Autoversicherung für Senioren

Das Autofahren kann im Alter zu einem größeren Thema werden. Die körperlichen Veränderungen im Alter führen häufig zu einer Beeinträchtigung der Fahrsicherheit. In unserem Artikel Führerschein im Alter können Sie nachlesen, welche Tücken das Autofahren für Senioren beinhalten kann. Statistiken gehen davon aus, dass ältere Menschen häufiger Verkehrsunfälle verursachen. Das führt dazu, dass Versicherungsanbieter reagieren und einen Zuschlag bei der Autoversicherung verlangen. Im Schnitt ist die KFZ-Versicherung für 75-Jährige 60 % teurer als für 55-Jährige.
Es gibt dennoch Möglichkeiten, auch im Alter an der Versicherung zu sparen. Wir zeigen wie.
Warum wird die Autoversicherung im Alter teurer?
Laut Empfehlung der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sollen Versicherungsanbieter bei Personen ab dem 68. Lebensjahr eine Erhöhung der Prämie veranschlagen. Statistiken der Versicherungsgesellschaften ergeben, dass Senioren im Durchschnitt größere Schäden als jüngere Menschen verursachen und viele der Schäden darüber hinaus der Polizei nicht melden. Diese nicht gemeldeten Schäden können so auch nicht in den Statistiken des Bundesamtes geführt werden. Das ist der Grund, wieso die Erhebungen vom Bundesamt sich teilweise stark von denen der GDV unterscheiden. Die GDV ermittelt so eine höhere Unfallrate als die offiziellen Zahlen angeben.
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Unser Tipp: Prüfen und Vergleichen!
Viele ältere Versicherungsnehmer bemerken den Kostenzuschlag teils überhaupt nicht. Denn sie profitieren von jahrelanger Fahrpraxis und erhalten dadurch auch eine günstigere Schadensfreiheitsklasse. Wer bereits 35 Jahre oder mehr unfallfrei auf der Straße unterwegs ist, zahlt demnach ohnehin eine sehr geringe Versicherungsprämie. Der Aufschlag auf die Grundgebühr wird so erst mal verdeckt. Der Alterszuschlag liegt unter dem hohen Schadensfreiheitsrabatt verborgen. Wenn man also wissen möchte, ob man zu viel zahlt, müssen dafür geeignete Vergleiche angestellt und die Beiträge mit konstanter Schadensfreiheitsklasse betrachten werden.
Es lohnt sich daher, die eigene Versicherung jährlich zu überprüfen und gegebenenfalls zu wechseln. Vergleichsportale für die geeignete neue Versicherung lassen sich im Internet schnell auffinden. Die wohl bekanntesten sind z.B. check24 oder verivox. Zusätzlich können Sie auch Testberichte auf der Webseite von Stiftung Warentest oder in bekannten Fachzeitschriften, wie dem ADAC Magazin, lesen.
Wenn es doch mal nötig wird, ist eine zuverlässige und günstige Autoversicherung viel Wert.

Unfallfreiheit lohnt sich
Wie bereits erwähnt, wird unfallfreies Fahren von den KFZ-Versicherern durch die Schadensfreiheitsklassen belohnt und schafft so einen Ausgleich zum Seniorenaufschlag. Früher wurden nur 35 schadenfreie Jahre anerkannt, heute sind es bereits 45 oder mehr. Ein Spitzenwert liegt bei . Die jahrzehntelange Fahrpraxis der Senioren kann so einiges ausgleichen. Die Beiträge werden so an das persönliche Risiko der Fahrer angepasst und nicht pauschal nur mit dem Alter bewertet. Allerdings kann auch diese Berechnung den Seniorenzuschlag nicht gänzlich ausgleichen.

Rabatte sichern
Bei vielen Versicherungen können Senioren Rabatte in Anspruch nehmen, die an bestimmte Bedingungen geknüpft sind. Eine dieser Möglichkeiten bietet ein regelmäßiges Fahrsicherheitstraining. Auch eine Überprüfung der Fahrtauglichkeit durch ärztliche Tests wird von manchen Versicherungen mit Vergünstigungen belohnt.
Eine besondere Form der Rabattierung ist der sogenannte Telematik-Tarif. Bei diesem Tarif werden die Beiträge nicht nach Statistiken berechnet, sondern nach dem individuellen Fahrverhalten. Die Aufzeichnung der Daten erfolgt über eine App auf dem Handy, die meist mit einem Sensor, der im Zigarettenfach oder am USB Eingang eingesteckt ist, verbunden wird. Eine weitere Möglichkeit, wie die Daten gesammelt werden, ist eine sogenannte Telematik-Box im Auto zu installieren. Die Daten werden von spezialisierten Dienstleistern empfangen und ein Punkte-Score an die jeweilige Versicherung weitergegeben. Bisher werden Telematik-Tarife allerdings vorwiegend Fahranfängern angeboten bzw. lohnen sich für diese besonders. Langfristig kann dies eine gute Möglichkeit sein, auch Senioren individuelle und faire Tarife zu bieten. Der Vorteil der Telematik-Technik ist, neben dem Tarif-Aspekt, eine proaktive und umsichtigere Fahrweise. Ein Nachteil besteht darin, dass Daten an Dritte abgegeben werden müssen. Hier gilt es abzuwägen, ob einem dies recht ist. Ein weiterer Nachteil ist, dass nicht nur das eigene Fahrverhalten, wie etwa das Brems- und Beschleunigungsverhalten, bewertet wird, sondern auch Kriterien wie Uhrzeit oder der Ort, an dem man unterwegs ist. Mehrere Fahrten in einer Großstadt wirken sich so zum Beispiel negativ auf den Tarif aus.
Weitere Sparmöglichkeiten bei der Versicherung
Wer mit seiner Versicherung aktuell zufrieden ist und nicht wechseln möchte, kann trotzdem an ein paar Stellschrauben den Tarif justieren. Rentner fahren beispielsweise in der Regel weniger als Berufstätige, da das Pendeln zur Arbeit wegfällt. Mit weniger Kilometern pro Jahr sinken auch die Versicherungsbeiträge. Eine Anpassung der KFZ-Versicherung lohnt sich daher.
Auch das Umschreiben der Versicherung auf eine jüngere Person, z.B. einen jüngeren Partner oder die eigenen Kinder, ist eine Möglichkeit, um den Alterszuschlag geringer zu halten. Der ein oder andere kennt sicher noch den Trick von damals, das erste Auto des Sohnes oder der Tochter auf die Versicherung der Eltern laufen zu lassen, damit die Versicherungsprämie geringer ausfiel. Das Gleiche kann man im Alter natürlich auch in anderer Konstellation anwenden. Um die Schadenfreiheitsjahre ebenfalls zu übertragen, muss ein Formular unterschrieben werden, dass der neue Versicherungsnehmer das Fahrzeug bisher mitgenutzt hat. Achtung: übertragen werden können nur maximal so viele Schadenfreiheitsjahre, wie der neue Versicherungsnehmer bereits den Führerschein hat.
Auch wenn im Alter ein Aufschlag bei der KFZ-Versicherung in der Regel nicht vermeidbar ist, gibt es also verschiedene Möglichkeiten, dennoch weniger zu zahlen. So haben auch Senioren noch lange Spaß am Fahren mit einer erschwinglichen Versicherung und werden für ihre langjährige Fahrpraxis belohnt.