht ein. Bei einem Teil der Patientinnen und Patienten konnten die ARB-Medikamente sogar Kopfschmerzen und andere Beschwerden lindern, die durch den Bluthochdruck verursacht wurden.
Neben der Forschung mit geeigneten Medikamenten für möglichst geringe Nebenwirkungen gibt es auch noch andere Entwicklungen, um den Blutdruck senken zu lassen. So gibt es Experimente mit der Denervation der Nierennerven. Bei einer Denervation werden die Nervenbahnen zwischen einem bestimmten Körperteil oder Organ und dem Gehirn teilweise oder vollständig unterbrochen. Ein weiteres Verfahren ist die Anwendung eines sogenannten Baroreflex-Schrittmachers zur Therapie des Bluthochdrucks. Stand jetzt sind diese beiden Methoden jedoch nur Optionen für ausgesuchte Patienten und Patientinnen und nur in spezialisierten Kliniken durchführbar. Die Ergebnisse bedürfen noch einer genaueren Prüfung.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema “Blutdruck senken”
Ist ein Blutdruck von 150 zu 90 zu hoch?
Mit welchem Hausmittel lässt sich sofort der Blutdruck senken?
Wie kann man ganz schnell den Blutdruck senken?
Mit welchem Getränk kann man den Blutdruck senken?
Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen: Die hier dargestellten Inhalte dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Empfehlung oder Bewerbung der beschriebenen oder erwähnten diagnostischen Methoden, Behandlungen oder Arzneimittel dar. Der Text erhebt weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch können die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Der Text ersetzt keinesfalls die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker und er darf nicht als Grundlage zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten verwendet werden. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden immer den Arzt Ihres Vertrauens!
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