Online mobil sein im Alter

Smartphonekurse für Senioren sind sinnvoll. Das finden Sie auch? Schön, wir finden nämlich auch, dass Menschen jeden Alters an digitale Themen herangeführt und nicht einfach abgehängt werden sollten. Ein Smartphone ist im Prinzip ein kleiner Mini-Computer, der sich meist nach ein paar Übungseinheiten schon leicht bedienen lässt. Ist das geschafft, können von unterwegs aus Fragen wie "Wann fährt der Bus?" und "Wie wird das Wetter?" abgerufen und in Erfahrung gebracht werden. Viele Informationen finden sich ganz einfach für jede, jeden im Internet und können über das Telefon mobil abgerufen werden. Aber nicht alle von uns sind in der Online-Welt gleich gut unterwegs. Unterstützung erhalten Wissbegierige an der Volkshochschule (VHS): Dort gibt es eine Vielzahl an passenden Kursen. Ein Besuch bei der VHS in Essen.
Smartphonekurse für Senioren
„Wir brauchten ein neues Mobiltelefon und meine Tochter empfahl mir, doch gleich ein Smartphone zu kaufen“, erzählt Helga Meier (81). Ihr Ehemann Horst (86) ergänzt: „… Und jetzt haben wir Schwierigkeiten mit der Bedienung.“ Bei Helga Jöster (63) kam gleich die gesamte Telefonanlage neu, mitsamt Smartphone und Tablet. „Nun möchte ich natürlich wissen, wie das alles funktioniert“, sagt sie. So wie dem Ehepaar Meier und Helga Jöster geht es vielen älteren Menschen. Sie suchen Hilfe in der Volkshochschule Essen im Kurs „Smartphones und Tablets für Senioren“. Rund ein Dutzend Online-Neueinsteiger sitzen dort mit Kursleiter Frank Schwalfenberg und erlernen die Kommunikation und die Informationsbeschaffung mit den mobilen Endgeräten, die viele Dinge im Alltag leichter machen – für ältere und ebenso für jüngere Menschen.
VHS Kurse Smartphone: Klick für Klick zum Ziel
Smartphonekurse für Senioren beschäftigen sich mit der Ersteinrichtung, mit dem Smartphone bedienen lernen sowie mit der Nutzung von Apps. Senioren erproben die Handhabung an ihren eigenen Geräten, die sie jeweils zu den insgesamt sechs Kursstunden mitbringen. Neben einfachen Anwendungen wie Kamera, Uhr und Kalender wird intensiv über den Umgang mit Programmen und Online-Angeboten gesprochen, die dann auch gleich praktisch angewendet werden. In der heutigen fünften Kursstunde steht das Suchen, Installieren und Nutzen von Apps im Fokus. Immer wieder begibt sich Kursleiter Frank Schwalfenberg zu einzelnen Teilnehmenden, um ihnen weiterzuhelfen. Ebenso unterstützen sich die Senioren gegenseitig. Im Seniorenkurs geht es um das gemeinsame Entdecken von neuen Möglichkeiten.
Smartphonekurse für Senioren: Ein Einblick
Schwalfenberg: „Ich zeige ihnen die aus meiner Sicht fünf wichtigsten Apps.“ Es geht dem Online-Experten vor allem um den praktischen Nutzen im Alltag. „Dabei setze ich auf die Intuition der älteren Menschen. Das funktioniert sehr gut“, sagt er. Zunächst suchen wir gemeinsam im App-Store nach „Nina“. Die Warn-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz informiert über Bombenentschärfungen und Unwetter. Nutzer entscheiden über die Wahl der Standorte, an denen sie eine Benachrichtigung oder Warnung erhalten möchten. „Grundsätzlich gilt: Je genauer das Mobiltelefon weiß, wo ich bin, desto detaillierter ist die Information, die ich bekomme“, sagt Schwalfenberg. Später installieren die Kursteilnehmenden auf Wunsch gemeinsam einen Barcode- und QR-Code-Scanner sowie das Telefonbuch. „Um den DB-Navigator sowie wetter.online kümmern wir uns in der nächsten Stunde“, verabschiedet der Dozent seine Lerngruppe, die über Angebote im Bereich "Smartphonekurse für Senioren" heute einen weiteren Schritt zu mehr Mobilität im Alltag gemacht hat.
Drei Fragen an die VHS Essen
Wir haben Herrn Rinke von der Stabstelle Digitalisierung an der VHS Essen getroffen. Uns interessierte, wie offen ältere Menschen für Neues sind und welche Online-Angebote es an der Volkshochschule in Essen gibt.
Herr Rinke, welche Erfahrung haben Sie vor dem Hintergrund einer zu nehmenden Digitalisierung mit der Lernbereitschaft älterer Menschen?
Sie ist viel höher als allgemein erwartet. Im Ernst. Den Spruch „Wir wollen nicht zum alten Eisen zählen“ können Sie ruhig wörtlich nehmen. Wichtig ist – und da unterscheiden sich übrigens ältere und jüngere Menschen nicht –, dass man den Nutzen des Lernens sichtbar macht. Ein wesentliches Instrument dazu sind bei uns die sogenannten „Erweiterten Lernwelten“.
Was verstehen Sie darunter?
Wir bieten die Lernplattform "Erweiterte Lernwelten" im Internet an. Dort können Kursleiter Lernmaterial online zur Verfügung stellen. Gleichzeitig findet dort auch im Forum ein Dialog statt. Kursteilnehmende können so auch zwischen den Einheiten Kontakt halten und sich austauschen. Zudem können sie die Lerninhalte auch mobil nutzen und beispielsweise beim Warten Vokabeln lernen. Mit dieser Online-Erweiterung können Kursteilnehmer zum Beispiel eine Sprache lernen und den Begleiteffekt genießen, dass das Navigieren auf Online-Plattformen quasi nebenbei erlernt wird.
Welche Online-Angebote hat die VHS, insbesondere für mobilitätseingeschränkte und ältere Menschen im Digital-Programm?
Mobile Geräte wie Tablets und Handys sind beliebte Weihnachtsgeschenke. Wir haben vor allem nach Weihnachten eine erhöhte Nachfrage nach Kursen zu Anwendungen wie "Skypen" oder der Nutzung von Apps. Senioren wollen am Leben ihrer Kinder und Enkel teilhaben. Es ist wichtig für sie, beim Telefonat die Enkel nicht nur zu hören, sondern auch spielen zu sehen oder im Urlaub dank der gesendeten Fotos via WhatsApp praktisch dabei zu sein. Um mobil zu bleiben, spielt der Online-Zugang zu ÖPNV-Plänen und -Tarifen ebenso eine große Rolle.
Mein Tipp: Kostenlos den „Wegweiser durch die digitale Welt“ von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen unter www.bagso.de als PDF herunterladen oder als Broschüre bestellen. Der Wegweiser begleitet alle „Späteinsteiger“ durch die digitale Welt.
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